Mittwoch, 7. Oktober 2009

Buchbesprechung: Churchill, Hitler und der Antisemitismus

Wir schreiben das Jahr 1938. Hitler hat gerade in schier unglaublichen Coups das Sudetenland und Österreich „heim ins Reich“ geführt, die Populärität des „Führers“ ist auf dem Höhepunkt. Dieser verkündet, dass das Reich nun saturiert sei und keine weiteren territorialen Wünsche mehr habe, was die friedliebende europäische (und deutsche) Öffentlichkeit inklusive ihrer Führer schluckt. Im März 1939 annektiert Hitler dann die Rest-Tschechei und installiert den Satellitenstaat Slowakei. Als er im September Feindseligkeiten mit Polen eröffnet, stellen ihm Frankreich und England ein Ultimatum und erklären nach dessen Verstreichen den Krieg.


Man muss Stefan Scheil dankbar sein. Ohne ihn würde unser Bild des Zweiten Weltkriegs der obigen Darstellung entsprechen, die aber einer wissenschaftlichen „Quellendurchsicht“, die er betrieben haben will, nicht standhält. Scheills Meinung nach liegen die etablierten Historiker alle falsch, sind Mitglieder eines gewaltigen Meinungskartells, das die These der deutschen Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg (eigentlich konkreter: Hitlers Alleinschuld) für alle Zeiten festschreiben will. Dabei sei am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eigentlich das Versagen der Diplomatie Frankreichs, Englands, Polens, Russlands und der USA mitschuld. Hitler habe den Krieg eigentlich gar nicht wirklich gewollt.

Diese These ist von Stefan Scheil bereits zuvor mehrfach vertreten worden und findet sich beispielsweise in seinem Buch „Fünf plus zwei“ ebenso wie in „1940/41 – Eskalation des Zweiten Weltkriegs“. Der besondere Fokus des vorliegenden Buches liegt, der Titel verrät es bereits, auf Churchill und hat damit einen spezifisch angelsächsichen Fokus, der auch die USA miteinbezieht. Scheil zieht eine veritable Verschwörungstheorie auf, nach der der 1930 eigentlich bereits abgehalfterte Churchill, der 1940 so überraschend zum britischen Premier wird und dann den heroischen Abwehrkampf Englands leitet, von einer Gruppe namens „Focus“ gezielt gefördert worden wäre, um ihre Interessen durchzusetzen. Diese Interessen sind hauptsächlich die des Großkapitals, das Deutschland „in Linie“ halten will, ein Ziel, dass es übrigens bereits auch im Ersten Weltkrieg verfolgt und an diesem ebenso mitschuldig gemacht hat.

Ich habe bereits erwähnt, dass auch die USA in diesem Verschwörungswerk enthalten sind. Demzufolge war es die Rezession der 1930er Jahre, besonders 1937, als es noch einmal einen kleinen Abschwung im vorher erfolgten Auschwung nach der Weltwirtschaftskrise dank des „New Deal“ gab, die die USA dazu bewog, ein gewaltiges Rüstungsprogramm zu starten und so aus der Krise zu kommen. Dieses Programm habe sich dabei gegen das eigentlich friedliche Deutschland gerichtet.

Eigentlich sollten solche Thesen gar nicht diskutiert werden müssen. In der Fachpresse wurde Scheil entsprechend auch allgemein zerrissen; „konstruierte“ Zusammenhänge und ein recht laxes Verhältnis zu seinen Quellen sind dabei noch die milderen Vorwürfe. Trotzdem hat Scheil eine hohe Beliebtheit im rechten Milieu. Man lese sich nur die (einzige) Amazon-Kundenrezension durch, die klar vom rechten Stil durchsetzt ist und die entsprechenden Schlagworte benutzt. Auch Scheils Argumentation bewegt sich eigentlich genau anhand der Argumente, welche die Reichsführung seinerseits benutzte, um ihre Eroberungskriege zu rechfertigen. Wer kann ernsthaft daran glauben, dass Hitler nach der Münchner Konferenz keinen Krieg mehr wollte, wo es doch deutlichste Quellenbelege aus seinem eigenen Mund bzw. sogar seiner eigenen Feder gibt, die dagegen sprechen? Nie zuvor in der Geschichte und je danach hat ein Politiker so genau getan, was er vorher versprochen hatte, und nicht auch nur ein Wort des Bedauerns verloren – nicht einmal in seinem politischen Testament, in dem für solche fadenscheinigen Erklärungsversuche, wie Scheil sie unternimmt, doch jeder Raum gegeben gewesen wäre. Dies ist wohl nur aufgrund der von Scheil entwickelten Technik der „Quellendurchsicht“ möglich, bei der man einige aus dem Zusammenhang gerissene Quellenstücke im eigenen Sinne interpretiert – jeder Erstsemester würde für so einen Unsinn mit Pauken und Trompeten durchs Proseminar fallen.


