Mittwoch, 10. November 2010

Alice Schwarzers Offener Brief an Kristina Schröder - eine Replik

Von Stefan Sasse

Alice Schwarzer war nicht untätig und hat auf Schröders Thesen reagiert. Natürlich war sie nicht ganz so erfreut über deren Aussagen wie ich. Sehen wir uns einmal an, was Schwarzer so alles schreibt.
Sehr geehrte Frau Ministerin! Sie sind jetzt seit fast einem Jahr im Amt. Seither warte nicht nur ich auf Taten und Zeichen von Ihnen, die die Lage der Familien verbessern und die Gleichberechtigung der Frauen weiter bringen könnten. Zeichen, wie wir sie von Ihrer couragierten Vorgängerin gewohnt waren. Wir warteten bisher allerdings vergebens. Die einzig aufregende Nachricht aus Ihrem Amt war Ihr Namenswechsel von Köhler auf Schröder - was mich persönlich, ehrlich gesagt, bis heute verwirrt.
Dafür haben Sie nun dem Spiegel ein aufschlussreiches Interview gegeben. Ein Interview, bei dem man nicht so recht weiß, ob man nun weinen oder lachen soll. Eines jedenfalls ist spätestens jetzt klar: Was immer die Motive der Kanzlerin gewesen sein mögen, ausgerechnet Sie zur Frauen- und Familienministerin zu ernennen – die Kompetenz und Empathie für Frauen kann es nicht gewesen sein.
Mit Ihrem übereifrigen Engagement für Männer – statt Frauen – gehen Sie selbst den beiden Spiegel-Interviewern zu weit. Die machen Sie im Gespräch mehrfach ironisch darauf aufmerksam, dass Sie „doch Frauen- und nicht Männerministerin“ seien und von 185 Dax-Vorständen noch immer 181 männlich. Doch das kann Sie nicht bremsen. 
Es ist interessant, dass Schwarzer so sehr auf die Rolle Schröders als Frauen-Ministerin abhebt. Sie dürfe sich nicht für Männer einsetzen, ihre Aufgabe sei es ausschließlich, sich um das Wohl der Frauen zu kümmern. Das aber ist falsch. Sie ist Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das sind vier Aufgabenfelder, und als Senior könnte man sich ebenso nicht repräsentiert vorkommen wie als Jugendlicher, wenn das Amt nach Schwarzers Maßgaben ausgefüllt wird. Was ist überhaupt die "Kompetenz für Frauen", die Schwarzer anspricht? Es bleibt merkwürdig mysteriös. Kompetenz für Frauen, das ist das, was Alice Schwarzer sagt. Sie ist gewissermaßen der Papst des Feminismus, ihr Wort Gesetz. Allein sie weiß in ultimativer Instanz, was gut und richtig ist für Frauen. 

