Freitag, 20. November 2009

Dicke Lippe, dünnes Hirn

Als ich diese Artikelüberschrift in der SZ gesehen habe, hatte ich schon richtig Hoffnung:
Schon wieder eine dicke Lippe
Deutliche, vor allem aber harsche Töne: Kanzlerin Merkel nimmt beim SZ-"Führungstreffen" in Berlin die Manager-Elite ins Gebet - und mahnt als Konsequenz aus der Krise zur Mäßigung.

Leider bezieht sich die dicke Lippe nicht auf Merkel, sondern ist ein Zitat unserer GröKaZ.
Die Banken dürften sich aber nicht darauf verlassen, dass ihnen die Politik bei der nächsten Krise wieder aus der Bredouille helfe. Vielmehr werde irgendwann die gesellschaftliche Mehrheit für solche Rettungsaktionen fehlen. Direkt an die Manager gerichtet erklärte sie: "Um der Stabilität unserer Gesellschaften willen: Lassen Sie uns vernünftig sein - ohne auf Gewinn zu verzichten." Merkels Warnung war gemessen an früheren Aussagen ungewöhnlich deutlich und harsch.
Wohl wahr, aber die Messlatte hing nun auch nicht besonders hoch. Die Banker dürften mächtig beeindruckt sein. Im Endeffekt hat Merkel folgendes gesagt:
Jungs, passt auf, tut ein bisschen so als ob ihr auf mich hört, sonst werde ich irgendwann nicht wiedergewählt, und wer danach kommt ist wahrscheinlich nicht so nett zu euch wie ich.
Ich krieg echt einen Zuviel. Allmählich sollten die Leute doch wirklich mal verstanden haben, was für eine Sprechblasenmaschine die beste Kanzlerin, die wir je hatten ist. Aber nein, das wird alles wiedergegeben wie die Offenbarung. Klar, Merkel war ja auch auf dem Führungstreffen der SZ. Huihui.

1 Kommentar:

  1. Lieber Freidenker,

    im Zusammenhang zu dem von dir angesprochenen Artikel finde ich den hier interessant, auch in der SZ:
    http://www.sueddeutsche.de/finanzen/687/495018/text/8/

    Joe Ackermann mimt Verständnis für Bedenken, Bankenrettung und was noch, ist aber offensichtlich unfähig, einen Schritt aus seiner Realitätskonstruktion heraus zu unternehmen und sich das, was er da verzapft, einmal ideologiebefreit anzusehen. Würde eine längere Auseinandersetzung sicherlich lohnen, vielleicht die Tage.

    Keep up the good work, Frank

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