So kann man eigentlich nur hoffen, dass dieses Machwerk nicht allzuviele Leser findet – eine vage Hoffnung, ist das Buch doch bereits in der zweiten Auflage und schreibt Scheil allenthalben für die FAZ und, vor allem, die Junge Freiheit. Finger weg von diesem Unsinn!

6 Kommentare:

  1. Teil 1
    Die Aufgabe des Historikers besteht darin, zu untersuchen, zu konfrontieren, herauszufordern, und, wenn nötig, die kollektive Erinnerung der Gesellschaft zu korrigieren. Der Staat darf in den Prozeß der Geschichtsschreibung und Wahrheitsfindung in keiner Weise eingreifen, nicht im geringsten. Es sei denn, im Rahmen eines Umerziehungsprogramms der Staatsinsassen. Wie nach 1945 im zerstörten Rest Deutschlands. „die bewußt entfaltete zerstörerische(zersetzende) Arbeit der Frankfurter Schule“ - Einer Gruppe deutsch-amerikanischer Gelehrter (mit CIA Auftrag), die hochgradig provokative und originäre Perspektiven für die gegenwärtige Gesellschaft und Kultur entwickelten, bezugnehmend auf Hegel, Marx, Nietzsche, Freud, und Weber. Nicht das ihre Idee einer Kulturrevolution neu war. "Bis jetzt", schrieb Joseph, der Comte de Maistre (1753-1821), der 15 Jahre lang Freimaurer war, " wurden Nationen durch Eroberung, d.h. durch Invasion, vernichtet: Aber jetzt drängt sich eine wichtige Frage auf; kann eine Nation nicht auf ihrer eigenen Erde untergehen, ohne Umsiedlung oder Invasion, indem man den Kräften der Zersetzung erlaubt, den innersten Kern der originären(heiligen?) und konstituierenden Prinzipien dieser Nation, die sie zu dem machten, was sie ist, zu zerstören? Der Wille zur Macht! Was ist Wahrheit und was ist Fiktion, was ist Information und was ist Propaganda? Was geschah damals tatsächlich? Nach Hitlers Zugeständnis um Teschen und um die „deutsche“ Stadt Oderberg hofft man in Deutschland auf ein entsprechendes Zugeständnis der Polen in der Danzig-Frage.
    Was nun folgte, ist eine Serie vergeblicher Versuche von deutscher Seite, das Danzig-, das Korridor- und das Minderheiten-Problem auf dem Verhandlungsweg zu lösen.
    Die Deutsche Reichsregierung nimmt sechsmal vergeblich Anlauf zu Verhandlungen. Die Serie der Gespräche beginnt am 24. Oktober 1938 und setzt sich mit immer neuen Versuchen am 19. November, am 5. Januar 1939, am 25. und 26. Januar, am 21. März und am 28. April fort, bis am 30. August 1939 die letzte Offerte an Polen geht. Am 24. Oktober 1938, drei Wochen nach dem die Polen Teschen und Oderberg erhalten haben, schlägt Außenminister von Ribbentrop seinem polnischen Kollegen ein Acht-Punkte-Programm zur Lösung der deutsch-polnischen Differenzen vor.
    Die 6 des insgesamt 16 Punkte, umfassenden Vorschlags lauten:

    1. Der Freistaat Danzig kehrt zum Deutschen Reich zurück.

    2. Durch den Korridor wird eine exterritoriale, Deutschland gehörende Reichsautobahn und eine ebenso exterritoriale mehrgleisige Eisenbahn gebaut.

