Donnerstag, 29. Oktober 2009

Investigativ, kritisch, überparteilich

Schaut euch mal diesen Welt-Artikel an; so was ist kritischer Journalismus.

Schäuble kommt wieder in Fahrt - und bereut nichts

Eine Podiumsdiskussion in Frankfurt zeigt: Wolfgang Schäuble arbeitet an seinem politischen Comeback. Er ruft seine Partei zu einer intensiven Analyse des CDU-Wahldebakels auf. Schuldbewusstsein, an der christlich-demokratischen Misere zumindest mitverantwortlich zu sein, zeigte Schäuble nicht. Wie sehr sich die Szenerien und Stimmungen doch unterscheiden: Vor knapp zehn Monaten, beim Neujahrsempfang der hessischen CDU, bekam der damalige CDU-Vorsitzende gerade mal 20 Sekunden unterkühlten Beifall, als sie seine knappe Rede zum Jahresauftakt beendete.

Jetzt, als er bei einer Podiumsdiskussion im Foyer der „Frankfurter Rundschau“ schwer mit der scheidenden Parteispitze ins Gericht ging, wollte das Publikum gar nicht mehr aufhören zu applaudieren. Moderator Stephan Detjen vom Deutschlandfunk musste regelrecht mit einer Frage an den 65-Jährigen eingrätschen, um sich Gehör zu verschaffen. Am Ende der Veranstaltung wurde der Badener dann auch umringt und geherzt von Anhängern. Wolfgang Schäuble, so scheint es, kommt wieder in Fahrt.

Dazu passt auch der geharnischte Brief, den der bei den Nachwehen der Spendenaffäre schwer von den Wählern abgestrafte Politiker jüngst an die CDU-Spitze geschrieben hatte. Der Brief, sagte er in Frankfurt, sei nicht als Abrechnung mit der Bundespartei zu verstehen. „Ich wollte nur eine ganz persönliche Begründung dafür geben, warum ich nicht in den vermachteten Strukturen einer Parteiführung arbeiten will", sagte Schäuble.

Das klang, als sei dieser Entschluss lang gereift. Doch an den Tagen nach der schweren CDU-Niederlage bei der Bundestagswahl spielte er sehr wohl mit dem Gedanken, in der Partreispitze mitzuspielen. In vielen Gesprächen suchte er nach Unterstützern, die er aber offenbar nicht fand.

All das geht freilich weder aus seinen Worten noch aus dem Brief hervor, den er an die Parteispsitze schrieb. Darin erklärte er seinen Verzicht auf eine Kandidatur für das Präsidium und erhob Vorwürfe gegen die Führung der Partei: „Die hessische CDU und insbesondere ich als Person wurden systematisch von denen diskreditiert, die mit Schuldzuweisungen (wegen der Spendenaffäre, Anmerkung d. Red.) zu Identitätsverlust der CDU beigetragen haben.“

Sie wolle wahrlich keine schmutzige Wäsche waschen, fügte Schäuble jetzt in Frankfurt hinzu. Doch die Fakten, dass die Partei in Umfragen weit abrutschte und weitverzweigt schwarze Konten verwaltet habe, müsse intensiv analysiert werden. Es gebe eine „Riesenlücke zwischen den Repräsentierenden und den Repräsentierten“, forderte er mehr Interesse für die Belange der Basis ein und bekam wieder lauten Applaus.

„Wir haben diese Basta-Politik lange genug gehabt.“ Schuldbewusstsein, an der Misere der CDU zumindest mitverantwortlich zu sein, zeigte Schäuble nicht. Und auch von den drei CDU-Kollegen auf dem Podium wurde die Rolle der hessischen CDU beim Absturz der Christ-Demokratie allenfalls zaghaft thematisiert.

War natürlich nur ein Witz.



1 Kommentar:

  1. Du scheinst noch an "WUNDER" zu glauben???

    Unsere Politiker(innen) haben ja nicht mal die "EIER" oder EIERSTÖCKE" so etwas zu machen!!! ;-)

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