Dienstag, 19. Dezember 2006

Studiengebühren, heute: fundierte Berichterstattung

Kaum zu glauben, aber ein Leitmedium hat einen vergleichsweise fundierten Bericht zum Thema Studienfinanzierung aufgestellt. Dass Deutschland dabei in allen Aspekten schlechte Bewertungen bekommt nimmt man inzwischen ja als gottgegeben hin. Interessant ist vielmehr die Argumentationsstruktur des Artikels der SZ:
Die bisherige Finanzierung durch Steuern ist ungerecht, weil die Mittelschicht und untere Mittelschicht das Studium bezahlen. In Skandinavien wird durch eine sehr progressive Einkommenssteuer das Einkommen der Reichen belastete, die auf diese Art ihr Studium refinanzieren. Das Gebührenmodell Australiens dagegen als positives Beispiel von Studiengebühren staffelt dieselben nach zu erwartendem Einkommen und vergibt staatliche, zinslose Kredite, die später einfach als Aufschlag an die Einkommenssteuer zurückbezahlt werden. Beide Modelle sind vergleichsweise sozialverträglich (wobei mir das skandinavische noch lieber ist) und haben für einen Anstieg der Qualifizierten und des Wohlstands gesorgt. Deutschland dagegen belastet wie üblich die Geringverdiener über die Gebühr, alle Studenten gleich, überlässt ihnen großzügig das finanzielle Risiko und sorgt so neben der sozialen Segregation auch noch für ein Absinken der Studenten. Kann man eigentlich noch mehr falsch machen? Bestimmt.
Und, ach ja, zum Thema "Studenten tragen das Risiko allein": dieser Artikel zeigt die Kaltschnäuzigkeit unserer "Neuen Sozialen Marktwirtschaft".

2 Kommentare:

  1. Wir haben in Deutschland eine progressive Einkommensteuer... von dem her, was soll das schon wieder? Genau das ist ja der Sinn der Gebühren. Weil du nachher mehr verdienst, zahlst du am Anfang dafür eine Gebühr.

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  2. In Deutschland zeigt sich, dass, je mehr du verdienst, desto weniger Steuern zahlst (verhältnismäßig). Ergo funktioniert es nicht.

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