Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von "Bild"-Interviews unterscheiden. Die eine Art wird tendenziell eher mit Politikern geführt, die Steuern erhöhen oder Verbrecher laufen lassen wollen, und nennt sich "BILD-Verhör". Die andere Art wird gerne mit Spitzenfunktionären großer Unternehmen geführt und hat keinen eigenen Titel, was vermutlich daran liegt, dass "Das offene Mikrofon", "Der ungestörte Monolog" oder "Es geht auch ohne Nachfragen" nicht so rubriktauglich sind. (Quelle: Bildblog)Ein solches Interview der zweiten Art liegt wieder einmal vor, und zwar zum Energiemarkt. Um eine unvoreingenommene Meinung zu haben, hat sich BILD RWE-Chef Jürgen Großmann herausgesucht Der darf dann darüber schwadronieren, dass wir in Deutschland einen tollen Stromwettbewerb haben - zwischen "mindestens" fünf Anbietern! Wow. Und das Bundeskartellamt hat ja nicht erst neulich festgestellt, dass die ihre Preise absprechen. Dazu darf Großmann erzählen, dass man zur Senkung der Strompreise auf gar keinen Fall die Stromriesen zerschlagen darf, weil das ja nur Beschäftigung für Bürokraten schaffe (womit er gleich wieder alle notwendigen Bild-Klischees vom Staats-Oktopus anbringt). Strompreise sinken vielmehr, wenn man neue Kraftwerke baut! An denen sind die Stromkonzerne im Übrigen beteiligt, was wiederum für keinen Wettbewerb sorgt. Aber das ist der BILD wahrscheinlich zu kompliziert.
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Dienstag, 13. November 2007
BILD auf Kreuzzug, Teil XIX
Die BILD führt bekanntlich manchmal Interviews. BILDBlog erklärt das so:
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