Von Stefan Sasse
In der letzten Zeit geraten die miesen Arbeitsbedingungen besonders in der Dienstleistungsbranche wieder erneut in den Fokus, nachdem fast zwei Jahre lang solcherlei Themen praktisch keine Rolle gespielt haben. Der Fokus liegt auf den Internetversandhäusern und den mit ihnen verbundenen Subunternehmen. Amazon etwa fiel negativ auf, als sie Arbeitslose als Saisonkräfte einstellen und ihnen vorher ein zweiwöchiges "Praktikum" als Anlernzeit unbezahlt aufzwingen. In "45 Minuten" sendet der NDR einen Bericht über die Praxis bei DHL, wo - wie fast überall - Subunternehmen eingesetzt werden, die mit katastrophalen Arbeitsbedingungen operieren. Der Journalist ließ sich in bester Wallraff-Manier undercover einstellen und berichtete von seinen Erlebnissen. Gegen Amazon brach bereits ein kleiner Aufstand los: so stellten mehrere Blogs, etwa die NachDenkSeiten, der Spiegelfechter, der Binsenbrenner oder Klaus Baum die Zusammenarbeit mit Amazon ein und riefen zum Boykott auf:
Auch die NachDenkSeiten stellen ihre Zusammenarbeit mit Amazon mit sofortiger Wirkung ein und wir hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht. Vor allem im Vorweihnachtsgeschäft sollte Amazon schmerzlich am eigenen Leibe erfahren, dass es auch wirtschaftlich von Nachteil sein kann, wenn sich man durch Gesetzeslücken auf unsoziale Art und Weise Vorteile verschaffen will.
Das ist löblich, kostet es die beteiligten Blogs doch ihren Anteil an der Werbekostenerstattung. Nur enthält gerade die NDS-Begründung einen fundamentalen Fehler. Amazon und die DHL-Subunternehmer (und zahllose weitere Unternehmen) nutzen keine Gesetzeslücken aus. Dass sie gerade in den Fokus geraten sind ist letztlich zufällige Willkür.
Denn tatsächlich sind die bei beiden Unternehmen ans Licht gekommenen Praktiken in allen Branchen Gang und Gäbe. Seit den Agenda-Reformen wurden solcherlei Arbeitsverträge und Auslagerungen an Subunternehmen in praktisch jeder Branche vorgenommen. Dass Amazon und DHL jetzt gewissermaßen als Stellvertreter an den Pranger gestellt werden ist allerdings gefährlich. Nicht, dass die es nicht verdient hätten. Nur entstehen zwei fatale Fehleindrücke: zum Einen scheint es so, als ob es sich nur um vereinzelte schwarze Schafe handle, die man fröhlich boykottieren müsse, damit diese zu moralisch einwandfreien Praktiken zurückkehren, und zum Anderen scheint es, als würden sie ganz hinterlistig Gesetzeslücken zu ihrem Vorteil totinterpretieren. Dass es sich um ein weit verbreitetes Phänomen handelt, auf dem letztlich der berühmt-berüchtigte "Aufschwung XXL" fußt, der in den letzten Jahren mit beinahe religiöser Innbrunst bejubelt wurde, sollte für Leser dieses und anderer Blogs wahrlich keine Überraschung darstellen. Die Argumentation um die Gesetzeslücke dagegen mag vielen befremdlich vorkommen.
Nehmen wir zuerst Amazon. Die Firma verspürte offensichtlich genügend Druck, um mehr als nur eine Pressemitteilung herauszugeben. Der Chef des Logistikzentrums, Armin Cossmann, gab dem Spiegel ein ausführliches Interview, in dem er die Praxis rechtfertigte. Der Kern seiner Argumenation: Die Arbeitsagenturen sind mit diesem Vorgehen nicht nur einverstanden, sie fördern es sogar - was die Arbeitsagenturen übrigens auch gerne bestätigten. Das ist keine Lücke im Gesetz, die Amazon ausnutzt. Das ist die Intention dieses Gesetzes, und wir haben das schwarz auf weiß von den Arbeitsagenturen selbst. Das Problem ist nicht Amazon. Wir leben in einer Marktwirtschaft, und wenn der Staat Anreize setzt oder Regelungen beschließt, die irgendwelche Vorteile bieten, dann nutzen die Marktteilnehmer diese natürlich. Alles andere wäre selbstmörderisch, denn die anderen nutzen sie ja sicher. Es ist nicht die Aufgabe Amazons zu entscheiden, ob eine bestimmte Regelung fair ist, dafür haben wir eigentlich Politiker. Aus diesem Grund ist es letztlich auch Willkür, dass nun ausgerechnet Amazon den Zorn der Entrüstung und die Boykottaufrufe abbekommt, wo andere genau dasselbe tun und damit durchkommen. Keine Gesetzeslücke. Absicht.
