Freitag, 6. April 2007

Niemand hat die Absicht, das Klima zu wandeln!

So oder ähnlich von George W. Honecker. Oder Erich Bush. Die Grenzen sind da so fließend gerade.
Die UN haben sich endlich auf eine gemeinsame Version ihres Berichts zum Klimawandel geeinigt. Besonders die USA und China bestanden bis zuletzt auf Streichung einiger Passagen - und hatten damit Erfolg. So konnten die USA die Streichung veranlassen, dass Wirbelstürme und Waldbrände durch den Klimawandel mitverursacht werden. China ließ streichen, dass Schäden "mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten werden".
Damit begeben sich die USA und China in etwa auf das Niveau eines Kleinkinds, das sich die Augen zuhält und laut ruft: "Nananana, ihr könnt mich nicht sehen!" Motto: wenn es nicht im Bericht steht, wird es auch nicht passieren. Bei uns gibt es keinen Klimawandel. Vielleicht in Europa und Afrika, aber der Himmel über den USA verhält sich strikt patriotisch.
Die ganze Situation ist so grotesk, dass man nicht weiß, ob man wütend sein soll oder nur entgeistert den Kopf schütteln. Wahrscheinlich eine gute Mischung aus beiden, immer wieder abwechselnd. Die Hintergründe für die Streichungen sind dabei so erbärmlich leicht zu verstehen: entgegen vielzitierter Klischees ist in den USA eine Mehrheit der Bevölkerung für Umweltschutz. Durch geschicktes Informationsmanagment ist es der Regierung jedoch bisher immer gelungen, eine Zustimmung zu Kyoto glaubhaft zu machen und der UNO die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Interessen der Wirtschaft stehen außerdem dem Ganzen entgegen, zusammen mit einem guten Schuss ideologischer Verbohrtheit bei der Bush-Junta. Der Hurrikan Katrina durfte ja keinesfalls als Reaktion des Klimawandels erscheinen.
Die chinesischen Motive sind noch primitiver: die chinesische Wirtschaft ist eine Dreckschleuder sondersgleichen, und die Bevölkerung interessiert sich (noch) nicht für Umweltschutz. Gleichermaßen wären die Folgen eines Klimawandels dramatisch, man denke nur an eine Jangtse-Überschwemmung.
Weder der Welt noch sich selbst haben die USA und China mit ihrer Vogel-Strauß-Taktik einen allzu großen Gefallen getan. Und während in diversen Unternehmen die Kassen klingeln, weil man sich immer noch nicht über die ganzen Emissionen und den Giftmüll kümmern muss, wird die finale Abrechnung, die eines Tages todsicher kommt, nur um so bitterer ausfallen - da sind die Verantwortlichen aber entweder bereits tot oder mit ihren vielen Millionen irgendwo in Sicherheit.

1 Kommentar:

  1. Die nächste Hurrikan-Saison in den USA soll laut diversen Berichten von Meteorologen happig werden. Dann kann Armleuchter George W. Bush dem Volk ja weiter erklären, dass es keinen Klimawandel gebe und dass es - ganz so wie bei Katrina in New Orleans - sich nur um Strafen Gottes für die Sünden der Bewohner handle. Das hat zwar damals ein dümmlicher Pfaffe dort von sich gegeben, aber Bush kann das ja problemlos übernehmen, wo der doch behauptet, dass ihm eine Stimme Gottes den Irak-Krieg befohlen habe. Wahrscheinlich war da Halliburton-Cheney heiser und / oder Bush besoffen.

    Gruß

    Alex

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