    3. Polen behält im Danziger Gebiet ebenfalls eine exterritoriale Straße oder Autobahn und Eisenbahn und einen Freihafen.

    4. Polen erhält eine Absatzgarantie für seine Waren im Danziger Gebiet.

    5. Die beiden Nationen anerkennen ihre gemeinsamen Grenzen (Garantie) oder die beiderseitigen Territorien.

    6. Der deutsch-polnische Vertrag wird von 10 auf 25 Jahre verlängert.

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  2. Teil 2
    Am 5. Januar 1939 besucht Polens Außenminister Beck Hitler in seiner Alpenresidenz, auf dem Obersalzberg. Hitler spekuliert bei diesem Treffen noch immer auf eine gewisse Dankbarkeit für Oderberg und Teschen. Er unterbreitet ein zweites Mal den Vorschlag vom Oktober und bietet erneut die Anerkennung der verlorenen Gebiete als polnischen Bestand. Er verlangt dafür Danzig und exterritoriale Transitwege. Seinen Danzig-Vorschlag bringt Hitler auf die Formel: “Danzig kommt politisch zur deutschen Gemeinschaft und bleibt wirtschaftlich bei Polen. Selbst der Korridor soll dabei polnisch bleiben.

    Am 26. Januar 1939 fordert der französische Ministerpräsident Daladier bei einer Debatte zur französischen Außenpolitik in der Pariser Nationalversammlung, den deutschen Forderungen in bezug auf Polen „ein kategorisches Nein entgegenzusetzen. Zu dieser Zeit fordert Deutschland noch immer nicht mehr als den Anschluß des Völkerbundmandatsgebiets Danzig an das Mutterland, exterritoriale Verkehrsverbindungen durch den „polnischen Korridor“ und eine Garantie für die Einhaltung der Menschenrechte für die in Polen verfolgten „Volksdeutschen“.

    Frankreich lehnt diese Forderungen ab. Zu diesem Zeitpunkt kann es sich noch nicht um eine berechtigte Reaktion Frankreichs auf die widerrechtliche deutsche Besetzung der Tschechei gehandelt haben, denn die erfolgt erst später. Es geht den Franzosen erkennbar darum, die Reste von Versailles zu erhalten und eine endgültige Aussöhnung der Deutschen und der Polen zu verhindern.

    Am Abend des 31. August, einen Tag, nachdem Polen die Generalmobilmachung angeordnet hat, gibt der deutsche Rundfunk Hitlers 16-Punkte-Vorschlag bekannt. Zwischen 21 und 22 Uhr überreicht Staatssekretär von Weizsäcker die schriftliche Ausfertigung des Hitler-Vorschlags nacheinander an die Botschafter Englands, Frankreichs, Japans und die Geschäftsträger der USA und der Sowjetunion.

    Ein Haufen westlicher Lügen, Mauscheleien und Intrigen

    Spät abends, muß sich die englische Regierung noch einmal um die Presse kümmern. Der Daily Telegraph hat in seiner Abendausgabe über die Vermittlungstätigkeit der Londoner Regierung zwischen Warschau und Berlin berichtet. Dabei hat die Zeitung auch erwähnt, daß die polnische Regierung nach Eingang des Verhandlungsangebots aus Deutschland die Generalmobilmachung für die Streitkräfte angeordnet hat, statt das Angebot zu honorieren. Die Abendausgabe des Daily Telegraph wird beschlagnahmt. Ein Nachdruck, der als Spätausgabe kommt, läßt die Generalmobilmachung in Polen unerwähnt (Schultze-Rhonhof, S. 505). Als die Frau des britischen Marineministers Cooper von Hitlers 16-Punkte-Plan hört, findet sie diesen so vernünftig, daß ihren Mann das Entsetzen packt. Die Vorstellung, daß die englische Öffentlichkeit ähnlich auf den Vorschlag Hitlers reagieren könnte, veranlaßt ihn, unverzüglich beim Daily Mail und Daily Telegraph anzurufen und die Redaktionen aufzufordern, den deutschen Vorschlag in einem möglichst ungünstigen Licht darzustellen.

    Wenig Interesse an einer Veröffentlichung der deutschen Vorschläge zeigt auch der britische Botschafter Henderson. Henderson bittet Göring, die für den Abend des 31. August 1939 angekündigte Veröffentlichung der 16 Punkte Hitlers zu verhindern.

    Der Wunsch Hendersons, den 16-Punkte-Vorschlag so lange wie möglich vor der Welt geheim zu halten, lieg auf der gleichen Linie wie Duff Coopers Bitte an die Redaktionen von Daily Mail und Daily Telegraph, den 16-Punkte-Vorschlag Hitlers möglichst negativ zu kommentieren.

