Donnerstag, 5. Februar 2009

Fundstücke 05.02.2009, 22.03 Uhr

Zeitalter des Marktversagens
FTD - Kreative Zerstörung ist ein wichtiges Prinzip - nur sollte es Menschheit und Erde verschonen. Wir brauchen jetzt mehr als eine Reperatur der Globalisierung und Regeln für die Finanzmärkte.
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Von bösen Banken und Finanzjongleuren
TP - Die deutsche Politik rettet die Banken mit viel Geld und wenig Verstand
Wer noch vor wenigen Monaten in Wirtschaftskreisen das Wort "Verstaatlichung” in den Mund nahm, wurde angeschaut wie ein Metzger auf einem Veganertreffen. Heute können sich selbst so eingefleischte Marktfundamentalisten wie Hans-Werner Sinn eine "Verstaatlichung“ von Teilen des Bankensektors vorstellen. Welch seltsame Zeit, und sie hat gerade erst angefangen. Hereinspaziert, Manege frei, der Finanzkrisen-Zirkus öffnet seine Tore. Zirkusdirektor Steinbrück schwingt die Verstaatlichungspeitsche und präsentiert ihnen Finanzjongleure, wie sie sie noch nie zuvor gesehen haben. Joe Ackermann, der große Zampano der Finanzmagie, lässt vor ihren Augen Milliarden und Abermilliarden in einer "Bad Bank“ verschwinden. Und auch sie, lieber Steuerzahler, dürfen selbst bei den zirzenischen Narreteien mitspielen – als Dummer August.
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Ackermann geht den Bankern ans Geld
SZ - Die Deutsche Bank meldet einen Milliardenverlust für 2008 und setzt den Rotstift an. Die Boni der erfolgsverwöhnten Banker wurden drastisch gekürzt.
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Die Bahn bin ich
SZ - Mehdorn informiert nicht, er fährt den Kurs der Nichtinformations- und Desinformationspolitik. Doch Rechtsbruch ist keine Lappalie.
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Krankenversicherung für arme Kinder
SZ - Versprechen gehalten: Nachdem sich Vorgänger Bush stets querstellte, lässt US-Präsident Obama vier Millionen sozial schwache Kinder in die Krankenversicherung aufnehmen. Zur Kasse gebeten werden dafür die Raucher. Beim Thema "Buy American" rudert der US-Senat zurück.
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Bahnauskunft HP
Die Titanic hat sich satirisch der Problematik Bahn angenommen.
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Merkel exkommuniziert Papst
Spiegelfechter - „Papst rehabilitiert Holocaust-Leugner“ so titelten in dieser Woche die deutschen Medien und dieses Thema, das eigentlich eher einen trockenen theologischen Grundsatzdiskurs behandelt, lässt sich sogar so schön „aufsexen“, dass der SPIEGEL es in seiner, am Montag erscheinenden Ausgabe, zum Titelthema auserkoren hat – „Der Entrückte – ein deutscher Papst blamiert die katholische Kirche“. Auch die Regentin konnte sich der Steilvorlage aus dem Vatikan nicht entziehen und forderte den Papst durch die Blume auf, seine innerkirchlichen Entscheidungen vor ihr zu rechtfertigen – freilich nicht, ohne voher klarzustellen, dass sie sich in innerkirchliche Entscheidungen nicht einmischen wolle. Der Papst barfuß im Büßerhemd vorm Kanzleramt? Der SPIEGEL als Gradmesser für theologische Fragen? Das ist natürlich absurd - betrachtet man Ratzingers vermeintlichen Kardinalfehler unvoreingenommen, steht der bayerische Papst nämlich als dialogbereiter Kirchenfürst da und die kritischen Stimmen als Verfechter des Dogmatismus.
Anmerkung: Danke, Jens! Auf so einen Beitrag hab ich gewartet.
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4 Kommentare:

  1. Zu "Ackermann geht den Bankern ans Geld"
    [...] Die Boni der erfolgsverwöhnten Banker wurden drastisch gekürzt.
    Drastisch gekürzt? Das heißt doch im Umkehrschluß, daß es immer noch Boni gibt. Ist es in Zeiten wie diesen nicht ein Unding, daß die Boni nicht ganz gestrichen werden?

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  2. Wieso?? Ackermann verkündet doch, dass der Rednitewahn der Konkurenz die Krise ausgelöst. Er war ja ganz bescheiden mit seinen 25%.

    Wer so dummdreist Lügen kann, ohne vor Scham im Boden zu versinken und dabei noch unbehelligt bleibt, muss es echt drauf haben.

    Mal eine andere Frage, vor ein paar Monaten hatte die deutsche Bank noch eine ausgesprochene dünne Eigenkapitalquote im mittleren einstelligen Bereich. Wie kommt die Bank auf einmal auf über 10%?? Muß ja anscheinend doch massig quersubventioniert worden sein.

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  3. Die Deutsche Bank hat Rückstellungen aufgelöst um die 10% zu schaffen...

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  4. Hallo Thomas,
    naja. Bei denen sind die Boni ja ein ziemlich starker Teil vom Gehalt, und weil einige Topleute scheiß gebaut haben kannst du nicht den unteren Ebenen die ganze Kohle entziehen. Viel schlimmer finde ich, dass so Leute wie Ackermann immer noch von oben herab irgendwelche Sachen vom Staat fordern, um gleich frech wie Oskar zu betonen, dass sie das Zeug nachher alles wieder haben wollen.

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