Samstag, 7. Januar 2012

Cui bono? BILD bono.

Von Stefan Sasse

Interessant ist hier die Frage, was Diekmann und den Springer-Verlag dazu verleitet hat, Wulff „den Krieg zu erklären“. Die eigentlich offensichtliche Variante, investigativer und kritischer Journalismus, dürfte hier als Motiv auszuschließen sein. Cui bono?
Das fragt Jens Berger auf den NachDenkSeiten. Dabei beantwortet Stefan Niggemeier die Frage eigentlich bereits ganz gut:
Es war der klassische Fall einer Symbiose zwischen einem Prominenten und der "Bild"-Zeitung. "Bild" bekam die schönsten Geschichten von Wulff - und Wulff bekam die schönsten Geschichten von "Bild". Erfahrungsgemäß sind die "Bild"-Zeitung und vor allem ihr Chefredakteur in solchen Fällen eine Weile treu und halten ihren Freunden auch und gerade in schwierigen Zeiten den Rücken frei. Aber auch eine solche Beziehung hält nicht ewig; am Ende ist es eine schlichte Abwägung, wovon das Blatt mehr profitiert: dem bevorzugten Zugang zu Wulff oder dem rücksichtslosen Aufarbeiten von Skandalen. 
Und damit ist die Frage auch beantwortet. BILD bono.

40 Kommentare:

  1. Was ist die Aussage dieses Artikels? Alles ist Bild. Alles ist doof. Alles nur für eine kleine spektakuläre Geschichte.

    Vergessen wird dabei: Die Hetze wird ja nicht nur von der Springer-Presse betrieben. Sondern es gibt auch noch unzählige Artikel im SPON (Spiegel Online) zu dem Thema.
    Die Hetzkampagne erstreckt sich auch auf die öffentlich rechtlichen Medien. Kürzliches Highlight war dann Günther Jauchs Zitat einer Pressedrohung bezüglich Bettina Wulff. Man werde zur Vergangenheit von Bettina Wulff etwas publizieren. In den Medien wird dann auch suggeriert, dass die Frau mal als Prostituierte gearbeitet haben soll.
    Kürzlich dann im Spiegel: Frau Wulff hätte kostenlos schicke Designerklamotten getragen.

    Also jetzt mal ernsthaft. Es ist doch offensichtlich, dass hier eine Person samt Familie (und nicht etwa der Korruptionssumpf der CDU) Gegenstand eines Vernichtungsfeldzugs ist.
    Natürlich handelt es sich hier um eine Intrige. Das ist eine hochgradig orchestrierte Medienkampagne.
    Es wäre die Aufgabe von seriösen Journalisten, herauszufinden was da wirklich abläuft.
    Aber gibt es diese seriösen Journalisten überhaupt noch?
    Anscheinend nicht.

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  2. Die Wulff-Geschichte passt halt nicht in die gängige Narrative der NDS, wir hätten in Deutschland die rigiedeste konservative Meinungspresse der Welt, deren Ziel schon lange nicht mehr guter Journalismus sei, sondern nur noch die Agitation.

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  3. .....wenn Wulff wirklich clever wäre, so könnte er jetzt ohne Rücksicht auf Verluste gegen die BLÖD-Presse Attacken fahren......keiner kann ihn aus dem Amt herauszwingen...jetzt ist er frei..auch gegenüber Merkel und Konsorten..........

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  4. Wie Sammy es im SF schon feststellte sucht man in linken Lager lieber fieberhaft nach einer Verschwörung, die erklärt, warum eine Krähe der anderen ein Auge aushakt.

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  5. Die Drohung ist ganz einfach die: Wenn Du (Wulff) nicht nachgibst, dann machen wir (Springer&Konsorten) auch noch Deine Familie kaputt.

    Typisch Intrige.

    Also: Was geht hier ab? Was passiert da?