Dasselbe Spiel finden wir auch bei DHL. Die Ausbeutung der Subunternehmer wird in dem Fernsehbeitrag deutlich herausgestellt. Die Arbeitsverträge enthalten Passagen, die schlicht illegal sind - von der Arbeitszeitenregelung bis zur Nicht-Vergütung von Überstunden. Auch hier werden keine Gesetzeslücken genutzt. Im Gegensatz zu Amazon sind die verwendeten Praktiken schlicht illegal, nach den bestehenden Gesetzen. Der Unterschied ist, dass offensichtlich niemand einen Bedarf sieht, sich darum zu kümmern. Solche illegalen Arbeitsverhältnisse sind, wir wissen es durch ähnliche Reportagen, keine Seltenheit. Der Staat, dessen Aufgabe es eigentlich wäre, eine Strafverfolgung einzuleiten - von einem öffentlichen Interesse an dem Fall kann wohl ausgegangen werden - tut einfach nichts. Er sieht weg, will nichts wissen. Er befindet sich in einem Status des malign neglect ("überwollende Vernachlässigung", im Gegensatz zu der "wohlwollenden Vernachlässigung", benign neglect, mit der die Briten lange Zeit ihre amerikanischen Kolonien prosperieren ließen).
Der Zorn und die Entrüstung gegenüber diesen Praktiken sind absolut gerechtfertigt. Sie richten sich aber gegen das falsche Ziel. Amazon hat nichts falsch gemacht, das haben ihr sogar die Arbeitsagenturen selbst bestätigt. Die Post setzt sich mit dem Staat zusammen an den Rand und macht es wie die drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Man hat einen Passus im Vertrag, der dem Subunternehmer solche Praktiken untersagt, und solange nichts nach außen dringt fragt auch niemand nach. Das ist die Praxis. Sie ist nur möglich, weil sich staatliche Kräfte ihren ureigenen Aufgaben entziehen. Eigentlich hätte längst jemand den ganzen Laden hochnehmen müssen, die Leute verknacken, sich danach die Post vornehmen und den Laden um die Ohren klagen. Längst hätten Politiker die Sozialgesetzgebung ändern müssen, ebenso wie das Arbeitsrecht, das so offensichtlich ausbeuterische Mechanismen wie ein "unbezahltes Praktikum" vorsieht. Es ist nichts anderes als die Einlernzeit, zum Praktikum erklärt. Solche Praktiken aber waren und sind gewollt. Und das ist das Problem, nicht dass die Unternehmen dann darauf reagieren. Es handelt sich nicht um einen moralischen Lapsus einzelner Unternehmen. Es handelt sich um ein systemisches Problem, ein Problem, das nie existieren würde, wenn nicht der Staat es geschaffen hätte. Auf die Verantwortlichen sollte sich unser Zorn richten, und auf niemanden sonst. Der Rest wird den Anreizen entsprechend folgen, wie er es immer getan hat.
Ich verstehe zwar die Kernaussage, dass das Hauptproblem beim Staat und den staatlichen Gesetzen liegt, die solches Verhalten von Unternehmen zulassen (oder sogar fördern). Die Generalabsolution, die Du den Unternehmen hier erteilst, halte ich aber trotzdem für falsch.
AntwortenLöschenNicht alles, was legal ist, ist deshalb auch legitim, und milliardenschwere Unternehmen haben durchaus die Freiheit, die Möglichkeiten NICHT zu nutzen, die ungerechte Gesetze ihnen bieten. Sie dennoch zu nutzen, ist ihre Entscheidung - und damit ihre Verantwortung. Marktübliche Löhne zu zahlen wäre für Amazon oder DHL mit Sicherheit nicht "selbstmörderisch" - sie sind ja offensichtlich auch in den Vor-Agenda-Zeiten gut über die Runden gekommen.
Und was das "Strafverfolgung einleiten" anbelangt: die vertraglichen Arbeitsbedingungen bei DHL (und anderen) sind arbeitsrechtlich illegal, aber deshalb noch lange nicht strafbar. Es wäre hier Sache des Einzelnen, seine Ansprüche geltend zu machen, aber die meisten tun es eben aus Angst um den Job nicht. Und Unternehmen, die diese Zwangslage bewußt ausnutzen, mit dem Argument "Gesetz ist Gesetz" aus der Verantwortung zu entlassen, halte ich für unangemessen.
Ich erteile hier weniger eine Generalabsolution als dass ich erkläre, dass Sozialpolitik und Arbeitspolitik keine Domäne der Unternehmen sind. Die sollen sich da gefälligst raushalten. Aber wir können schlecht verlangen, dass sie im Rahmen der Gesetze Geld zum Fenster rauswerfen - und das ist es für die - und dafür andere beachten, obwohl die gar nicht ernsthaft festgeschrieben sind.
AntwortenLöschenDas Ausnutzen dieser Zwangslage ist aber gerade auch durch den absichtlichen Mangel an jeglichen institutionellen Hilfen gegeben. Warum ist das nicht strafbar? Warum gibt es für die Arbeitnehmer keine Möglichkeiten? Weil die Agenda-Politik das bewusst so verordnet hat. Die Agenda-Politik, die zu weiten Teilen immer noch Zustimmung in der Bevölkerung genießt *würg*
Sowohl als auch denke ich.
AntwortenLöschenEinerseits ist es natürlich zumindest im Falle von Amazon so, dass diese sich innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen, andererseits ist es legitim, als Verbraucher zum Boykott aufzurufen um zu signalisieren dass man lieber auf die Werbeeinnahmen verzichtet als sochle Praktiken zu unterstützen, zumindest das wo sie bekannt sind.