Als erstes nehmen Sie sich den „frühen Feminismus“ vor. Da haben Sie als Jahrgang 1977 zwar die Gnade der späten Geburt, aber nicht das Recht, Stammtisch-Parolen zu reproduzieren. Stammtisch-Parolen aus den 1970er Jahren wohlgemerkt. Denn die Stammtische 2010 sind längst weiter, viel weiter als Sie.
Der „frühe Feminismus“ habe „übersehen, dass Partnerschaft und Kinder Glück spenden“, für ihn sei die Homosexualität „die Lösung der Benachteiligung der Frau“ gewesen, behaupten Sie.
Frau Ministerin, ein so billiges Klischee wagen Sie doch nicht allen Ernstes über die folgenreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts zu verbreiten? Eine Bewegung, der Sie unter anderem Ihre ganz persönliche Karriere zu verdanken haben. Und die Anstöße gab für eine Welt, in der Frauen endlich davon ausgehen dürfen, dass sie alles können, was Männer können – und umgekehrt (Stichwort Vaterschaftsurlaub). Eine Welt, in der die von Ihnen so wohlfeil im Munde geführte „Partnerschaft“ nicht mehr länger reine Theorie sein muss, sondern echte Chancen hat. Weil nur Gleiche Partner sein können.
Der Feminismus hatte ohne Zweifel seine historischen Verdienste, das steht außer Frage. Was Schröder aber kritisiert sind ja gar nicht diese Erfolge, die letztlich eine deutlich weichgespültere Version des Feminismus' sind als den, den Schwarzer vertritt. Wenn Schwarzer erklärt, die Verbesserung der letzten Jahrzehnte für Frauen sei allein auf den frühen Feminismus zurückzuführen, den Schröder kritisiert, dann ist das als würde man behaupten, der deutsche Wohlfahrtsstaat basiere einzig und allein auf der reinen Lehre des Sozialismus. Das aber ist genauso Quatsch. 
Sodann bürsten Sie mich ab, klar. Sie hätten zwar „viel gelesen“ von mir, aber… Mit Verlaub: Ich kann mir das kaum vorstellen. Sonst würden Sie nicht einen so hanebüchenen Unsinn behaupten wie den: Ich hätte geschrieben, „dass der heterosexuelle Geschlechtsverkehr kaum möglich sei ohne die Unterwerfung der Frau“.
Ich vermute, Sie rekurrieren damit auf den 1975 (!) erschienenen „Kleinen Unterschied“. Darin wird in der Tat die Funktion von Sexualität und Liebe bei der (Selbst)Unterdrückung von Frauen analysiert. Das ist weltweit ein zentrales feministisches Thema. Denn noch immer verstehen manche Frauen unter Liebe vor allem Selbstaufgabe, und ist Sexualität noch viel zu oft mit Gewalt verbunden.
Aber das war, wie gesagt, 1975, zwei Jahre vor Ihrer Geburt. Seither habe ich schon noch dies und das veröffentlicht. Inzwischen schreiben wir nämlich das Jahr 2010. Doch auch dazu reproduzieren Sie nichts als Klischees.
In drei Absätzen produziert Schwarzer hier nichts weiter als Wendungen, um aus dem Dilemma zu kommen. Letztlich gibt sie Schröder Recht; wie auch nicht? Schließlich propagiert der frühe Feminismus (und nichts anderes kritisiert Schröder ja!) tatsächlich die Homosexualität und die Unmöglichkeit der Heterosexualität ohne Unterwerfung der Frau. Dass Schwarzer das Abbügelt, indem sie darauf verweist, dass sie später auch Anderes geschrieben habe und dass Schröder nur Klischees verbreite zeigt, dass sie selbst lediglich Klischees verbreiten will - Klischees über den siegreichen Feminismus, der nur das Beste für die Frau will. Das aber ist scheinheilig.
Zum Beispiel das Klischee, die Überzahl weiblicher Erzieher und Lehrer sei schuld an der Misere der „armen Jungen“. Denen wollen Sie sich jetzt mit Ihrem Ministerium vorrangig widmen. Sie gehen dabei so weit, feministischen Pädagoginnen zu unterstellen, sie würden „Jungs bewusst vernachlässigen“, was „unmoralisch“ sei. Es ist diese Unterstellung, Frau Schröder, bei diesen Frauen, die einen sehr harten, sehr engagierten Job machen, die unmoralisch ist! 
