Donnerstag, 18. März 2021

Gierige konservative Zahnärzte setzen den Green New Deal in der 45-Tage-Woche mit Andrew Cuomo um - Vermischtes 18.03.2021

 

Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Sie werden mit einem Zitat aus dem Text angeteasert, das ich für meine folgenden Bemerkungen dazu für repräsentativ halte. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist meist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels erforderlich; ich fasse die Quelltexte nicht noch einmal zusammen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten.
1) Wenn der Zahnarzt Esoterik anbietet

Doch viele von denen, die hilflos im Zahnarztstuhl saßen, ließen sich auf das Prozedere ein. Oft war es die Not der Patienten, die sie nur zu gerne sogar an puren Hokuspokus glauben ließ. Jene älteren Frauen etwa, die es im Zuge der langwierigen Behandlungen genossen, dass ihnen überhaupt ein Mensch Aufmerksamkeit schenkte. Wenn der Zahnarzt seine Hände auf den grauen Schopf legte, liefen bisweilen Tränen über das Gesicht, das schon lange niemand mehr berührt hatte. Auch Tumorpatienten waren eine große Zielgruppe für esoterische Ansätze. Aus ihren verzweifelten Fragen nach der Ursache ihres Leidens ließ sich ebenso Kapital schlagen wie aus der Einsamkeit. "Ich habe wiederholt erlebt, dass die Elementar-Angst von Tumorpatienten ausgenutzt wurde, um ihnen Komplettsanierungen ihrer Zähne anzudienen", sagt Bertelsen. [...] Denn die fragwürdigen Therapien können mehr umfassen als ein bisschen teuren Balsam aus Zuckerkügelchen. Um gegen vermeintliche Unverträglichkeiten und Vergiftungen vorzugehen, werden mitunter intakte Füllungen oder Überkronungen ausgetauscht oder gar gut erhaltene Zähne gezogen. Im Extremfall holen Zahnärzte die Knochenfräse heraus, weil sie tief im Kiefer ein "Störfeld" entdeckt haben wollen: Staehle sagt, er habe Patienten gesehen, denen auf der Grundlage wissenschaftlich nicht anerkannter Testmethoden Teile des Kieferknochens entfernt wurden. Der Mediziner spricht von "regelrechten Gebissverstümmelungen". Tragen Patienten durch solche Eingriffe Schäden davon, kann es schwer werden, gerichtlich dagegen vorzugehen, warnt Staehle. Denn die Zahnmediziner könnten argumentieren, dass sie Methoden angewandt hätten, die sie bei Zahnärztekammer-Fortbildungen erlernt hätten. (Berit Uhlman, SZ)

Ich finde diese ganze Esoterikschiene so furchtbar. Dass Krankenkassen überhaupt diesen ganzen Blödsinn bezahlen lässt mich immer wieder fassungslos zurück. Dieser Homöopathie-Kram ist wie ein Krebsgeschwür im deutschen Gesundheitssystem, das wahnsinnig viele Ressourcen auf sich zieht und die Behandlung von Krankheiten erschwert. Und das schlimmste daran ist, was hier oben im Artikel auch anklingt: die Unmenschlichkeit des Gesundheitssystems, in dem Patient*innen nicht als Menschen behandelt werden, macht Homoöpathie attraktiv, selbst wenn die Behandlung selbst völliger Blödsinn ist. Was natürlich auch nur wieder ein Ausfluss gesellschaftlicher Probleme ist; wenn alte Menschen keine Sozialkontakte außer mit dem Arzt haben, ist das eine Katastrophe, mal ganz abgesehen von den Kosten, die es dem System aufbürdet. Da ist ganz viel ziemlich grundlegend kaputt.

2) Warum nicht Lauterbach?

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