    Wulff erhält seine Legitimation als Bundespräsident nicht durch die Blöd-Zeitung. Und auch nicht durch dieses Häufchen Scheiße aus Ossi-Land. Wulff ist legitim in seinem Amt.
    Man versucht hier den Bundespräsidenten zu putschen. Ich möchte wissen warum.

    Parallel dazu versucht man das Amt des Bundespräsidenten als überflüssig hinzustellen. Wenn man die vielen (versuchten und vollzogenen) Verfassungsbrüche der letzten Jahre berücksichtigt, dann ist das Amt des Bundespräsidenten nicht überflüssig.
    Sondern wird offensichtlich wohl immer wichtiger.
    Aufgabe des Bundespräsidenten ist es verfassungswidrige Gesetze zur Prüfung an das Verfassungsgericht weiterzuleiten. Und zwar vor der Ratifizierung. Ich erwarte das Wulff seiner Pflicht nachkommt.

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  6. Ich hab mir was ähnliches gedacht:
    http://www.bombasstard.de/2012/01/05/die-wulff-katastrophe-und-welche-konsequenz-wir-piraten-daraus-ziehen-mussen/
    Bild gewinnt hier doppelt und dreifach, und das ist das wirklich traurige an der Geschichte.
    Und dass Wullf sich auch noch so dämlich in der Situation verhält, erhöht den Bonus immens.
    Ich kann mir bildlich vorstellen, wie in der Bild-Redaktion die Sektkorken geknallt haben, als Wulff sein windelweiches Interview gegeben hat.

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  7. @RobinHood: Ich habe deinen letzten Kommentar gelöscht. Bitte sieh von solcher Sprache ab; das schrammt mir zu hart am strafrechtlichen Rahmen vorbei.

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  8. Ich sehe es wie Karla, die mit ihrem Link auf SF darauf hinweist, dass es der Bild darum gehen könnte, mit der Wulff-Story die Taten Guttenbergs zu relativieren und sein Zurückkommen vorzubereiten.

    "Als Wulff im Dezember auf Diekmanns Mailbox sprach, weilte der Chefredakteur in New York. In der Nähe dort wohnt Guttenberg. Ob sie sich getroffen haben? Seit bekannt wurde, dass Diekmann in New York war, trommelt CSU-Chef Seehofer lauthals für Guttenbergs Rückkehr. Macht Seehofer das freiwillig? Oder folgt er nur der Bild-Botschaft?"
    http://post-von-horn.de/2012/01/05/die-bild-zeitung-als-nebenregierung/

    der Herr Karl

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  9. Ich halte es für Quatsch, dass eine großangelegte Verschwörung oder tiefsinnige Guttenberg-Taktiken dahinterstecken.

    Für BILD hat sich die Sache ja noch viel besser entwickelt als gedacht. Sie hatten eigentlich nur eine Story und sie mussten sich auch beeilen, da ja noch andere Medien an der Sache dran waren. Zudem kann ich mir vorstellen, dass sich Wulff schon mit seinen früheren Einflussversuchen unbeliebt gemacht hat und vielleicht wollten sie den Guttenberg-Eindruck von damals auch korrigieren. Nicht zu vergessen, dass Wulff nie so ein Liebling war wie Guttenberg. Ich meine, die Bild hat sogar eher für Gauck als ihn getrommelt.
    Und btw, die BILD verzichtet für ihre Lieblinge nicht auf Stories, die Gorch-Fock-Sache wurde auch gebracht, obwohl Guttenberg Verteidigungsminister war.

    Durch Wulffs Trottelverhalten wurde daraus noch eine Win-Win-Win-Situation. Plötzlich haben sie nicht nur ne super Story, sondern stehen im Zentrum der Aufmerksamket und können sich als Verteidiger der Pressefreiheit und aufrichtiges Medium feiern lassen.
    Von daher sollte es niemanden verwundern, warum die Bild so reagiert wie sie es tut.