Und schließlich gebe ich Dir recht dass solches GEbahren politisch gewollt war und ist.
Zur Agenda 2010: die meisten Menschen wissen denke ich gar nicht um was es da geht, zumindest ist das mein Eindruck in Gesprächen die ich führe oder mit anhöre. Naja, und da mir dazu nichts negatives einfällt sage ich dann mal einfach :"Basst scho!" Zumindest würde das eine Umfrage in Bayern ergeben....
Ja die agenda geniesst Zustimmung bei weiten teilen der bevölkerung. Aber dieser Virus konnte sich nur soweit ausbreiten und verfestigen weil die Politik(müntis lohn und Brotttheologie), die medien ihn aktivierten, denn jeder hat diesen virus in sich , er hat viele gesichter ..ich nenn nur eins..."es ist doch egal hauptsache arbeiten"Eine der dümmsten aussagen die mir je untergekommmen ist , aber mit eine der effektivsten. da lässt sich gut hinter verstecken. Selbst unter den Harzern ist das geläufig.Denn auch da gibt abstufungen ..aber was erzähle ich das ...
AntwortenLöschen@ Stefan Sasse 10.39 Uhr
AntwortenLöschen-- "... wir können schlecht verlangen, dass sie im Rahmen der Gesetze Geld zum Fenster rauswerfen ..."
Doch, genau das, denke ich, können wir verlangen, und die Blogs. die Boykottaufrufe gestartet haben, tun eben genau das ...
Der fundamentale Meinungsunterschied zwischen uns dürfte klar geworden sein : Du meinst, Unternehmen seien nur an geschriebene staatlche Gesetze gebunden, ich meine, sie sind auch an gewisse ethische Mindeststandards gebunden, die darüber hinaus gehen können, besonders wenn die Gesetze in dieser Hinsicht fragwürdig sind.
--- "Warum ist das nicht strafbar?"
Eine erschöpfende Antwort würde wohl den Rahmen sprengen. Ein wesentlicher Grund dürfte aber sein, dass das Strafrecht wegen des Bestimmtheitsgrundsatzes (Art. 103 Abs.2 GG) mit "Abwägungsbegriffen" wie "sittenwidrig", "unangemessen" oder "Zwangslage" nur schlecht umgehen kann. Was "sittenwidrig" ist, ist eben oft von den Einzelfallumständen abhängig ...
--- "Warum gibt es für die Arbeitnehmer keine Möglichkeiten?"
Weil die Arbeitnehmer sozial und wirtschaftlich abhängig sind, zumal in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit. Die Agenda hat diese Abhängigkeit nur (deutlich) verschärft, nicht geschaffen. Wer befürchten muß, bei Widerstand seine Arbeit zu verlieren und mangels anderweitigen Arbeitsstellen in Hartz IV und damit (mehr oder weniger) ins Nichts zu fallen, wehrt sich nicht. Die Agenda hat diese Zwangslage nicht "verordnet", sie hat nur die Gefahr beträchtlich erhöht. Sie hat, wenn man so will, das Netz unter dem Hochseil entfernt; abstürzen konnte man aber auch vorher schon ...
Das Problem ist, dass genau diese ethischen Mindesstandards nicht verlangt werden. Die Gesetzeslage, und das ist mein Punkt, enthält nicht Lücken, die von den Unternehmen ausgenutzt werden. Die Gesetzeslage ist straight to the point: dieses Verhalten ist erwünscht. Es wird gefördert. Es wird als gut und richtig betrachtet. Wenn aber die Politik, als gewählte Vertretung des Volkes, diese ethischen Mindesstandards von denen wir hier reden nicht nur ignoriert, sondern sogar ganz gezielt für irrelevant erklärt...
AntwortenLöschenIch verstehe die legalistischen Aspekte, allerdings sollte es doch wohl möglich sein einen offenen Verstoß gegen Dinge wie "Überstunden müssen bezahlt werden" oder "Arbeitszeit darf nur so und so viele Stunden betragen" einwandfrei festzustellen und zu sanktionieren, oder?
Ich sehe es eigentlich auch so, ich hätte auch einen Aufruf der Nachdenkseiten bzw Spiegelfechter, seinen jeweiligen Abgeordneten anzuschreiben als zielführender empfunden als ein Boykott von Amazon.
AntwortenLöschenUnd wie du auch schreibst, es sind ja gerade nicht nur Amazon oder DHL, gerade die Versand/Paketschiene ist völlig durchsetzt von Sub- und Subsubunternehmen.
Schenker zb Tochter der DB hat für jeden Bereich nochmal eigene Subunternehmer.
Daher bringt Boykott sowieso nichts, es sei denn man bestellt nie wieder was und verzichtet komplett darauf, Pakete zu versenden.
Da ist die Politik nun mal der einzige Faktor, der diese Zustände abstellen könnte, nur ist das politisch nun mal gar nicht gewollt.
