Dienstag, 5. Dezember 2006

Kapitalismus an den Unis am Beispiel, heute: USA

Der Spiegel hat einen schönen Bericht über die amerikanischen Unis und den Hochschulsport gebracht. Wer jetzt an ein kleines Programmheft und die Möglichkeit für Studenten, sich zwischen den Veranstaltungen sportlich zu betätigen denkt, liegt weit daneben. In den USA ist Hochschulsport Big Business und hat mit den Unis eigentlich nur noch den Namen gemein; die Veranstaltungen sind längst vom Unibetrieb losgekoppelt. Millionensummen werden jedes Jahr umgesetzt, der Spiegel spricht von einem Jahresbudget einer einzigen Hochschule von rund 40 Millionen Dollar. Die Athleten selbst, die pro forma studieren müssen und in "Einzeltutorien" der Dozenten durch das Studium geschleust werden, sind dabei die Ausgebeuteten des Systems: Geld bekommen sie so gut wie keines und studieren können sie auch nicht, weil sie trainieren müssen. Ihre einzige Hoffnung ist die Entdeckung durch Talentscouts der NBA und anderer großer Organisationen, wodurch der Aufstieg mit den hohen Gehältern lockt.
Ach ja, selbstverständlich gelten diese riesigen Gelddruckmaschinen als gemeinnützig und müssen keine Steuern bezahlen - schließlich ist es ja Hochschulsport.

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