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  10. RobinHood. Eine Hetzkampagne, so bezeichne ich die Chose auch, hat nicht zwingend eine Intrige als Grundlage. Einer medialen Hetzjagd fielen auch Eva Herrmann, Guttenberg, Sarrazin und Westerwelle zum Opfer. Bei Herrmann und Guttenberg war die veröffentlichte Meinung konträr zur öffentlichen Meinung, gut - mit Ausnahme von BILD bei Guttenberg etwa. Die auserkorenen Opfer wurden von Intellektuellen und Medien geschlachtet. Aus typisch heuchlerischen und gutmenschlichen Gründen, aber doch nicht gleich und immer aus Intrigen. Ich stimme weder mit Herrmann noch mit Guttenberg noch mit Sarrazin noch mit Wulff und auch nicht mit Westerwelle völlig überein - als Liberaler sah ich mich genötigt trotzdem alle diese Figuren zu verteidigen. Das galt auch für Tauss oder die zu Israel-Boykott-aufrufenden-Linken, denen man mit der Antisemitismus-Keule eins übergebraten hat. So geht es nicht! Keinen Fußbreit den Gutmenschen! =)

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  11. @Tobias Fuentes

    "Einer medialen Hetzjagd fielen auch Eva Herrmann, Guttenberg, Sarrazin und Westerwelle zum Opfer."

    Dann sag ich mal: Gut, dass es in diesem Land hin und wieder mediale Hetzkampagnen gibt, sie solche Gestalten von der Bildfläche fegen. Denn Deutschland ist besser dran ohne sie.

    Dein Kampf gegen sog. "Gutmenschen" ist übrigens ein ziemlich armseliges Unterfangen, aber das wirst Du sicher irgendwann noch selber merken.

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  12. Naja, Tobias hat Recht - Hetzjagd ist Hetzjagd, egal ob wir die Opfer leiden können oder nicht. Leute wie Guttenberg oder Sarrazin sollten auch mit einer etwas objektiveren Berichterstattung zu Fall zu bringen sein.

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  13. Was richtig für Deutschland sein soll, entscheiden (mehr oder weniger im Rahmen der sog. repräsentativen Demokratie) die Bürger und keine Gutmensch-Elite, die sich gern dem Korrektiv des Pöpels widersetzt. Das kritisiert deinesgleichen nur dann, wenn eure Meinung abweicht. Das ist armselig, "Anonym". Das ist heuchlerisch und autoritär, ihr klugscheißerischen Gutmenschen.

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  14. Gutmenschen? *kopfschüttel*

    "Die Einordnung des Gegenübers als „Gutmensch“ ziehe die Diskussion auf eine persönliche (argumentum ad hominem = 'ad personam') und emotionale Ebene, um so einer inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen."
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmenschen

    der Herr Karl

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  15. Es waren aber doch gut begründete "Hetzjagden", wenn man es so nennen will (was ich eigentlich nicht tun würde). Sarrazin und Westerwelle waren selbst große Hetzer, nämlich gegen die Schwächsten - Migranten und Arbeitslose. Eva Hermann ist völlig durch, was man schön an ihrem Engagement für den Kopp Verlag sehen kann. Und Guttenbergs Abgang war auch substanziell berechtigt. Sollen die Medien da lieber wegsehen und schweigen? Inwiefern war die Berichterstattung da nicht "objektiv"? Beispiele?

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  16. Leute, Tobias hat hier Recht. Es geht nicht im Geringsten um die Frage ob die Hetzjagd berechtigt ist oder nicht. Ich glaube ich habe hier im Blog echt wenig gute Haare an Sarrazin gelassen, und ich sähe ihn lieber heute als morgen im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Nichts desto trotz ist es fragwürdig, Hetzjagden zu veranstalten, ob man das nun als richtig ansieht oder nicht. Tobias Fragestellung ist, jenseits seiner persönlichen Beleidigungen, die den Beitrag entwerten, richtig: wer entscheidet, wann eine Hetzjagd berechtigt ist oder nicht? Du, Karl? Die BILD-Redaktion? Die vom Spiegel? Oskar Lafontaine? Dass die objektive Auseinandersetzung nicht stattfindet bestreitet keiner. Besser wird es dadurch nicht. Und auch "die Guten" haben einen ordentlichen Anteil medialer Hetzjagden hinter sich.