Der spon-Artikel war hinsichtlich Inhalt und Aufmachung überzogene Panikmache. Wenn bei der (sinnlosen) aktiven Arbeitsmarktpolitik (berechtigterweise) gekürzt wird, ist der Aufschrei bei den Linken groß. Tja, und wenn es um konkrete Fälle von AAP wie bei Amazon geht, ist der Aufschrei noch größer. Hauptsache draufhauen, es ist ja alles so dermaßen schlimm in unserem Deutschland mit seinem Rest an Sozialstaat. Neben der instinktiven Empörung nach soner reißerischen spon-Grütze koam aber ja hauptsächlich und konkret der Vorwurf der Mehrfach-Praktika, die spOn suggerierte. Als sich nunmehr rausstellte, dass dem aber in Wahrheit gar nicht so ist, mussten die erwähnten linken Blogs nun zurückrudern, man schaue auf die Argumentation des binsenbrenners ... über die Richtigstellung der Vorwürfe wurde sich lächerlich gemacht, ob legal oder illegal, das sei egal, "Ausbeutung" sei schließlich Ausbeutung.
AntwortenLöschenDas Rauswerfen von Amazon auf Blogs ist persönliche Angelegenheit, aus welchen Gründen auch immer. Es wird nur dann lächerlich, wenn es als wichtige und notwendige gesellschaftliche Sache aufgepauscht wird, so als ob das der verzweifelt einzige Weg sei was zu bewirken, denn von Politik sei ja eh keine Hilfe zu erwarten. Der zeitgeistblog hat sich letzte Woche aufgespielt wie toll er doch sei, dass er ohne Werbung auskomme und dieses ganze Konsumzeugs partout nicht mitmache. Der hauseigene Shop mit T-Shirts und Tassen, geschenkt. Heucheln kann man nicht besser. Obwohl ... Amazon-Links rauswerfen ist das Eine. Die eigenen Bücher aber überhaupt und weiterhin direkt bei Amazon vertreiben zu lassen - so wie die NDS und natürlich auch JB's kommendes Pamphlet, ja .... ne, das ist was anderes.
Ich kann Stefan Sasse nur recht geben:
AntwortenLöschenEs war der Staat, der die menschenverachtenden Rahmenbedingungen geschaffen hat, die auszunutzen die Unternehmen nunmehr gezwungen sind. Letzten Endes haben sogar wir alle es so gewollt, denn wir leben ja in einer Demokratie.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen die Lobbyisten, allen voran die von Amazon bezahlten, auf Knien gefleht haben, die Wochenarbeitszeit gesetzlich auf einen Umfang zu reduzieren, die dem Anstieg der Produktivität entspricht, auf die Aushöhlung des Kündigungsschutzes zu verzichten, die Gewerkschaften zu stärken oder die Schlechterstellung von Zeitarbeitnehmern zu verbieten.
Wie der BILD und anderen seriösen Medien zu entnehmen war, sollen sie sogar damit gedroht haben, Wolfgang Clement und vergleichbare Politiker aus ihren ohnehin schlecht bezahlten Positionen in der freien Wirtschaft zu entlassen – sogar an Schröder wollten sie sich vergreifen (!), aber nichts hat geholfen.
Gut, daß Stefan Sasse das erkannt hat. Danke und weiter so, Stefan!
@ Stefan Sasse 14.51 Uhr
AntwortenLöschenIch stimme Dir ausdrücklich zu, dass sich die Gesetze kaum noch an ethischen Kriterien orientieren und vielfach nur noch Wirtschaftsinteressen bedienen. Auch dass es sich nicht um das Ausnutzen versehentlich offen gelassener "Lücken" handelt, sondern politisch so gewollt war (und ist), ist sicher richtig.
Mein Punkt war, dass die Gesetze dieses Verhalten zwar zulassen, aber nicht vorschreiben. Die Unternehmen haben weiter die Wahl - und damit die Verantwortung für eben diese Wahl. Dass daneben auch die Politik die Verantwortung trägt, stelle ich nicht in Abrede.
@ Ariane 15.36 Uhr
Der Boykottaufruf war wohl auch mehr als moralischer Appell und Protest gedacht, der die Aufmerksamkeit auf das Problem lenken sollte. Mit einer großen wirtschaftlichen Zwangswirkung auf Amazon werden wohl auch die Initiatoren nicht gerechnet haben.
Erst einmal schön, dass solche gängigen Praktiken überhaupt noch öffentlich(-rechtlich) kritisiert werden. Dann zurecht der Einwand, dass diese Praktiken entweder gesetzeskonform sind, oder deren Illegalität nur unzureichendst verfolgt und geahndet werden.
AntwortenLöschenAllerdings entlässt dies die Firmen keineswegs aus der Verantwortung. Deren Mitarbeiter und Dachverbände legen durch medienwirksame Marktinitiativen, medienscheue Thinktanks, gezielte Lobbyarbeit, immer mehr Maulwürfe in allen Ministerien und jede Menge gekaufte Politiker und Presseorgane die Grundlage für all die schönen Gesetze und Personallücken.
Dein Problem, Stefan Sasse ist, dass du zu objektiv bist. Es wäre für dich doch auch viel "sexier" gewesen, auf diesen Amazon-Boykott-Zug aufzuspringen.
AntwortenLöschenAuch wenn du die Zusammenhänge hier gut und sauber herausgearbeitet hast, wo bleibt nun die Empörung und der Aufschrei der poliisch Korrekten?