Der Feminismus muss, das hat Schwarzer in ihrem Eingangsstatement bereits deutlich gemacht, Frauen bevorzugt behandeln. Gleichzeitig soll das aber nicht in "bewusster Vernachlässigung" von Jungen/Männern enden. Wie soll das denn zusammengehen? Und nur weil jemand einen "harten, engagierten Job" macht qualifiziert ihn das nicht. McKinsey-Leute, Guido Westerwelle und eine Horde Lobbyisten machen auch harte, engagierte Jobs. Das hält sie nicht davon ab, Unheil anzurichten.
Ja, es stimmt, dass wir es mit einer rasanten „Feminisierung“ der pädagogischen Berufe zu tun haben. Aber warum? Weil die Männer einfach nicht mehr Kindergärtner oder Lehrer sein wollen! Zu schlecht bezahlt und gesellschaftlich nicht anerkannt. Das ist das Problem. 
Selten schreibt Schwarzer so etwas entlarvendes. Die niedrige Männerquote wird einfach damit erklärt, dass der Job für Männer nicht attraktiv sei. Ach. Könnte das im Umkehrschluss auf den des DAX-Vorstands nicht auch zutreffen? In Schwarzers Geschlechterbild passt das allerdings nicht. Der Mann ist immer schuld, an seiner eigenen Misere ebenso wie an der der Frauen. Deswegen darf Schröder auch nichts dagegen tun. Es liegt zwar ein Missstand vor, aber der darf keinesfalls beseitigt werden - das würde der reinen Lehre Schwarzers widersprechen.
Nein, es stimmt nicht, dass die Überrepräsentanz weiblicher Pädagogen schuld ist an den Problemen der Jungen. Dafür gibt es, wie Sie als Ministerin wissen sollten, null wissenschaftliche Beweise (siehe dazu auch www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/herbst-2010/arme-jungs/). „Schuld“ ist eher ein verunsichertes Verständnis von „Männlichkeit“, eine Männerrolle, bei der es als uncool gilt, zu lernen, und als cool, zu pöbeln – und Pornos zu konsumieren.
„Schuld“ ist auch der Zuzug von Menschen aus Kulturen nach Deutschland, die eben leider nicht durch den Feminismus gegangen sind, wie die ex-sozialistischen Militärdiktaturen Osteuropas oder die muslimischen Länder. Deren Söhne geraten nun mit ihrem vormodernen, archaischen Männlichkeitsbild in unsere moderne Welt. Da liegt in der Tat reichlich Konfliktstoff und vieles im Argen. 
Schwarzer legt den Finger in die richtige Wunde. Es ist uncool, zu lernen, cool, zu pöbeln - ein männliches Problem, mit dem Pädagogen tagtäglich konfrontiert werden. Ich kann Frau Schwarzer aber  beruhigen; die Mädchen holen hier inzwischen auch auf. Zwar sind Jungs im Unterricht immer noch die größeren Störer, aber die Mädchen pochen auch hier immer mehr auf Gleichberechtigung. Der Verweis auf Pornos dagegen ist vollkommen aus dem Zusammenhang, einfach mit eingestellt. Was haben denn Pornos mit Lernleistungen zu tun? Dafür bringt Schwarzer den Verweis auf Zuwanderung aus "archaischen" Kulturen unter. Eine Lösung dafür hat sie nicht.
Es ließe sich noch vieles sagen, Frau Schröder. Aber, darf ich offen sein? Ich halte Sie für einen hoffnungslosen Fall. Schlicht ungeeignet. Zumindest für diesen Posten. Vielleicht sollten Sie Presse-Sprecherin der neuen, alten so medienwirksam agierenden, rechtskonservativen Männerbünde und ihrer Sympathisanten werden.
Mit Bedauern und besten Grüßen
Alice Schwarzer (eine von vielen frühen Feministinnen)
Nachdem Schwarzer bisher keine Argumente hatte, kann sie nun immerhin noch ein bisschen pöbeln. Niedlich ebenfalls der Versuch am Ende, sich sympathisch zu machen, indem sie sich nur als primus inter pares darstellt und nicht als Päpstin des Feminismus, die Rolle, die sie beständig mit Verve einnimmt. Schwarzer ist ein Fossil, die der Gleichberechtigung nur noch Bärendienste erweist, wie die Riege der Sozialdemokraten, die in den 1950er Jahren ihr Heil immer noch in der Betonung des Klassenkampfes suchte. Sie hat ihre Verdienste. Inzwischen jedoch richtet sie Schaden an. Gleichberechtigung kann nicht mehr sein, einfach nur Politik mit Frauenfokus zu sein. Sie gibt dies selbst implizit zu, wenn sie auf die Väterzeit rekurriert. Ihre eigene Ideologie steht ihr aber stets dabei im Weg, wenn es darum geht, moderne Probleme wie Jungenpolitik und Integration anzupacken. Sie verkommt hier zur reinen Giftspritze ohne Lösungsansätze.