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  17. Also Stefan, hast Du Dich damit auch an der Hetzjagd auf Guttenberg beteiligt? Oder waren Deine Blogeinträge viel "objektiver" als die Artikel der Mainstreammedien? Was für den einen Hetzjagd ist, ist für den anderen die Rolle der Medien als vierte Gewalt im der Demokratie.

    Was waren die großen Sünden der Medien bei Sarrazin oder Guttenberg? Zeigt mir doch mal ein paar konkrete Beispiele. Außerdem: Hatten die Genannten nicht auch jeweils Verteidiger, bei der BILD z.B.? So eindeutig ist das alles nicht.

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  18. @Stefan Sasse

    Tobias Fuentes hat, was die Fragwürdigkeit von Hetzjagden betrifft, sicher Recht. Ich habe auch nicht das Gegenteil behauptet. Mir geht es mehr darum, in welch hasserfüllten Sprache Tobais Fuentes spricht, wenn er gegen vermeintliche Linke losbrüllt:
    "Das ist heuchlerisch und autoritär, ihr klugscheißerischen Gutmenschen."
    "Dazu habe ich gestern schon gesagt: Die Dreckschweine von der linken Journalie! PFUI!"
    "...in diesem abstrakten Weltbild ist jeder Furz Ausdruck von notwendiger spät-kapitalistischer, ergo imperialistischer, Expansion."
    "Natürlich reden linke Weltverbesserer in ihrem Schwarz-Weiß-Denken dann aber von Neokolonialismus."

    So kann man nicht diskutieren.

    der Herr Karl

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  19. Wer einen besseren griffigen Begriff für Leute hat, die in Gut und Böse, Richtig und Falsch einteilen, und auf die Bösen und Falschen mit ihrer Moralkeule einknüppeln, gerade um sich der Sachlichkeit zu entziehen, dann her damit. Mit 'Moralisten' wärt ihr auch unzufrieden. Ich lasse mir den Begriff Gutmenschen nicht nehmen. Period. =) Er ist eine spitzzüngige Formulierung, die man natürlich höflicher ausdrücken kann. Die Kritik bleibt. Der Einwand der Gutmenschen ist perfide. Man zieht es rhetorisch auf eine persönliche Ebene, UM sich sachlich von Solidaritäts- und Gerechtigkeitsfragen zu verabschieden. Als ob es Gutmenschen um Sachlichkeit gehen würde. Linke, die tatsächlich versuchen sachlich zu debatieren, erleiden selten die Gefahr als Gutmensch betitelt zu werden. Nein, denen wird von Gutmenschen dann anderes an den Kopf geworfen. Seien es linke Ökonomen, die dann als neoliberal und reaktionär verschrien sind. Oder linke Politiker, gegen die ordentlich gehetzt wird. Paradebeispiel: Gutmensch Uwe Ness. Nein, es gibt auch was zwischen Gutmenschen und Dogmatikern: Realisten. Selten unter Linken zu finden.

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  20. ich behaupte, dass WUllf eines von Murksels Kampagnenopfern ist. Ihm wird als Gegner von EZB-Gelddrucken und ESM/EFSM für Murksels Gesetzesvorhaben zur Plünderung der Republik, noch mal schnell gezeigt, wo der Hammer hängt, weil seine UNterschrift unter das Gesetz verweigern, wäre Murksels Tod und die hat sich alternativlos da rein manövriert.
    Allerdings wäre Murksels Tod eine heroische Tat WUlff´s denn nur ein totes Murksel ist ein gutes Murksel für Deutschland, der Hunsrückbauer.