Ich habe auf Spiegelfechter praktisch als Einziger den Amazon-Boykott als billige PR-Aktion gegeisselt. Und wenige Tage danach prangen 2 grosse Google-Werbeflächen im Blog voller Kredithaie und sogar Amazon-Werbung. Wieder prangerte ich dieses Vorgehen an und erklärte, dass man sich mit solchem Vorgehen angreifbar mache...
Kein Schwein interessiert's.
der Herr Karl
@Moto
AntwortenLöschenJa ich weiß schon, dass es nur als moralischer Protest gedacht war und ich bin normal auch nicht gegen sowas. Nur hier finde ich es eher albern, irgendeine Politikeranschreibaktion wäre auch moralischer Protest gewesen.
So schneiden sich die NDS, Spiegelfechter & Co. nur ins eigene Fleisch und passieren tut gar nichts. Das bemerkt Amazon doch gar nicht.
Und nochmal, das Problem ist ja nicht, dass sich sowas auf ein/zwei einzelne Unternehmen beschränkt, das passiert ja überall.
Man kann dem auch nicht durch einen Boykott ausweichen, weil man dann zum nächsten zwielichtigen Unternehmen wechseln muss.
Die Frage ist doch eigentlich nicht die, welche Firmen hier das Gesetz befolgen, bzw. ausnützen, sondern wo genau man hier die Grenze zieht. Ab wann boykottiere ich eine Firma?
AntwortenLöschenBoykottiere ich Amazon jetzt wegen der Saisonarbeiter, die zwei Wochen unbezahltes "Praktikum" machen und hinterher noch vier weitere Wochen bezahlt werden? Okay, dann muss ich konsequent sein und z.B. Erdbeeren, Gurken, Spargel usw. meiden, bei deren Ernte ebenfalls Saisonarbeiter nur für die wenigen Wochen der Ernte eingestellt werden und die dort ebenfalls eine zweiwöchige "Trainingsmaßnahme/Praktikum" machen und nur die restliche Zeit bezahlt werden. Gleiches gilt dann übrigens auch für z.B. Minigolfplätze, Biergärten, Weihnachtsmärkte - eben alles, wo Saisonarbeiter gebraucht werden.
Oder boykottiere ich Amazon jetzt WEGEN DER VIELEN Saisonarbeiter, weil es sich erschreckend liest, wenn in den Medien gleich die Rede von mehreren Tausend Saisonarbeitern ist? Wenn ich also nach der reinen Anzahl der Saisonarbeiter gehe, dann müsste ich ebenfalls konsequent sein und alle anderen großen Versandhäuser ebenfalls boykottieren. Oder glaubt hier wirklich jemand, dass die anderen im Weihnachtsgeschäft ohne Saisonarbeiter oder Praktikanten auskommen? Das Gleiche gilt hier dann auch bei den Paketdiensten, egal ob DHL, DPD, GLS, Hermes, UPS und wie sie alle heißen. In deren Logistikzentren sieht es mit Sicherheit nicht anders aus.
Wenn ich das ganze weiter spinne, darf ich auch keine VWs, BMWs, Opels oder sonst ein Auto kaufen. Sind dort zwar keine Saisonarbeiter, aber Tausende von Leiharbeitern, die ähnlich ausgebeutet werden.
Warum also wird hier auf Amazon rungehackt, bzw. warum berichten die "Qualitätsmedien" nur von Amazon?
Ich sehe hier einen größeren Zusammenhang, in dem die "armen, geknechteten Arbeitslosen" lediglich das Vehikel zum eigenen Wettbewerbsvorteil sind.
Wie ich darauf komme, kann ich auch gerne kurz erklären: Die entsprechenden Berichte wurden u.a. im Spiegel, in der Welt, im Focus und in der BILD abgedruckt. Spiegel gehört zu Gruner & Jahr, bei denen wiederrum BERTELSMANN mit drinnen hängt. Welt und BILD gehören SPRINGER, Focus gehört BURDA. All diese Konzerne haben ebenfalls umfangreiche Beteiligungen an Onlineversandhändlern, die direkt von Problemen bei Amazon profitieren würden. Als Beispiele: Bertelsmann hat den Club Bertelsmann, Springer hat seine Finger in z.B. "buecher.de" und Burda hat seine Finger in z.B. Cyberport und Computeruniverse.
Das ganze Geschreibe über Amazon beginnt in der äußerst lukrativen Vorweihnachtszeit und gerade - wie zufällig - in dem Moment, in dem der Weltbildverlag, einer der größten Konkurrenten der oben genannten Konzerne, negative Presse- ebenfall maßgeblich von oben genannten Zeitschriften ausgeführt - kriegt und jetzt verkauft werden soll. Meiner Meinung nach positionieren sich hier die großen deutschen Medienkonzerne neu um den Markt neu aufzuteilen. Und das ganze nicht mal sonderlich geschickt, sondern mehr als offensichtlich.
Und der deutsche Michel, engstirnig, wie er gerne ist, sieht nicht über seinen Tellerrand und spielt den allmächtigen Meinungsmachern in Deutschland durch seinen Amazon-Boykott direkt in die Hände.
