Mittwoch, 4. Februar 2009

Fundstücke 04.02.2009, 12.31 Uhr

Wer auf Aldi zeigt...
SZ - Aldi am Pranger und die Bevölkerung ist entrüstet - doch dass bei den Preisen des Discounters irgendetwas nicht stimmen kann, konnte sich im Grunde jeder schon immer denken.
Anmerkung: Ja, nur leider habt ihr das nicht. Ich habe schon häufiger drauf hingewiesen, und andere auch. Aber solange die Skandale unter Decke blieben war der ganze Billigdreck ja gut und schön.
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"Ich habe es vermasselt"
Stern - Erste kleine Krise beim US-Präsidenten? Barack Obama gibt sich jedenfalls zerknirscht wegen seiner Kandidaten für die Ministerposten. Denn mit Tom Daschle musste erneut ein Anwärter wegen Steuer-Problemen einen Rückzieher machen. Beim Volk gut ankommen dürfte hingegen Obamas Plan, Managergehälter auf 500.000 Dollar zu begrenzen.
Anmerkung: Ich lach mich schief. Obama, der Sozialist! Wenn die das durchsetzen wird es in den USA keinen einzigen Topmanager geben, weil die doch dann alle nach Deutschland kommen *rofl*
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Die Quadratwurzel der Terrorwahrscheinlichkeit
TP - Bei der Fahndung nach Terrorverdächtigen vor allem Menschen bestimmter Ethnien oder Nationalitäten unter die Lupe zu nehmen, ist nicht nur diskriminierend, sondern auch ineffizient - wie ein US-Forscher mathematisch zeigt. Es gibt nur wenige Merkmale, an denen man einen potenziellen Terroristen sicher erkennt. Die Angewohnheit, Plastiksprengstoff bei sich zu tragen, ist ein solches Zeichen. Auch wenn man dem Betroffenen natürlich zubilligen könnte, dem Berufsstand der Sprengmeister anzugehören und dabei eine chronisch zerstreute Haltung zu pflegen - die Chance, tatsächlich einen möglichen Attentäter gefunden zu haben, dürfte unzweifelhaft hoch liegen.
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Immer mehr Armutslöhne