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  21. Herr Karl, es ist von vornherein zwecklos einen Kompromiss zu finden, wenn du gezielt aus knapp 2 Jahren irgendwas zusammensuchen willst, kaum was findest und das gezielt in eine absurde Richtung lenkst. Von offensichtlicheren Entstellungen ganz zu schweigen. Das ist eine üble Masche vornehmlich linker Schreiberlinge. Zeige mir mal einen Thread von dir, in dem überhaupt mal der Versuch genommen wurde zu argumentieren. Und zeige mir einen Thread, in dem ich NICHT exzessiv und sachlich diskutiert hätte. Tehee.

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  22. Friede Springer ist eine gute Freundin von Angela Merkel und wer ernsthaft glaubt, dass es sich bei dem Zwist um Auflagensteigerung bei der Blöd handelt, hat die Sache nicht zu Ende gedacht.

    Frag Dich einmal wer der/die Gewinner bei Wulff`s Rücktritt sind!

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  23. @Teddy
    Zu Ende denken ist gut. Heutzutage kann man schon froh sein, wenn mal jemand überhaupt mit dem Denken anfängt.
    In den Betrieben ist es genau dasselbe. Die Intrigen funktionieren nur, weil niemand die Dinge hinterfragt. Es sind die Doofen die hierbei die Welt schlechter machen. Die schweigende Mehrheit vergiftet die Politik. Und die intriganten Zeitgenossen (Merkel et al.) reiben sich die Hände.

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  24. @Tobias: Mir geht's weniger um Gutmenschen als um den restlichen Tonfall, der in der Tat wenig zur Diskussion geeignet war. Das war unter Niveau ;)

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  25. Ich schrieb um 12:10:
    "...dass es der Bild darum gehen könnte, mit der Wulff-Story die Taten Guttenbergs zu relativieren und sein Zurückkommen vorzubereiten."

    Nun auf BILD:
    "Paukenschlag in Kreuth - Seehofer plant:
    Guttenberg-Comeback CSU-Parteichef Seehofer will mit dem über die Plagiatsaffäre gestürzten Ex-Verteidigungsminister Guttenberg über ein politisches Comeback sprechen."

    der Herr Karl

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  26. Gewinner ist so oder so Frau Merkel und was hinter ihr steht. Es gibt ja den Ruf nach einer Präsidialherrschaft, die unter anderem ein Alias für die „marktkonforme Demokratie“ ist (das Analogon der „parteikonformen Demokratie“ der DDR). Der BP gibt das von seinen Befugnissen nicht her, wohl aber der BK. Man muss nur das Parlament mehr und mehr an den Rand drängen, zum Beispiel durch EU-Aktionen zwischen den Regierungschefs. Frau Merkel steht zunehmend einzigartig da, und als moralische Leerform absolut sauber und integer.

    Der zweite mögliche Gewinner heißt Guttenberg, und das könnte eine der Absichten sein. Deshalb muss Wulff bleiben, nur maximal angeschlagen. Wenn so jemand bleibt, kann Guttenberg darauf verweisen, dass er immerhin nicht kleinbürgerlich um die Reichen buhlen muss, er ist ja einer von ihnen (das nennt man „unabhängig“, man sucht ja dann seinen und Seinesgleichen Vorteil genuin unkorrumpiert). Zum anderen unterliefen ihm seine Fehler im harten Dienst an Familie und Vaterland, nicht auf der Suche nach Luxus und kleinen finanziellen Vorteilen.