ALLE Unternehmer, die eine Größe wie z.B. Amazon, erreicht haben und eventuell noch an der Börse notiert sind, sind auf Gewinnmaximierung fixiert. So funktioniert das System an sich. Die Politik macht die Gesetze so, dass diese Art von Ausbeutung überhaupt erst möglich ist. Jetzt, mit viel Geschrei, einem solchen Unternehmen das Ausnutzen der geltenden Gesetze vorzuwerfen, ist in etwa so, als würde man einem Sportler vorwerfen, dass er schwitzt (gehört bei Hagen Rether), oder einem Schwein, dass es grunzt.
"Ich bin Platz 19 der einflussreichsten Politikblogs in Deutschland, laut Wikio: labs.ebuzzing.de/top-blogs/poli… Das und 2,10€ kaufen mir nen BigMac. :)"
AntwortenLöschen1. Glückwunsch
2. Das ist eine völlig folgerichtige Konsequenz Deines mittlerweile wirklich ziemlich gut gewordenen Blogs.
3. Noch viel mehr aber ist es ein Indiz dafür, wie dünn die deutsche politische Bloggosphäre immer noch ist, trotz einiger guter Entwicklungen zuletzt. Du hast Platz 19 sicher verdient, wenn nicht mehr, aber letztlich ist Dein Blog doch immer noch ein nettes Hobbyprojekt, nicht mehr und nicht weniger.
Danke schön :)
AntwortenLöschenDer zeitgeistblog hat sich letzte Woche aufgespielt wie toll er doch sei, dass er ohne Werbung auskomme und dieses ganze Konsumzeugs partout nicht mitmache. Der hauseigene Shop mit T-Shirts und Tassen, geschenkt.
AntwortenLöschenDer Shop ist von Spreadshirt. Wir verdienen daran nicht einen cent, das geht alles an Spreadshirt. Davon abgesehen ist das nur ein Gimmick und in aller Regel kauft dort eh niemand außer wir Betreiber selbst.
Und von "Konsumzeugs" habe ich gar nicht gesprochen. Es ging um Werbung, Anzeigen und flattr in einem gesellschafts- bzw. politikkritischen Blog und um Glaubwürdigkeit.
@Ariane
AntwortenLöschenMeinst Du, man würde mit einer Aktion, seinen Abgeordneten anzuschreiben, irgendwas erreichen? Meinst Du, die Politiker, die diese Gesetze gemacht haben und sie bis heute(!) verteidigen, würden auf einmal aufwachen, weil ein paar Blogger anderer Meinung sind? Nein, man muss die Konzerne da packen, wo es ihnen weh tut - an der Geldbörse. Das ist für mich der einzige Weg, wie man etwas erreichen könnte (man beachte den Konjunktiv).
@Tobias Fuentes
AntwortenLöschenZitat: "Die eigenen Bücher aber überhaupt und weiterhin direkt bei Amazon vertreiben zu lassen - so wie die NDS und natürlich auch JB's kommendes Pamphlet, ja .... ne, das ist was anderes."
Zeig Du mir einen Autoren, der seinem Verlag verbieten kann, die Bücher über Amazon zu vertreiben. Das mag bei winzigen Verlagen möglich sein, bei denen man mit dem Verleger per Du ist, bei größeren Verlagen ist das jedoch unmöglich.
@Anoynm
AntwortenLöschenZitat: "Und wenige Tage danach prangen 2 grosse Google-Werbeflächen im Blog voller Kredithaie und sogar Amazon-Werbung. Wieder prangerte ich dieses Vorgehen an und erklärte, dass man sich mit solchem Vorgehen angreifbar mache..."
Stimmt, das ist bigott. Leider bin ich aber nicht in der Position, ohne Bigotterie meine Rechnungen zu bezahlen - ein Problem, dass viele Fulltime-Blogger, freie Journalisten, Autoren und Kulturschaffende nur zu gut kennen. Ich würde auch lieber für Fair-Trade oder eine bäuerliche Genossenschaft werden, nur haben die leider kein Budget für so was. Seit der Einführung von Flattr sind auch bei den meisten Blogs die Spendeneinnahmen eingebrochen, da die meisten Leser natürlich ihre 2 Euro auf x Blogs aufteilen. Von 40 Euro im Monat kann man einen Blog aber nicht betreiben. So what?
@epikur
AntwortenLöschenZitat: "Es ging um Werbung, Anzeigen und flattr in einem gesellschafts- bzw. politikkritischen Blog und um Glaubwürdigkeit."
Diese Diskussion hatten wir beide m.W. schon mal vor längere Zeit geführt, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Ich halte Deine Position für sehr elitär, da sie jeden aussperrt, der nicht über anderweitige Einkünfte oder Vermögen verfügt. Sich und seiner Familie Hartz IV zuzumuten, kann keine ernsthafte Alternative sein. Aber diese Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten.
@Jens Berger
AntwortenLöschenDu hast ja selbst zugegeben, dass es bigott ist, das finde ich schonmal sympathisch.
