Samstag, 3. Februar 2007

Kontraproduktive Arbeitsmarktpolitik

In der Linken Zeitung wurde eine Studie kommentiert (u.a. vom Bundesrechnungshof), nach der die Ein-Euro-Jobs hauptsächlich Arbeitsplätze vernichten, Existenzen zerstören und das Lohnniveau drücken. Was für eine Überraschung.
Einige Auszüge:
- nur 2 % aller 1 Eurojobber werden in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übernommen

- die befragten Betriebe erklärten zu mehr zwei Drittel offen, daß sie die Jobber als Umsonstarbeitskräfte einsetzen um Kosten zu sparen. So vermeiden sie Neueinstellungen und können bisher Beschäftigte entlassen.

- auf diese Weise wird nicht die Arbeitslosigkeit sondern werden allein die Löhne gesenkt

[...]
Minutiös weist der Bericht nach, daß in den allermeisten Fällen die Beschäftigung von 1 Eurojobbern keineswegs „zusätzlich“ erfolgt und auch nicht gemeinnützig. Vielmehr kassieren die Betriebe die für Ausbildung und die Einrichtung zusätzlicher Arbeitsplätze gedachten Prämien und setzen die kostenlosen Arbeitskräfte ein

- um Neueinstellungen zu vermeiden
- um frei werdende Stellen nicht neu zu besetzen
- um teurere sozialversicherungspflichtige Beschäftige zu entlassen
- um eine bessere Vertretung der Belegschaft im Urlaubs- oder Krankheitsfall zu ermöglichen

Auf diese Weise können die Lohnkosten nicht unerheblich gesenkt werden was zu Vorteilen im Konkurrenzkampf mit anderen Betrieben führt.
Ein weiteres Beispiel der oft unmenschlichen Politik der BA ist dieses: ein 47jähriger Erwerbsloser hatte einen Unfall und wurde monatelang schikaniert, so dass die Verletzungen sich nun kompliziert haben und der Mann wahrscheinlich dauerhaft behindert sein wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.