Samstag, 10. Februar 2007

Fundstücke

Ein ziemlich großer Batzen heute, aber lesenswert:

Die Klötze am Bein einer von der herrschenden Lehre geprägten Volkswirtschaft.

Viele Beobachter merken inzwischen, dass die herrschende Lehre - man kann sie Neoliberalismus nennen, ich nenne Sie einfach die herrschende Lehre - von der notwendigen makroökonomischen Steuerung einer Volkswirtschaft nicht viel versteht. Mein Eindruck ist immer mehr, dass diesen Ideologen auch das ziemlich fremd ist, was sie meinen gepachtet zu haben: die Sorge für die Wettbewerbsfähigkeit, die optimale und effiziente Allokation der Ressourcen. Sie hängen unserer Volkswirtschaft jedenfalls einen Klotz nach dem andern ans Bein. Sie versagen genau da, wo sie sich besonders stark fühlen: bei der volkswirtschaftlichen Effizienz und damit bei der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit. Albrecht Müller.

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Allensbach-Umfrage: Die „Sozialschmarotzer“-Kampagne scheint angekommen zu sein

In der Bevölkerung hat sich nach einer Allensbach-Umfrage der Eindruck verfestigt, dass viele Arbeitslose gar nicht arbeiten wollen. 57 Prozent sind nach der Anfang Februar veröffentlichten Erhebung des Instituts dieser Meinung, für 33 Prozent sind dies nur Einzelfälle. Wie heißt es doch so schön, man bekommt bei Umfragen immer das Ergebnis, dass man sich vorher wünscht. Aber erstaunlich wäre es nicht, wenn die erlogene Hartz-IV-Missbrauchsdebatte bei der Bevölkerung angekommen wäre. Wolfgang Lieb.

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Alle lieben Angela!

Was für ein Umfrageergebnis! Alle lieben unsere Kanzlerdarstellerin Angela Merkel, so steht es wenigstens bei businessnews. Es wundert mich nur, dass ich gar keinen kenne, der die liebt. Nicht einmal CDU-Anhänger aus meinem Umfeld sperechen da von Liebe, eher schon von “sie macht ihre Arbeit” - und zwar ohne, dass da das Wort “gut” oder “schlecht” drangehängt wird.

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KOEXISTENZ

Stelle Dir vor, Du hättest einen Stalker. So ‘nen richtig fiesen, der ständig anruft, Botschaften hinterlässt, Dir auflauert und hinter vorgehaltenem Messer seine Liebe gesteht. Was würdest Du tun? Richtig, Du gehst natürlich zur Polizei und suchst nach Schutz. Nun ist aber dieser Stalker nicht irgendwer, sondern der größte Arbeitgeber im Landkreis. Die Polizei sagt, den könne man nicht einfach wegsperren, der wäre zu wichtig für die ökonomische Entwicklung der Region. Und weil der größte Arbeitgeber im Landkreis so einen Narren an Dir gefressen und dem Landrat gedroht hat, sein Unternehmen nach Polen zu verlagern, wenn er sich Dir nicht weiterhin nähern darf, traut sich die Polizei auch nicht, ihm den Umgang mit Dir zu untersagen. Stattdessen findet man einen Kompromiss, der eine sogenannte "Koexistenz" Eurer beiden individuellen Lebensentwürfe garantieren soll. Zwei Beamte werden abgestellt, Dich rund um die Uhr zu bewachen und dürfen eingreifen, sobald der größte Arbeitgeber im Landkreis Dir eine Wunde zufügt, die tiefer geht als einen Zentimeter. Ansonsten darf er schnippeln, wie er will. Du würdest Dir natürlich denken, "Scheiss Bullen, in was für einem nepotistischen Bananenstaat lebe ich denn hier?", und wärst Deines Lebens nicht mehr sicher. Psychisch und physisch.

Zugegeben, dieses Gedankenexperiment entspricht nicht gerade dem Bild unseres Rechtsstaats. So etwas verortet man dann doch eher in den Unrechtsregimen Afrikas oder Lateinamerikas oder in schlechten Filmen über Bagpacker in Osteuropa. Es geht ja immerhin um Leben und Sicherheit des Bürgers und da sind unsere Behörden ja relativ fit.

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Rhetorische Nebelgranate

Was sagt denn da der Kriegsminister der aktuell in der BRD regierenden Verbrecherbande, Franz Josef Jung (CDU):

Dagegen hatte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) betont: “Aufklärung ist nicht Kampfeinsatz.” […] Jung sagte, die Bundesregierung müsse es “hinkriegen, dass diese Falschmeldung aus der Welt kommt, von wegen Kriegseinsatz”.

Schon schade, Herr Kriegsminister, dass die Leute einfach noch nicht kriegslüstern genug sind, nicht wahr? Und schade ist’s wohl auch, dass trotz ausreichender Mehrheit die im Grundgesetz festgeschriebenen Aufgaben der Bundeswehr noch nicht an die aktuellen p’litischen Wünsche der Berliner Verbrecher angepasst wurden. Da müssen denn solche rhetorischen Nebelgranaten geschmissen werden, damit auch niemand merkt, dass hier ein Kriegseinsatz der Bundeswehr vom Parlament beschlossen werden soll.

Aber vielleicht ist unser Kriegsminister auch wirklich so blöd, wie er in solchen Stellungnahmen tut. Denn sollte er besser aus seinem Amt entfernt werden, dort wäre solche Dummheit nämlich sehr gefährlich.

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