16 Kommentare:

  1. ... lange nicht GRUNDSÄTZLICH geworden, Herr Sasse ... oder etwas doch?

    AntwortenLöschen
  2. ich finde die analyse treffend.
    nüchterner wäre professioneller. aber weniger unterhaltsam zu lesen.

    AntwortenLöschen
  3. "Sie hat ihre Verdienste. Inzwischen jedoch richtet sie Schaden an."
    Das denke ich mir auch immer wieder, wenn ich die Ergüsse von Frau Schwarzer lese. Sehr schön auf den Punkt gebracht.

    AntwortenLöschen
  4. Interessant finde ich auch, dass Schwarzer sich von den früheren Aussagen auch nicht deutlich distanziert. Ich lese das jedenfalls aus ihrem offenen Brief nicht heraus.

    Aber in der Tat hat sie ansonsten alle wesentlichen Zutaten zusammen: Keine Verantwortung, Pornos, die böse Männlichkeit (sowohl bezüglich der Schuldfrage als auch als Einfluss).
    Meine Kritik an Schwarzers Brief kommt zu einem ähnlichen Ergebnis

    AntwortenLöschen
  5. Ich picke mir nur einmal einen kleinen Punkt raus, um aufzuzeigen, in welcher selbstgezimmerten Traumwelt Schwarzer lebt.

    "„Schuld“ ist auch der Zuzug von Menschen aus Kulturen nach Deutschland, die eben leider nicht durch den Feminismus gegangen sind, wie die ex-sozialistischen Militärdiktaturen Osteuropas oder die muslimischen Länder. Deren Söhne geraten nun mit ihrem vormodernen, archaischen Männlichkeitsbild in unsere moderne Welt."

    Weiß diese Frau überhaupt irgendwas? Zumindest die "ex-sozialistischen Militärdiktaturen" betreffend, kann ich den eigenen Erfahrungsschatz zu Rate ziehen. (Zu muslimischen Ländern kann und darf ich mir kein Urteil erlauben.) Den dort großgewordenen Menschen (oder Männern) ein "vormodernes, archaisches Männlichkeitsbild" vorzuhalten, zeugt von ausschließlich populistischem (im negativen Sinne) Verhalten.

    Gerade dort war man einer wirklich gleichberechtigten Lebensrealität deutlich näher als in jenem Deutschland, welches "durch den Feminismus gegangen" ist. Zumindest strukturell. Dass dies dann noch nicht jeder Mensch dort zu 100 Prozenz verinnerlicht hatte, ändert nichts daran. Im "realexistierenden" Sozialismus war man an wirklicher Gleichberechtigung näher dran als im Feminismus-geprägten westlichen Kapitalismus.

    Gerade diejenigen, die die Eingemeindung der DDR miterleben durften, stellten im Nachhinein fest, dass es für Frauen gegenüber vorher einen deutlichen Rückschritt gegeben hat. Wenn sich Schwarzer nun hinstellt und erklärt, der Feminismus sei die größte Errungenschaft seit der Menschwerdung, zeigt sie nur, wie selbstverliebt und ignorant sie ist.

    Ihre (früheren) Verdienste, eine gesellschaftliche Debatte mit-angestoßen zu haben, bedeuten nicht, dass alle ihre (auch damaligen) Standpunkte prinzipiell richtig waren. Von heutigen Äußerungen gar nicht zu sprechen. Mit jeder neuen öffentlichen Äußerung beweist sie dies aufs Neue. Ich denke, man kann ihr so langsam nichts Besseres mehr tun, als sie zu ignorieren.

