Dienstag, 30. Januar 2007

Uni Dortmund auf dem Strich

Das Rektorat der Uni Dortmund zeigt sich derzeit im besten Strichergewand und prostituiert sich für die Wirtschaft: sie soll zur TU Dortmund werden; die Geisteswissenschaften komplett abgeschafft. Der Vorgang erinnert nicht nur formal an Stuttgart. Der Grund ist dabei die Mittelmäßigkeit der Uni in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen, die das Heranschaffen von Drittmitteln (konkret: das Betteln bei der Industrie) erschwert. Deswegen soll das "Profil geschärft" werden. Dagegen ist vieles einzuwenden.
1) Die Uni Dortmund hat einen exzellenten Ruf bei der Ausbildung von Lehrern, besonders in den Geisteswissenschaften.
2) Gut die Hälfte ihrer Studenten sind Geisteswissenschaftler; wie immer auf viel zu kleinem Raum zusammengepfercht.
3)
"Geht es für Wissenschaftler nur noch darum, ökonomisch effizient zu sein?", fragt Eva-Maria Houben, Professorin am Musik-Institut der Uni. "Man muss junge Menschen auch dazu motivieren, an Fragen zu arbeiten, mit deren Beantwortung sie keinen Preis gewinnen."
4) Die Studenten sind gegen die Umgewichtung. Zwar kamen zu einer öffentlichen Aussprache nur fünfzig, aber die sprachen sich samt und sonders dagegen aus. Und im Licht der Wahlergebnisse beispielsweise Frankfurts kann hier mit gleichem Fug und Recht verlangt werden, dass das die absolute Mehrheit von 100% ist.
5) Die Beschaffung von Geld, für die die Professoren zunehmend Zeit aufwenden müssen, da der Staat die Mittel streicht, kann nicht das Ziel einer wissenschaftlichen Einrichtung sein. Die Universitäten forschen und lehren, sie prostitutieren sich nicht in der Wirtschaft, die ohnedies zu großen Einfluss auf den Universitätsbetrieb erhält.

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