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Mittwoch, 21. Februar 2007
Happy Lehrer Slapping
Ich habe mich bereits oft genug über Menschen vom Schlage einer Lotte Kühn, die vollkommen unverzagt und gerlinde gesagt polemisch über Lehrer herzieht, aufgeregt. Ein Artikel bei Telepolis lässt jedoch vermuten, dass das Ganze Methode hat, denn die Beschwerden von Eltern nehmen trotz des Nachweises, dass die Qualität der Lehrer ungebrochen hoch ist, besorgniserregende Formen an, besonders in dem von Telepolis als "grüner Speckgürtel" bezeichnetem Gebiet, in dem viele Mittelständler mit Rechtsschutzversicherung und nur ein oder zwei Kindern wohnen, auf die alle Erwartungen und Zukunftswünsche projiziert werden. Versagt das Kind in der Schule, liegt das sofort am Lehrer, der dann häufig - im Kopf ohnehin bereits als Feindbild abgespeichert - nicht einmal gesprochen wird. Man nutzt gleich Kontakte in der Kommunal- und Landespolitik, beschwert sich bei übergeordneten Dienststellen oder geht zum Anwalt. Dass in einer solchen Atmosphäre sicherlich weder guter Unterricht noch gute Leistungen entstehen können ist klar - und besser wird die Sache dadurch, dass sich Direktorate und Behörden reflexartig hinter Beschwerden stellen und die Lehrer alleine im Kreuzfeuer lassen sicher nicht.
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Diese Lotte Kühn ist echt die Härte. Ich habe damals einen Artikel über ihr "Lehrerhasserbuch" bei SpOn gelesen und einen Leserbrief dazu verfasst - prompt bekam ich eine Anfrage von ihr, ob diese Frau Kühn den Leserbrief nicht in ihrem Buch veröffentlichen dürfe. Im Gegenzug gab es ein signiertes Exemplar jenes Buches.
AntwortenLöschenTenor meines Leserbriefes war was in der Richtung, dass die Lehrer sich wieder um eine vernünftige Schulbildung der Kinder kümmern könnten, wenn die Eltern wieder ihrer Aufgabe zur Erziehung nachkommen. Solange sie hingegen Schulbildung und Erziehung, die von den Eltern nur noch rudimentär geleistet wird, bewerkstelligen müssen, wird das nichts. In solchen Familien, wie auch Du sie beschreibst, haben die Kinder nur 2 Funktionen:
1. Erhöhung der Eigenheimzulage
2. Optimierung des Idealbildes einer "glücklichen Familie"
Natürlich müssen aber für's Häuschen, den Zweitwagen und den Dritturlaub beide arbeiten, so dass das "Familienleben" auf das Abendessen und die abendliche Soap beschränkt bleibt, vielleicht noch kurz aufs Frühstück und die Wochenenden. Kein Wunder, wenn 60% der Kinder in Deutschland angeben, dass ihre Eltern nicht mit ihnen reden würden...
Gruß
Alex