Donnerstag, 18. November 2010

Fundstücke aus dem Netz

Von Stefan Sasse

Heute einmal wieder ein kurzer Abriss von kommentierten Fundstücken:


In Bayern gibt es ja bekanntlich das Gesetz, nachdem die Kreuze in Klassenräumen abgehängt werden müssen, wenn ein Elternteil dagegen protestiert. Das war bisher auch kein Problem. Nur in Regensburg entsteht jetzt plötzlich ein riesiges Tamm-Tamm; der erste und der zweite Bürgermeister und auch sonst einige andere Regensburger Politiker sprechen sich vehement dagegen aus. Stein des Anstoßes: der fragliche Papa hat einen Migrationshintergrund. Von einem "Missbrauch des Gastrechtes" wird gesprochen, und dass es nicht demokratisch sei, weil die Mehrheit ja wolle, dass das Kreuz hängen bleibe. Diese Typen sind so widerlich, da bleibt einem echt die Sprache weg. Man sollte sie alle hochkant rauswerfen, denn offensichtlich haben sie weder ihren Job verstanden noch machen sie ihn richtig, und das Ansehen ihres Arbeitgebers beschädigen sie dabei auch. Es existiert weder dieses ominöse Gastrecht, von dem die Bürgermeister (übrigens einer CDU, einer SPD) faseln, noch scheinen sie jemals von Minderheitenschutz oder dem Einhalten bestehender Gesetze gehört zu haben. Es geht einfach nur einmal wieder darum, dass der Ausländerhass in Deutschland seine ekelhafte Fratze erheben darf. 

In der New York Times findet sich ein Interview mit Tim Wu, dem Erfinder des Begriffs "Netzneutralität", der über die Zukunft des Internets als geschlossenen, monopolisierten Raums redet. Wenn man sich für das Thema interessiert äußerst interessant. 

Sowohl SZ als auch Welt berichten über die neue Forderung der Grünen, eine "massive Umverteilung" (SZ) zum "sozialen Ausgleich" (Welt) zu starten. Während die NDS das als eine reine Propagandamaßnahme abtun, bin ich mir nicht sicher. Nach all den verbalen Prügeln, die die Grünen von der CDU in den letzten Wochen erhalten haben und den vielen verbrannten Brücken ist es gut möglich, dass sie jetzt selber ein bisschen zündeln und prügeln wollen. Es vertieft jedenfalls den Graben zu den "bürgerlichen" Parteien und verbessert die Aussichten auf rot-rot-grüne Bündnisse.

Weißgarnix amüsiert sich darüber, dass man inzwischen die Iren dafür schimpft, die EU-Rettung nicht anzunehmen, während man sich bei den Griechen darüber beklagt.

Moviebob fordert, dass es mehr national geprägte Helden wie Captain America gibt, deren Geschichten verfilmt werden, er rekurriert dabei besonders auf Union Jack, will aber auch gerne Helden aus anderen Ländern. Warum sehe ich ständig Ludwig Erhard als Captain Wirtschaftswunder durch das Land fliegen und Zigarren rauchen? 

4 Kommentare:

  1. Ich kann dich nicht flattern. NoScript meldet einen XSS-Versuch. Bei anderen Webseiten habe ich keine Probleme. In der Console steht als Fehlermeldung:

    [NoScript XSS] Eine verdächtige Anfrage wurde bereinigt. Original-URL [http://api.flattr.com/button/view/?uid=stefan_sasse%40gmx.de&url=http%3A%2F%2Foeffingerfreidenker.blogspot.com%2F2010%...

    Und dann praktisch der gesamte HTML-Quellcode der Seite als URL-Parameter.

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  2. DAs ist merkwürdig; andere Leute können ja flattrn...ich kenn mich leider nit genug aus um zu sagen warum das so ist. Sorry. :(

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  3. Nun, der Verlag der die Rechte an Captain America hält, bzw. mittlerweile ja Disney, hatte tatsächlich mal einen deutschen Gegenpart zu diesem kreieren lassen:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Hauptmann_Deutschland

    (Man beachte zu dem Namen auch den Punkt "Naming controversy" in dem Wiki-Text)

    Naturgemäß sind solche Helden aus dem Ausland, dann für die amerikanischen Leser nicht wirklich interessant, weshalb mit dieser Figur mWn auch bisher kaum was gemacht wurde. Wäre vielleicht mal was für einen deutschen Lizenznehmer, wenn sich mit Comics verlegen, irgendwann mal wieder Geld verdienen lassen sollte. (Bzw. etwaigen Lesern für dieses doch sehr kostspielige Hobby überhaupt genug Geld übrig bleibt.) Aber mit einem eigenen Film dazu, würde ich in den nächsten 20 Jahren eher nicht mit rechnen. ;)

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  4. Hehe, gut zu wissen, danke! Ich will trotzdem Captain Wirtschaftswunder.

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