    Wenn man zeigt, dass alle Politiker irgendwo Dreck am Stecken haben und mangels Alternative entweder bleiben oder sich anderweitig gut versorgen, fördert man die Tendenz, der Demokratie abzuwinken, und das Hochkommen der Besten=Skrupellosesten unter ihnen. Ein verlässlicher, Europa anführender Transatlantiker wie Guttenberg wird jedenfalls in den anstehenden Hegemonialkriegen benötigt, denn God’s Own Country wird nicht ohne leben können; die Aufrüstung dazu läuft ja auch seitens der BRD auf vollen Touren. Springer ist aber 100%ig transatlantisch. Das mag man als paranoid abtun, aber es ist gut, auch worst-case Szenarien zu durchdenken, schließlich kam es seinerzeit auch schlimmer als die Paranoiker vor 1933 sich das haben ausmalen können. Es kam aber auch oft besser. In jedem Fall wird es interessant sein, zu verfolgen, ob das Konzept des durch und durch geBILDeten Springermaniens aufgeht.

    G.W.

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  27. Tatsache ist, dass BILD den BP weiter vor sich her treibt und ihr Spielchen mit ihm spielt. Es wäre nämlich neu, dass ausgerechnet BILD vorher den Betroffenenen fragt, ob sie ein intimes Schriftstrück, eine Bandaufzeiuchnung über ein persönliches gespräch oder Ähnliches veröffentlichen darf. Bisher war ihre Praxis, es einfach zu tun und sei es auch auf die Gefahr einer Klage. Die steckt BILD doch erfahtungsgemäß auch als Verliererin locker weg.

    Ich auf jeden Fall werde nicht auf diese weitere Inszenierung eines BP-Sturzes hereinfallen.

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  28. Ich bin ja doch überrascht, wie die Linken hier plötzlich ausgerechnet Wulff gegen Medienkritik verteidigen. Mögt ihr Wulff aus irgend einem Grund? Und warum die Abwehrreflexe und Verschwörungstheorien? Nur weil es die Bild ist?

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  29. Die Maus hat sich am ausgelegten Käse überfressen und die Katze spielt noch eine Weile mit ihr, bevor sie ihr den Rest gibt.

    Wulff ist ein Thema für sich und radikal zu kritisieren.
    Zu BILD empfehle ich den "Gossenreport" von Gerhard Hentschel.

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  30. Spreng hat recht: Wulff ist hier das Problem, und nicht die Medien.

    http://www.sprengsatz.de/?p=3790

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  31. "Wulff ist hier das Problem, und nicht die Medien." (Anonym, 12:50)

    DAS Problem, wenn man mal ein wenig tiefer bohrt, ist meines Erachtens das hier:
    http://feynsinn.org/?p=11978

    Klar, man kann aber auch immer nur die Symptome kritisieren...

    der Herr Karl

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  32. vll. hatte im Springerverlag ja auch jemand VW Aktien oder von Porsche...oder irgenwas in der Art>http://www.wiwo.de/politik/deutschland/volkswagen-was-wusste-wulff/6021414.html

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  33. Wozu die Verschwörungstheorien? Ihr seid doch alle nicht ordentlich systemtheoretisch geschult ;-)

    Die Bild hat zwei Leitwerte: Hohe Profite (weil die Bild zum Wirtschaftsystem gehören) und publizistischen Erfolg (weil die Bild zum Mediensystem gehört). Beides wird durch die Wulff-Geschichte vorangebracht. End of story.

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  34. Viel Systemtheorie gepaart mit einem geisteswissenschaftlichen Studium ergibt in der Praxis Dummköpfe.

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  35. na, dann kann ich ja froh sein, dass ich sozial- und nicht geisteswissenschaften studiert habe.

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  36. Wenn der Sasse anfängt dem neoliberalen fuentes hier ein forum zu liefern, sein linken-bashing hier verbreiten darf und er ihm auch noch zustimmt, weiß ich, warum der gute feynsinn nichts mehr mit dem OeF zu tun haben will...

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  37. Wenn die Bedingung für eine Feynsinn-Verlinkung Zensur auf dem Blog ist, dann kann ich verzichten.

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