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  3. Teil 3
    Der Wunsch zielt offensichtlich auf die Kriegsbereitschaft der Menschen in England, Frankreich und de USA. Die Beschränkung der deutschen Forderungen auf das, was berechtigt ist, und der Vorschlag, die Bewohner des Korridors selbst über ihre Zugehörigkeit zu Polen oder Deutschland abstimmen zu lassen, könnte vielen Franzosen, Briten und Amerikanern nicht mehr genügen, um deshalb für die Polen in den Krieg zu ziehen (S. 404, 502). So weit Schultze-Rhonhof.
    Am 13./14. Februar 1945 flogen die anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte drei Luftangriffe innerhalb von fünfzehn Stunden auf die deutsche Kunst- und Lazarettstadt Stadt Dresden und töteten min. 250.000 Menschen. Gesicherten Angaben der Dresdner Ordnungspolizei zufolge wurden bis zum 20.3.1945 202.040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder geborgen. Davon konnten nur etwa 30 % identifiziert werden. Einschließlich der Vermißten dürfte eine Zahl von 250.000 bis 300.000 Opfern realistisch sein ..." (Bearbeiter: Hitzscherlich, Zeichen: 0016/Mi, Datum: 31.7.1992) Ein britischer Zeitgeschichtler zitierte am 13. Februar 1990 anläßlich eines Vortrags zum 45. Jahrestag der Vernichtung von Dresden im Dresdner Kulturpalast den Kriegsverbrecher Churchill: "Ich möchte keine Vorschläge haben, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können, ich möchte Vorschläge haben, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können." Die Deutschen zu braten war Churchill aber nicht genug. Am nächsten Morgen schickte er amerikanische Tiefflieger, die mit ihren Bordwaffen die überlebenden Frauen und Kinder am Elbufer und auf den Landstraßen weg von Dresden hinwegmähten. Freut Ihr Euch auch schon, was wir demnächst an Billionen-Reparationen von den Amis, Briten und Franzosen zu erwarten haben, für das, was sie in zwei Weltkriegen alleinschuldig an Deutschland verbrochen haben? Ich bin sicher, unserer Freunde und Verbündeten werden es sich zur höchsten Ehre anrechen, ihrerseits das zu tun, was sie dauernd von uns verlangen. Die Sache mit der westmächtlichen Alleinschuld an zwei Weltkriegen und dem Bombenholocaust an 160 deutschen Städten ist nur der Anfang. Das Beste kommt ja erst noch. Unsere Geldbörsen werden nicht ausreichen, die Millionen und Abermillionen an Wiedergutmachung in Empfang zu nehmen, die jedem Deutschen von rechts wegen zustehen.

    Entwarnung das war nur ein Scherz. Also, keine Wiedergutmachung an den Deutschen. Nein sicher nicht. Wußten Sie eigentlich das nach dem 8.Mai 1945, erst nach diesem Tag der Befreiung (von was eigentlich) die meisten Kriegstoten auf deutscher Seite sich von ihren Leben trennen (mußten), weit über ein Drittel, des Gesamtverlustes? Danach erfolgte die Geburt des BRD-Systems von Siegers-Gnaden. Die BRD kroch aus dem giftigen Schleim alliierter Kriegslügen hervor und verpflichtete sich, die ungeheuren Propagandalügen der Sieger mit brutaler und menschenrechtswidriger Gewalt für immer als Staatsräson durchzusetzen. Deutschland wird von einer kriminellen und korrupten Vereinigung regiert, die sich Bundesregierung nennt. Mehr bleibt eigentlich nicht übrig, wenn man mal ein paar Stunden im Netz recherchiert. Und genau deshalb muß das Internet zensiert werden, meinen Herr Schräuble, Zensurnanny und der Hassmelder. Damit diese Wahrheiten nicht zu allen Menschen gelangen können und der Hass etwa die Richtigen trifft. Davor haben sie Angst. Und das sollten sie auch!