    AntwortenLöschen
  6. "(siehe dazu auch www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/herbst-2010/arme-jungs/)." Ich habe mal gelernt: Wer sich selbst als Quelle nennt ist unglaubwürdig.

    AntwortenLöschen
  7. "Mal etwas grundsätzliches ... zum Feminismus" ist einer der klugsten Texte, die ich zu diesem Thema gelesen habe. Dagegen ist diese Polemik schon arg oberflächlich.

    Nur ein Beispiel: was ist "Jungenpolitik" und wieso seoll das ein modernes Problem sein. Das viele Lehrer schon sehr geringe Abweichungen vom "Normalverhalten" als ein eklatentes Fehlverhalten darstellen und vieles schlicht pathalogisiert wird, ist nur der Spiegelbild einer Gesellschaft, die sich einerseits pluralistisch nennt andererseit aber den meisten Feldern kaum Abweichungen vom Standartverhalten zulässt. Man hat in bestimmter Art und Weise zu funktionieren, wem dies nicht ganz gelingt wird zurechtgewiesen oder für krank bzw. gestört erklärt. Dies trifft die Jungs einfach öfter, weil sie weniger anpassungsfähig sind. Aber Mädchen sind dieser Problematik in absolut der gleichen Weise ausgesetzt.

    AntwortenLöschen
  8. Diese ewige Feministinnenhetze in vielen, sonst eigentlich guten und wichtigen Blogs - auch beim Oeffinger Freidenker - schade eigentlich, viele Chancen vertan...

    AntwortenLöschen
  9. Alice im Wunderland

    Ein Mensch, wie soll es anders sein
    - ein Weib natürlich! – sieht nicht ein,
    dass Mann und Frau sich gut ergänzen,
    sie will, dass Frauenzimmer glänzen.
    Weil Gott die Schönheit ihr verweigert,
    hat sich ihr Ehrgeiz übersteigert.
    Die Menschheit, meint sie, sei zu retten,
    wenn Männer nicht das Sagen hätten,
    nur wenn die Männer kaltgestellt,
    sei Frieden möglich auf der Welt.
    Man muss die Menschheit korrigieren,
    zunächst die Männer liquidieren
    - bis auf ein paar zum Samenspenden -
    und dann durch Klonen sich vollenden.
    Die Frau, die so verächtlich dachte,
    und diese Weltentwürfe machte,
    nahm Rache an der Männerwelt,
    weil ihr kein Mann je nachgestellt.
    Was sie am Unterleib entbehrt,
    hat sich in Männerhass verkehrt.

    Helmut Zott

    AntwortenLöschen
  10. @Helmut Zott

    Mal wieder schön das Klischee bedient, das Feministen nur wegen Hässlichkeit und Penisneid Feministen seien.

    Reimen ist ne tolle Sache, wenn auch der Gehalt stimmt. Sie machen es sich aber zu einfach. Ihr Werk hat mit dem Hauptartikel daher wenig gemein.

    Stammtisch Olé!

    AntwortenLöschen
  11. @ Treehorn

    O sancta simplicitas! War das so schwer zu erkennen, dass es sich um Satire handelt?
    Diese Reime geben keineswegs meine eigene Meinung wieder. Man kann den Spieß auch umdrehen und einen Weiberfeind satirisch darstellen wie im Folgenden. In Übrigen: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

