Nachdem er suggestiv klar gemacht hat, welches Schlaraffenleben Mohnhaupt jetzt angeblich erwartet (geradezu poetisch, der Neuanfang im Frühling), fährt er fort:
Es ist eigentlich ein widerwärtiges Wühlen in ekelerregendstem Schmutz, sich mit so etwas auseinander zu setzen, aber der Kampf gegen Springer verlangt bisweilen solche Opfer. Pathos Ende. Wie hier geltendes Recht mit Füßen getreten und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (die Begnadigung ist ungleich der juristisch-formal korrekten Freilassung; im Gegensatz zu Bildblog glaube ich, dass das mit voller Absicht falsch gemacht wurde) ein Rache- und Hassgefühl beim Leser erzeugt werden soll, lässt unangenehme Erinnerungen an die Schlagzeilen der späten 1960er Jahre aufkommen, in denen ähnliche Gefühle gegen die protestierenden Studenten ("Krawallstudenten") geweckt wurden, die letztlich im Mord an Benno Ohnesorg endeten.Ihre Opfer liegen unter Grabplatten aus grauem Granit. Sie sind für immer tot. Nur Gott, beim Jüngsten Gericht, kann sie befreien.
Die deutsche Justiz hat Sie, vielfache Mörderin, Brigitte Mohnhaupt, begnadigt. Sie dürfen in Freiheit Wind, Wolken, Regen und die Sonne sehen, während Ihre Ermordeten tief unter der Erde liegen. Der Triumph der Mörderin über die Toten behagt mir nicht. Es behagt mir nicht, dass Brigitte Mohnhaupt mit einer Sonnenbrille den Frühling genießt.
Glaubwürdig wäre deser Kommentator, wenn so oder ähnlich auch nach jedem Bombartement irgendwo im Irak oder Afghanistan, bei dem immer wieder ganze Familien ausgelöscht werden, über die Verantwortlichen geschrieben hätte.
AntwortenLöschenSo ist das nur der blanke Zynismus.
Prinzipiell ist es ja eher so, dass es Rechtsbeugung wäre, wenn Klar und Mohnhaupt nicht freikämen. So von wegen Gleichheit vor dem Gesetz und so.
AntwortenLöschen@ hannowald:
Es ist super, dass Du Dich zeitgleich mit allem Unrecht auf der gesamten Welt befassen kannst. Dass Bush & Co. hier ebenfalls keinen Blumentopf gewinnen, sollte aus diversen Artikeln auch hervorgehen.
Dein Kommentar ist nicht einmal Zynismus, sondern lediglich der plumpe Versuch, Kritik an diesen Vorgängen generell in den Dreck zu ziehen.
Gruß
Alex
Ich glaube, Hannowald bezog sich auf die BILD ;)
AntwortenLöschen...und die gleiche Hetze, wie sie gegen Rudi Dutschke ein Jahr nach Ohnesorgs Tod stattfand und zum Anschlag auf ihn führte. Die breite Masse der Bildzeitungsleser, und nicht nur die, waren dann entsetzt, dass junge Menschen in die Radikalität abwanderten. Und damit war ein neues Hassobjekt vorhanden, über das sich der Schmutzkübel des BILD Journalismus ergießen konnte.
AntwortenLöschen@ oeffinger:
AntwortenLöschenAh so, ja, das erscheint mir beim zweiten Lesen auch irgendwie sinniger. Ergo Absatz durchstrichen vorstellen ;)
Und zur BILD muss man eh nix mehr sagen. Den SPINGER-Tower sollte man schlicht sprengen, hehe...
Gruß
Alex
Kriegt man eigentlich mildernde Umstände verpasst, wenn man irgendwen erschießt und dann angibt, man habe vorher die BILD gelesen? Der Gedanke drängt dich mir förmlich auf...
AntwortenLöschenWenn ich an das Dutschke-Attentat zurückdenke...ja, sofern du auf Linke schießt.
AntwortenLöschenauf linke schiessen? Wo... bin dabei *gg*
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