Meine Position ist weniger elitär, als für manche vielleicht etwas zu radikal. Sicher, wir alle brauchen Geld, müssen Rechnungen bezahlen und haben mitunter sogar eine Familie, die auch Geld "kostet". Das ist mir wohl bewusst. Auch mute ich niemanden zu, freiwillig aus prinzipieller Überzeugung, ALG 2 zu beziehen. Im "realen Leben" gibt es Möglichkeiten sich einer Lohnarbeit zu verschreiben und Geld zu verdienen. Warum muss es der Blog sein?
Um das Internet als maktfreie Zone, als einen geldfreien Raum mit zu gestalten und mit zu etablieren, halte ich es eben für enorm wichtig, das Thema Geld aus einem persönlich-privaten Blog völlig rauszuhalten. Das Web ist doch so schon genug verseucht von Unternehmen, die das Web nur als Profit-Werkzeug betrachten. Warum da mit machen?
Davon abgesehen verstehe ich es nicht, wenn Du schreibst, dass man für 40 Euro im Monat einen Blog nicht betreiben kann. Die meisten Bloganbieter sind kostenlos und Server kosten ein paar Euro monatlich, wenn überhaupt.
Naja, ich denke würde Jens zustimmen - das ist schon ziemlich egalitär. Vor allem ist sehe ich keinen echten Grund. Warum soll das Netz als "geldfreier Raum" etabliert werden? "Kein Geld" ist kein Synonym für "gut".
AntwortenLöschen@Jens Berger
AntwortenLöschenOh, danke für deine doch-noch-Antwort, quasi extraterrestrial. Wusste nicht, dass deine finanzielle Lage so prekär ist. Kann ich eine Patenschaft beantragen -
50 Euros pro Monat?
(Mache keine Zahlungen übers Internet - nur mit Einzahlungsschein möglich. Nehme man, dass deine Kontonummer auf deinem Impressum steht.)
Wenn genug mitmachen...
der Herr Karl
@epikur
AntwortenLöschenAuch wenn ich Deine Position nicht teile, kann ich sie verstehen. Es ist natürlich eine Frage, wie sehr man sich für "sein Projekt" engagieren will. Bleibt man Amateur und bloggt nach Feierabend oder steckt man mehr Energie in das Blog und bloggt "Vollzeit". Hätte ich einen anderen Job, hätte ich nicht die Kraft, nebenbei zu bloggen und ich weiß, dass es vielen Kollegen ähnlich geht. Die Frage, Kommerz ja oder nein, stellt sich also bei den Bloggern, die Blog und Job nicht verbinden können, nicht direkt, sondern eher die Frage, ob man bloggt oder nicht. Toll ist das nicht, aber wer sagt, dass das Leben toll sein muss? Ich sehe jedoch nicht, warum z.B. Werbung die inhaltliche Ausrichtung oder sonst was beeinflussen sollte.
@Herr Karl
AntwortenLöschenDas ist - wenn es ernst gemeint ist - nett, aber nicht nötig, da ich ja zum Glück bei den NachDenkSeiten unter Vertrag bin und damit (in Kombination zu den Werbeeinnahmen auf dem SF) auch recht ordentlich über die Runden komme. Meine Ansprüche sind nicht groß und für mich ist es viel wichtiger, dass schreiben zu dürfen, was ich denke, als sich alle zwei Jahre einen neuen Mercedes leisten zu können und dafür Artikel verfassen zu müssen, hintern denen ich nicht stehe.
@Herr Karl
AntwortenLöschenNachtrag (nicht, dass Du mich falsch verstehst oder ich arrogant rüberkomme)
Die von Dir angesprochene Finanzierung über Spenden/Fördermitgliedschaften ist ja das Modell, über das die NachDenkSeiten sich recht erfolgreich über Wasser halten können, was natürlich auch nur deshalb möglich ist, da Albrecht Müller und Wolfgang Lieb finanziell abgesichert sind und keinen Cent aus dem Projekt entnehmen müssen. Der Spiegelfechter ist dafür viel zu klein und wenn man Fördermitgliedschaften anbietet, muss dafür seinen Förderern auch was bieten. Das schaffe ich zeitlich auf dem SF kaum, wohl aber auf und für die NachDenkSeiten. Es wäre daher unfair, von Dir Geld anzunehmen. Wenn Du politische Blogs unterstützen willst, dann spende doch was für die NachDenkSeiten oder kleinere Blogs, bei denen die Autoren sich richtig engagieren und sich über jede noch so kleine Spende freuen.
@SF 18:42
AntwortenLöschenIch hatte mich vor dem Posten tatsächlich noch vergewissert, ob und wie klein der Westend-Verlag ist ... de facto wohl das Paradebeispiel eines kleinen Verlages, der zudem bei seinem gezielt gesellschaftskritischen Programm noch am ehesten offene Ohren hätte. Ich gehe wohl auch sicher in der Annahme, dass eine Abstandnahme von Amazon bei den NDS und dir auch nie zur Debatte stand.
@epikur
Aus Jux und Daddelei allein und schon gar nicht zum Profit eines dir fremden Unternehmens wirst du wohl kaum einen Shop angelegt haben. Dass T-Shirts und Tassen Humbug sind und da nichts großartig läuft, kann ich mir vorstellen.
@Tobias Fuentes
AntwortenLöschenDu sagst es, mit T-Shirts und Tassen läuft nix, also lässt sich kein Profit machen. Und das ist auch gut so, weil eben nicht im Sinne der ZG-Betreiber.
