Von Stefan Sasse
Holocaust-Mahnmal, Berlin 2006 |
Das deutsche Verhältnis zur eigenen Vergangenheit war seit Gründung des deutschen Nationalstaats 1871 einigen Änderungen unterworfen. Von nationaltrunkenem Chauvinismus, wo man tausendjährige Entwicklungslinien endlich zum glücklich-glorreichen Abschluss gebracht sah, zur These des großen Verrats durch die Linke nach dem verlorenen Weltkrieg hin zum kompletten Verwerfen der eigenen Vergangenheit als Fehlentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg befindet sich das historische Erinnern der Deutschen in einem erneuten Umbruch. Das natürliche Aussterben von Zeitzeugen aus der Epoche des Nationalsozialismus und das Erinnern an die Zeit davor ermöglichen es mehr und mehr, den Blick auf die deutsche Vergangenheit zu entkrampfen. Die Wiedervereinigung hat ihr Übriges dazu getan, die Bewältigung der eigenen Vergangenheit in Frage zu stellen, und die anhaltenden Debatten über die Erinnerung an die Vertriebenen oder die jahrelangen Streits um das Holocaust-Denkmal bestimmen die aktuelle Debatte. Dieser Entwicklung soll im Folgenden nachgespürt werden, ehe eine finale Analyse gewagt wird.
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"[...]Es ist richtig, sich von überkommenem Ballast vergangener Jahrzehnte zu trennen und ein unverkrampfteres Verhältnis zur eigenen Geschichte anzustreben. Es kann aber nicht Ziel sein, einem Geschichtsrevisionismus das Wort zu reden, der zwar das erreicht, an Stelle der veralteten Ideen aber Gedankengut setzt, das seine Wurzeln aber in ganz trüben Grund reichen lässt[...]"
AntwortenLöschenDanke für, seh ich ganz genauso. Übrigens, Guido Knopp ist auch bei einer Skeptiker-Seite erwähnt, diesmal nicht als Geschichts- sondern aus Wissenschaftsfälscher:
http://www.wissenrockt.de/2011/02/11/zdf-history-ersetzt-predigt-und-marchenstunde-16396
Obwohl? Wenn ich es recht überdenke? Gehört Geschichts- und Wissenschaftsfälschen nicht zusammen, lieber Stefan Sasse.
Vielleicht schreibst Du auch einmal darüber etwas?
Wäre doch auch mal ein Thema für deinen Geschichtsblog, die zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit vieler Deutscher - in der Zeit des Dr.-Titel Fälschers Von Zu Guttenberg.
Gruß
Bernie