FR - Immer mehr Beschäftigte in Offenbach verdienen so wenig, dass sie ihren Lohn mit Hartz IV aufstocken müssen, kritisiert der DGB. Anfang 2007 waren es noch 2628 Beschäftigte, Mitte 2008 bereits 3205, beruft sich der DGB auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Anmerkung: Wundert das noch irgendwen? Schon komisch, dass die Arbeitgeber Hartz-IV gleich einrechnen und damit die Löhne drücken, wenn es keinen Mindestlohn gibt. Idiotenbande!
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Wenn das Fell zu dick wird
FTD - Der Chef der Deutschen Bahn hat mit dem der Deutschen Bank eines gemeinsam: Wann immer er den Mund aufmacht, kann er sicher sein, eine Welle der Empörung auszulösen.
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Keine Tricks mehr, Trichet
FTD - Die Europäische Zentralbank hat durch eine schlechte Informationspolitik ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Will sie das Vertrauen zurückgewinnen, muss sie aufhören die Märkte zu manipulieren.
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Das nächste Spelulationsopfer
FTD - In den angelsächsischen Ländern fragen die Investoren mittlerweile nicht mehr, ob die Europäische Währungsunion zusammenbricht. Ihre Frage ist vielmehr: Wann ist es soweit?
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Es ist die alte Politik
Herdentrieb - Ich muss noch einmal auf die Commerzbank zurückkommen. Diese Stütze vom Staat, diese Teilverstaatlichung ist einfach von der Größe des Engagements bedeutend. Sie bestimmt die Struktur des deutschen Kapitalismus auf Jahre hinaus. Sie ist außerdem exemplarisch dafür, wie in diesem (natürlich nicht nur in diesem) Land Politik betrieben wird.
Anmerkung: Ich hab den Artikel schon mal verlinkt, aber schaut ihn ruhig noch mal an :)
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Wäsche holen für den Professor
DLF - Die Tarifverhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst laufen. Bundesweit wollen auch rund 100.000 studentische Hilfskräfte profitieren. Sie sind als Tutoren in Lehrveranstaltungen, als Hilfskräfte von Professoren sowie in Laboren und Bibliotheken beschäftigt. Die Lohnerhöhung wird an ihnen allerdings vorbei gehen.
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Daewoo kauft Madagaskar auf
FR - Was viele Madagassen besonders empört, ist ein Deal, den Ravalomanana mit dem südkoreanischen Konzern Daewoo Logistics einfädelte. Ende 2008 sicherte sich das Handelsunternehmen die Rechte an 1,3 Millionen Hektar Land - etwa die Hälfte der fruchtbaren Fläche der Insel. Daewoo, das die Ländereien für 99 Jahre pachtete, will Mais und Palmöl anbauen und die Ernte nach Südkorea verschiffen. Die Firma, so Manager Shin Dong-Hyun, wolle die Hälfte des südkoreanischen Maisbedarfs aus Madagaskar beziehen. Die Insel selbst ist auf Reisimporte angewiesen und rangiert im Welthungerindex auf einem der hinteren Plätze.
Anmerkung: Das ist dermaßen pervers, da fällt einem nichts mehr dazu ein.
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Der Geisterkrieg
SZ - Der Westen versucht, den internationalen Terrorismus in Afghanistan zu bekämpfen. Aber gegen die Attentäter der nächsten Generation helfen keine Bomben - denn sie sind längst unter uns.
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Merkels Märchenstunde
Zeit - Die CDU verheißt den Bürgern Steuersenkungen trotz Rekordschulden. Die Kanzlerin erweist sich damit einmal mehr als reine Machttaktikerin.
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Pleite statt Party
FR - Die Insolvenzgespenst erleben viele in dem imposanten Werksgebäude aus der Gründerzeit an der Stuttgarter Straße als Katastrophe. Lieferanten würden schon bisher nur noch gegen Vorkasse Ware bringen, Händler zeigten Skepsis. Die Gespräche auf der Nürnberger Spielwarenmesse mochte sich niemand ausmalen. Und das, obwohl sich seit Jahren die Unternehmensberater an der Stuttgarter Straße die Klinke in die Hand gaben. Geholfen hat dies bislang offenbar nicht viel. Aber gekostet: Die Konzernbilanz wies allein für 2007 rund 13 Millionen Euro Beraterhonorare aus, mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes von 126 Millionen Euro.
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Mehdorn verschweigt weiteren Datenskandal
SZ - Neuer Daten-Skandal bei der Bahn: Der Konzern hat Angestellte weit stärker ausgeforscht als bisher bekannt. Bei einer Aktion wurden sogar die "Daten aller Mitarbeiter" mit Adressen und Bankverbindungen von Geschäftspartnern abgeglichen. Konzernchef Mehdorn hat das der Öffentlichkeit und der Belegschaft bislang verschwiegen - der Aufsichtsrat ist empört.
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Nach dem regionalen der weltweite Bailout
Weißgarnix - Ich habe es in der Vergangenheit schon häufiger geschrieben und wiederhole es hier gerne nochmal: die politische Agenda in den entscheidenden Regionen der Welt ist mitnichten auf “Systemwechsel” ausgerichtet. Wer der Meinung ist, dem wäre so, dem sage ich guten Gewissens: er träumt! Alles was aktuell vor sich geht, die diversen Rettungsschirme, Bailout- und angedachten Bad Bank-Maßnahmen sowie die Konjunkturpakete, zielt auf ein grundsätzliches “Weiter so wie bisher!” innerhalb der bestehenden Wirtschafts- und Finanzordnung. Das bedauern nicht nur marxistische Weltrevoluzzer, sondern auch eine ganze Reihe von Leutchen inklusive meiner Wenigkeit, die den Kapitalismus eigentlich nur grundlegend reformieren wollten. Aber nichts von alldem wird passieren!
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1 Kommentar:

  1. Zu "Wer auf Aldi zeigt..."

    Das ALDI nur auf die Preise schaut war doch schon immer klar. Einerseits waren die Lieferanten froh einen Kunden wie ALDI zu haben, nimmt ALDI doch immer große Mengen ab. Andererseits begab man sich dadurch, daß man fast nur noch für ALDI produzierte, in eine Abhängigkeit, die es ALDI erlaubte die Preise immer weiter zu drücken. Diese Praxis ist ja nun auch schon seit Jahrzehnten bekannt.

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