Dem Argument "es ist erlaubt, also kann man amazon.de nichts vorwerfen" und "es tun auch viele andere" halte ich für problematisch. Denn auch wenn amazon selbst gerne einen anderen Eindruck erwecken möchte, es GIBT noch viele Unternehmen, die vernünftigte Löhne ab dem ersten Tag zahlen. Es nutzen also keineswegs "alle" diese perverse Möglichkeit, reine Saisonarbeit durch kostenlose Arbeitssklaven verrichten zu lassen. So wie nicht alle Milliardäre nach Belgien umziehen, um noch weniger Steuern zahlen zu müssen. Natürlich wäre hier der Gesetzgeber gefragt, der solches Sozialschmarotzertum von Seiten der Unternehmen im Moment absurd fördert, um damit seine Arbeitslosenstatistiken zu beschönigen. Die Leute fallen aus der Statistik raus, obwohl sie weiterhin Hartz IV bekommen. Obwohl sie in dieser Zeit noch nicht einmal Rentenanwartschaften erwerben.
AntwortenLöschenGerade deshalb ist es gut, wenn der Verbraucher seine Macht erkennt und Unternehmen wie amazon.de boykottiert. Hier hat der einzelne ein echtes Druckmittel.So wie man die "Deutsche Bank" boykottieren kann, die trotz Milliardengewinne legal Leute entlässt. Oder wie man "Schlecker" boykottieren kann, die ihre Mitarbeiter über die eigenen Leiharbeitsfirmen legal ausbeuten.
Ebenezer Scrooge aus Dickens "Weihnachtsgeschichte" hat bei seiner Ausbeutung auch stets legal gehandelt. Und er war ganz gewiss in der damaligen Zeit nicht der einzige. Dennoch wurde er in der Geschichte moralisch verurteilt. Ich sehe nicht, warum das bei amazon.de nicht auch möglich sein soll.
Tyyler Durden Volland
AntwortenLöschenMan kann die NDS gar nicht genug loben, so sehr stechen sie in diesem Meer ungeheuerlicher Verdummung und Meinungsmache der restlichen Medien heraus. Das Perverseste überhaupt ist hier die aus Profitgründen vorsätzliche Degeneration von Spiegel und Süddeutscher, die einem Sprache verschlagen. Um ungestörter Manipulieren zu können hat der Spiegel sogar in seinem auch vorher ja schon rücksichtslos zensierten Forum, noch die letzte Bastion der freien Kommunikation und Meinungsäusserung unter den Foristen mittels PNs entfernt!
Einziger Lichtblick ist ausgerechnet die konservative FAZ mit ihrer abweichenden Meinungen durch Schirrmacher.
Aber euer Vorwurf an die NDS ist richtig, angemessen und schon längst nötig. Seit Jahren weise ich die NDS in Briefen daraufhin, dass sie Symptome bekämpft und die eigentlichen Ursachen ignoriert. Der Patient hat Krebs und die NDS kleben Pflästerchen drauf.
Man sollte betreffs der NDS keinerlei Illusionen haben. Man sollte ihre Arbeit derzeit unterstützen und zu ihrer Verbreitung beitragen, wo es nur geht, aber man sollte sich auch immer im Klaren sein, dass auch die NDS nicht Teil der Lösung, sondern eindeutig Teil des Problems sind. Und die Probleme sind enorm, Aber die NDS versuchen stets „vernünftige“ Mitte zu sein, statt wie nötig, radikal.
Der SPD Hintergrund scheint bei den NDS überall durch. Man steht in der Gut-Menschen Tradition der Brandtschen SPD. Aber eigentlich sollte es jedem der damals dabei war, wenigstens 40 Jahre später klar geworden sein, wie einfach es interessierten Kreisen seit damals doch gefallen ist, eine solche SPD zu beseitigen und Deutschland den Weg zu Kohl, Schröder und Merkel zu führen. Die einzige Bedrohung, jene durch die Lafontaine, Gysi und Wagenknecht Partei hat man durch die Medien und die unsägliche Dummheit des Urnenpöbel völlig unter Kontrolle! Und die NDS meinen, wenn man Letztere nur lange genug mit ehrlichen Information versorgt, dann wird alles wieder gut….
Nachtrag zu Tyler Durden Volland meint:
AntwortenLöschenIn der Frankfurter Allgemeinen gibt es einen Artikel, der dasselbe detaillierter sagt:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/das-krisen-ensemble-stellt-endlich-die-systemfrage-11558289.html
In Roberto J. de Lapuentes "Ad Sinistram" wird zusätzlich zur Amazon-Werbung in der rechten Spalte (sofern man keinen Werbeblocker hat, z.B. an öffentlichen Rechnern) fast jeder Artikel mit Amazon-Links unterfüttert. Jegliches freundlich-kritische Feedback dazu wird zensiert...
AntwortenLöschenDa sieht man mal anschaulich, wie sich schon eine kleine Verbändelung (als Buchherausgeber) mit der Industrie niederschlägt.
So leicht verspielt man seine Glaubwürdigkeit, wenn man gleichzeitig mit Pauken und Trompeten gegen Auswüchse von Staat und Industrie predigt.