    %%%%%%%%%%%%%%%%%

    Der Weiberfeind

    Ein Mensch hasst Gottes Wort als Mann,
    weil er darinnen lesen kann,
    dass Gott, wie`s in der Bibel steht,
    dem Mann ein Weibsbild aufgedreht.
    Dem Adam raubt man eine Rippe
    und gibt ihm Eva, die Xanthippe.
    Der Missgriff bleibt ja nicht verborgen,
    denn nun beginnen Not und Sorgen.
    Die Welt wär` schöner ohne Schlangen
    und ohne Weiber, diese Zangen.
    Als Hilfe für den Mann gedacht,
    hat sich das Weibstück frei gemacht,
    und nennt sich nun emanzipiert,
    weil es die Welt und ihn regiert.
    Trotz Rippe, die er ihr gelieh`n,
    wird er als Patriarch verschrien.
    Das Weib als Feministin gar,
    sagt frech, dass Gott stets weiblich war.
    Das ist die beste aller Welten?
    Da muss man diesen Leibniz schelten,
    der nie ein Weib sein Eigen nannte
    und daher nicht die Hölle kannte.
    Auch Nietzsche meint, und er hat Recht,
    das Weib ist in der Seele schlecht.
    Man sagt, am Anfang war das Wort,
    doch reden tut das Weib hinfort,
    bis alle Wahrheit umgedreht
    und diese Welt im Wort vergeht.

    Helmut Zott

    AntwortenLöschen
  12. Na dann besteht die Welt ja anscheinend fast nur aus Satire. Brauchts nur jemanden, der das dann auch sagt, sonst ist das für mich leider nicht erkennbar...

    AntwortenLöschen
  13. @Helmut Zott

    Wo die Einfalt bei meiner Interpretation liegen soll, bleibt mir nach wie vor ein Rätsel. Diskussionen über dieses Thema ziehen Meinungsextremisten beider Coleur magisch an. Von daher konnte man sehr wohl von einer Ernsthaftigkeit ausgehen. Ein kleiner Satirehinweis hätte da Wunder getan.

    AntwortenLöschen
  14. Mein Eindruck: Stefan Sasse mag Schwarzer einfach nicht. Ich auch nicht besonders. Aber sein Gefühl macht seine „Analyse“ ungewöhnlich ungenau und ungewöhnlich unzutreffend – im Gegensatz zu sonst. Schade. Aber ich persönlich hätte ohnehin was Grundsätzliches zur grässlichen Schröder als zu Schwarzer für wichtiger gehalten. Egal.
    Schwarzer schreibt: „Männer wollen einfach nicht mehr Kindergärtner oder Lehrer sein! Zu schlecht bezahlt und gesellschaftlich nicht anerkannt. Das ist das Problem. „
    Was ist daran falsch? Stefan kritisiert Schwarzers Männerbild. Schaut man jedoch an die Unis, besser noch in die Kindergärten oder Schulen, könnte man auch annehmen, es ist nur der Blick AUF die Männer/Frauen-Verteilung in diesen Jobs. Das Ergebnis ist da eindeutig. Und von plumpen Schuldzuweisungen („Männer sind schuld“) lese ich in dem Schwarzerzitat schon mal gar nichts.
    Beim folgenden Zitat Schwarzers zur „Überrepräsentanz weiblicher Pädagogen“ wirft der Stefan schon einiges durcheinander. Zunächst scheint es leider nun tatsächlich so zu sein, dass der Konsum von Pornos, wie ehedem und immer noch der von Gewaltvideos/PC-Spielen, immer früher zum Coolness-Repertoire von Jungs gehört. Es geht dabei um’s Sozialverhalten und nicht ums Lernverhalten. Das sollte der Pädagoge Stefan zu unterscheiden wissen. Schwarzer hat in dem Zitat sich NICHT aufs Lernverhalten bezogen. Und wenn? Gibt es da keine Korrelationen? Sollte eigentlich auch langsam mal durchgesickert sein!!
    Dann sollte er auch wissen, dass die seiner Meinung nach beim „Stören“ aufholenden Mädchen dann – frei nach dem grundsätzlich hilfreichen T. Gordon - entweder ein Problem mit dem Lehrer oder mit sich selbst haben. Das „Aufholen“ der Mädchen als zunehmendes Bedürfnis nach Gleichberechtigung zu interpretieren, halte ich allgemein für naiv und gerade im Lehrerjob in diesen unpolitischen Zeiten für allenfalls belächelnswert.
    Fazit (insbesondere mit Bezug auf den letzten Absatz): Schwarzer hat allerdings eine Menge Argumente gegen/zu Schröder. Stefan hat sie leider einfach überlesen.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.