Christopher Leonard - Kochland. The Secret History of Koch Industries and Corporate Power in America (Hörbuch)
Teil 1 hier.
Die Expansion in den 1970 er Jahren beruhte neben den natürlichen Instinkten Kochs und seiner Untergebenen auch auf der Nutzung der neuesten Technologien: Computer und Datenblätter waren ein weiterer zentraler Fokus der Koch’schen Unternehmensstrategie. Wo sich die Mitbewerber wie auch Fred Koch zuvor fiel auf ihr Bauchgefühl und ihre Instinkte verlassen hatten, betonte Charles Koch bei jeder Gelegenheit die Notwendigkeit von Daten und datengestützten Entscheidens. auch hierin war er ein Avantgardist. Im Rückblick ist daher nicht schwer zu sehen, warum das Unternehmen in dieser Zeit so stark wuchs und immer mehr zu einem Moloch wurde. dazu kam eine weise Selbstbeschränkung: Koch kaufte solche Unternehmen auf, die im selben Geschäftsfeld wie er oder doch zumindest benachbart waren, so dass eine Sachkenntnis im eigenen Unternehmen über die jeweilige Akquise vorhanden war und die Neuanschaffung sich gut eingliedern ließ. auf diese Art und Weise expandierte das Unternehmen sowohl in die Breite, indem es ganze Zweige des Pipeline- und Raffineriegeschäfts unter seine Kontrolle brachte, als auch in die Tiefe, indem es zunehmend große Teile der Wertschöpfungskette integrierte.