Mittwoch, 2. Juli 2008

Abgemetzgert

Die Nachricht tut gut: Oswald Metzger ist bei der CDU Biberach durchgefallen. Gewählt wurde Josef Rief, seit Jahrzehnten in der CDU. Gemangelt hat es Metzger vor allem an der eigenen Glaubwürdigkeit. Seine Ansichten passen in die Partei, ganz ohne Zweifel - seine Attitüde überhaupt nicht. Mit der wäre er in der FDP gut aufgehoben gewesen, die ihn ja auch genommen hätte - nur das wollte er ja nicht, er wollte den sicheren Listenplatz. Jetzt hat er verspielt, denn noch ein Wechsel ist kaum drin.
Schade um ihn ist es sicher nicht, denn Metzger ist ein skrupelloser Opportunist. Nichts gegen seinen Parteiwechsel, der war überfällig - aber die Chuzpe, mit der er das Bundestagsmandat erreichen wollte, war einfach unter aller Sau. Dazu kommt, dass er seine Ansichten gerne als "kritisch" oder "pragmatisch" verkauft, was jedoch Heerscharen von Abgeordneten bei CDU, FDP und SPD genausogut hinbekommen - da brauchen sie keinen weiteren Unsympath mit Hornbrille.

Quellen:
Süddeutsche Zeitung
Stern
Frankfurter Rundschau

Zum Thema:
Feynsinn

1 Kommentar:

  1. Es gibt halt nur so viele Oswald Metzgers in der Politik. Warum üben die Parteibasen und das Wahlvolk nur nicht häufiger "zivilen Ungehorsam"?

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