Sonntag, 18. März 2007

Ambivalente Argumente im Gesundheitssektor

Die traditionelle deutsche Apothekenwirtschaft steht vor dem Aus. Versandketten wie DocMorris mit ihren bis zu 30% niedrigeren Preisen gehört die Zukunft. Dabei ist eine ambivalente Argumentation die Grundlage.
Zum einen ist es natürlich für den Patienten ein Vorteil, wenn die Preise fallen, unbestritten. Bei entsprechend attraktiven Angeboten fällt dank Versand auch der beständige Gang zur Apotheke weg; dadurch, dass auch Drogerien Arznei anbieten dürfen sind weniger lange Einkäufe notwendig. Auf der anderen Seite jedoch gibt es Probleme. Rund 40.000 Pharmazeuten dürften arbeitslos werden, da über 6000 Apotheken "überflüssig" seien. Den Marktoptimismus eines Gerd Klaeske kann ich dabei nicht teilen:
"Weil es heute kaum Qualitätsmanagement gibt, werden viele Patienten in den Apotheken schlecht beraten. Unter Wettbewerbsbedingungen würden sich die Apotheker durchsetzen, die ihren Beruf richtig verstehen."
Das ist schlicht nicht wahr. Unter Wettbewerbsbedingungen setzen sich die aggressivsten und skrupellosesten Anbieter durch, und das ist meist alles andere als zum Vorteil der Kunden. Oder will jemand ernsthaft behaupten, die Qualität der Nahrung habe mit dem Siegeszug der Discounter zugenommen? Eben.

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