Wo wir gerade ohnehin bei Zahlen und Umfragen sind: in der Süddeutschen Zeitung findet sich ein Artikel mit der beeindruckend unreflektierten Überschrift: "Sommermärchen für den Stellenmarkt". Ohne Fragezeichen. Hintergrund ist das saisonbereinigte Sinken der offiziellen Arbeitslosenzahlen auf 3,16 Millionen. Damit sei die Arbeitslosenquote bei nur noch 7,5%. Bestimmt haben sie in der Agentur ein Fass aufgemacht. Dass über 7 Millionen Menschen Hartz-IV-Empfänger sind und das Glück der Zahlen dabei weit dämpfen, steht bezeichnenderweise nicht in dem Artikel. Schlechte, befristete Jobs senken nicht die Arbeitslosigkeit, sondern die Statistik.
Doch es geht noch weiter. Auf Grundlage dieser enorm guten Nachrichten fabuliert die BA von Spielraum für eine weitere Senkung der Arbeitslosenversicherung auf 3% und redet damit der CDU das Wort. Denn, wenn alles bleibt wie es ist, dann hätten wir 2012 (!) einen Überschuss von 11 Milliarden erwirtschaftet. Ist doch klasse, oder? Wer bezahlt diese Zahlenjongleure eigentlich?!
Nachtrag: Etwas differenzierter gibt es das bei der Frankfurter Rundschau.
Doch es geht noch weiter. Auf Grundlage dieser enorm guten Nachrichten fabuliert die BA von Spielraum für eine weitere Senkung der Arbeitslosenversicherung auf 3% und redet damit der CDU das Wort. Denn, wenn alles bleibt wie es ist, dann hätten wir 2012 (!) einen Überschuss von 11 Milliarden erwirtschaftet. Ist doch klasse, oder? Wer bezahlt diese Zahlenjongleure eigentlich?!
Der Verwaltungsrat und die Politik müssten entscheiden, ob sie das Geld zur Senkung der Beiträge oder für zusätzliche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen verwenden wollen. (Quelle)Hm, das ist wirklich schwierig. Wofür geben wir Geld aus, das wir nicht haben? Der Trend schwächt sich bereits ab, sagt die BA in lockerem Ton dazu, aber man gehe davon aus, dass er anhält. Bereits jetzt entzieht sich die BA in einem Satz die Grundlage für das Zahlenzauberwerk, das sie im Satz vorher geschaffen hat. Die professionellen Kaffeesatzleser von DIW und Ifo sagen bereits mit grabesschwerer Stimme und Blick in die Glaskugel, dass es zwar 2008 weiter zu einem Abbau von Arbeitslosigkeit komme, 2009 aber nicht mehr. Wie sie draufkommen, bleibt der Artikel schuldig. Aber das macht gar nicht, weil:
Allerdings, so gab Weise zu bedenken, dass bereits ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen um 100.000 zu Mehrkosten von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr führe. (Quelle)Na, wenn es weiter nichts ist! Dann muss die Zahl ja nur bis 2012 konstant bleiben, was? Kinderspiel.
Nachtrag: Etwas differenzierter gibt es das bei der Frankfurter Rundschau.
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