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  4. Vielen Dank für diese mehr als ausführliche Kommentierung. Obgleich ich Ihnen leider widersprechen muss, denn Ihre Argumente sind in meinen Augen nicht überzeugend.
    Ich bezweifle zu keiner Sekunde, dass es solche Gesprächsangebote an Polen gegeben hat, und dass die Polen nicht gerade als mäßigende Kraft beschrieben werden können. Nationaler Chauvinismus hat auch in Polen in den 1930ern hohe Wellen geschlagen bis hin zu der vemessenen "In 14 Tagen stehen wir in Berlin!"-Behauptung.
    Aber die Existenz von Gesprächsangeboten allein sagt weder etwas über deren Ernsthaftigkeit aus noch darüber, ob dieser annehmbar für die andere Seite wären respektive was daraus erwachsen würde. Sehen wir uns einfach exemplarisch das Beispiel der Gesprächsangebote an Polen an: die Deutschen sichern den Polen zu, was diese bereits haben. Im Gegenzug wollen sie effektiv Danzig - den Ostseezugang der Polen, desentwegen der ganze Unfug mit dem Korridor überhaupt erst initiiert wurde! - an das Wirtschaftsgebiet des Reiches anschließen. Darauf einzugehen macht von polnischer Seite aus also wenig Sinn, während es gleichzeitig kaum als eine Legitimation für Krieg von deutscher Seite aus gelten kann. Selbst wenn nun aber die deutsche Seite ein klares Ultimatum - Akzeptanz dieser Forderungen oder aber Krieg - gestellt hätte, so hätten die Polen noch immer keinen Grund gehabt, dieses anzunehmen. Um dies zu verstehen müssen wir uns der Münchner Konferenz von 1938 zuwenden. Auch hier erhob Hitler Forderungen, verknüpft mit der Bereitschaft zu Gesprächen, die aber ernsthaft nie bestand. Als zu seiner eigenen Überraschung der Gegner darauf einging, war er stocksauer ("Krieg versaut"). Es wurde ein Kompromiss mit England und der Tschecheslowakei ausgehandelt, der die Garantie beinhielt, dass es damit gut sein würde. Keine sechs Monate später rief Hitler den tschechischen Präsidenten zu Gesprächen nach Berlin und zwang ihn, der effektiven Auflösung der Tschechei zuzustimmen. Auch die Polen rief Hitler im späten August 1939 zu solchen Gesprächen nach Berlin, und aus gutem Grund sind sie ihnen nicht gefolgt. Sie verließen sich auf die Bündniszusage ihrer westlichen Alliierten, was ein Fehler war - aber ein verständlicher, denn sie hatten effektiv keine Alternative. Auf Hitlers Angebot einzugehen hätte geheißen, bald neuen Forderungen gegenüberzustehen - dann ohne jeden Beistand. Denn sie SU war Polen feindlich gesinnt, und die Westmächte wären kaum bereit gewesen, ein mit Hitler-Deutschland kollaborierendes Polen später zu decken, nachdem es entdeckt hat, dass Hitler doch böse ist. Bei der Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Untergang als souveräner Staat wählten die Polen den ehrenhafteren Weg.
    Zu Ihrer Frage, von was wir am 8. Mai befreit wurden: von Hitler und seinen Spießgesellen, selbstverständlich. Und natürlich war das Urteil über die Nazizeit uns von den Siegern aufoktroyiert, aber das enthält noch keine Aussage darüber ob dieses Urteil richtig oder falsch ist.

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  5. Ich war mir nach exakt zwölf Worten aus Teil 1 ziemlich sicher, dass ich es mit einem Nazi zu tun habe. Und nach drei Sätzen war es endgültig klar.

    Huhu, Freidenker? Diese Typen sind doch einfach nur Idioten. Die sind intellektuell so unredlich und menschlich so wertlos, dass sie eine wie auch immer geartete Auseinandersetzung gar nicht wert sind. Auch keine Buchrezension. Und zwar unter expliziter Berücksichtigung der Tatsache, dass die dann triumphierend aufheulen können, dass die böse Standard-Wissenschaft ihren Argumenten nichts entgegen zu setzen hätte.

    Vollkommen egal, denn du kannst mit dieser Sorte genau so gut wie mit einer Wand debattieren. Nur dass die Wand, wenngleich auch sie stark auf ihrem Standpunkt beharrt, dennoch ein deutlich höheres Diskussionsniveau beibehalten wird. Frag ihn doch mal nach den Gaskammern, was glaubst du wohl, was als Antwort kommen wird?

    Ich würde die Kommentare sperren, den Typen rauswerfen, und eigentlich sogar die Rezension löschen. All dies zieht das Pack nur an, wie menschliche Exkremente die Fliegen.

    Einzige Ausnahme: Schulen. Da muss man solche Dinger halt nehmen, und an ihnen erklären, wie eine in sich abgeschlossene Verschwörungstheorie funktioniert.

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  6. Oh, mir ist das durchaus ebenso klar. Aber erstens schützt Meinungsfreiheit auch Idioten und dumme Meinungen, und zweitens ist offensichtlich immer wieder Bedarf da, solche "Theorien" zu zerlegen. Daas wirkt besser als totschweigen in meinen Augen. Davon abgesehen habe ich das Buch vom Verlag für eine Rezension bekommen ;)

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