Mittwoch, 10. Februar 2010

Halbjahreszeugnis für Schwarz-Gelb

Das erste Halbjahr schwarz-gelber Politik auf dem Prüfstand

In den deutschen Schulen steht derzeit das große Zittern an: Halbjahreszeugnisse werden ausgegeben, und die Frage, ob das Kästchen „Elterngespräch erwünscht“ bei einem angekreuzt ist, bereitet hie und da schlaflose Nächte. Zumindest die Unsicherheit darüber, wie ihre Zeugnisse ausfallen werden, hat für die Mitglieder des schwarz-gelben Kabinetts ein Ende. In einer Beliebtheitsumfrage des Instituts emnid gelang es nur wenigen, über die 50%-Marke zu kommen, nach der sie ihre Arbeit gut gemacht hätten. Hier finden wir neben den üblichen Verdächtigen Guttenberg, Merkel und Schäuble etwas überraschend auch von der Leyen. Alle anderen Minister befinden sich unter 50%, besonders signifikant die FDP-Minister, die allein die untersten drei Ränge belegen.

Die Aussagekraft solcher Umfragen – regelmäßig wird ja auch eine auf einer Skala von -5 bis +5 reichende Beliebtheitsabfrage vom ZDF durchgeführt – ist allerdings gering. Da die meisten Menschen bei solchen Umfragen zum einen nach Parteipräferenz abstimmen, und zum anderen objektiv gesehen viel zu wenig Kenntnisse haben, um das Wirken eines Kabinettsmitglieds angemessen beurteilen zu können, besonders wenn es sich um in den Medien eher zurückhaltende Mitglieder wie Ilse Aigner handelt, die außer in Fototerminen mit Kühen öffentlich praktisch nicht stattfindet. In diesem Kontext sind Ergebnisse, die über das Wahlergebnis der Koalition bei der Wahl hinausreichen, sensationell, Ergebnisse, die es ungefähr wiederspiegeln, noch gut, bedenkt man, dass bei solchen Umfragen ja auch gern der Frust an der Regierung ausgelassen wird. Umfragen dieser Art geben deswegen ein zuverlässigeres Bild darüber ab, was die Medien berichten, als zum tatsächlichen Gegenstand der Umfrage. Grund genug also eine detailliertere Zwischenbilanz der Arbeit der Kabinettsmitglieder zu ziehen (Reihenfolge nach der Beliebtheit der emnid-Umfrage).

Weiter geht's auf dem Spiegelfechter.

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