Samstag, 9. Juni 2007

Hedgefonds in der Kritik

Auf die unterschiedlichsten Weisen gelangen Hedge-Fonds dieser Tage in die Kritik und werden gleichzeitig auch promotet. Diese extrem risikoreichen Geldanlagemöglichkeiten, die zuletzt Hauptverantwortlich für die Asienkrise 1997 waren, gefährden die Weltwirtschaft - und damit auch die Weltsicherheit. Wer schließlich will ernsthaft behaupten, dass eine rasant ansteigende Verelendung nicht sozialen Sprengstoff liefert, der sich irgendwann gewaltsam entlädt - trotz Hochsicherheitsvierteln für die wenigen Gewinnern, verblödender Fernsehunterhaltung und Bundeswehr im Inneren?
Genug der einführenden Worte. Wer Lust hat, kann jetzt noch eine kurze Pause machen und im Kommentarteil des Blogs schreiben, dass ich von Wirtschaft keine Ahnung habe. Alle anderen dürfen gerne weiterlesen.
Die SZ berichtet über vom Finanzbuch-Verlag ausgerichtete, kostenlose Seminare zum Thema "Hedge-Fonds". Diese "Seminare" sind dabei kaum mehr als schlecht verdeckte Werbeveranstaltungen; die gewaltigen Chancen werden ausgebreitet, die noch gewaltigeren Risiken aber ebenso ausgeblendet wie das Anlegerprofil, das Hedge-Fonds überhaupt erst interessant macht: Experten gehen davon aus, dass es erst ab einer Einlagenhöhe von etwa einer Million Euro Sinn macht, etwa 20% der Anlagen in Hedge-Fonds zu investieren. Auf dem Seminar wird ein gegenteiliger Eindruck erweckt und die gewaltigen Risiken - die im Gegensatz zu anderen Anlagemöglichkeiten die eigene Anlage weit übersteigen können - heruntergespielt.
Aus ungewohnter Seite kommt Kritik an den steuerlichen Vorteilen von Private-Equity-Managern in Großbritannien, die gerade einmal (durch Steuertricks weiter reduzierbare) zehn Prozent Steuern auf ihre oft genug exorbitanten Gewinne entrichten müssen - den gleichen progressiven Steuersatz wie Putzfrauen: Nicholas Ferguson, seit über 25 Jahren im Geschäft, plädiert im Schulterschluss mit den Gewerkschaften und dem designierten Premier Brown für eine Anhebung der Gewinnsteuern der Private-Equity-Fonds.
In einem Inverview mit dem Bearingpoint-Experten (was auch immer das ist) Berg veröffentlicht das Manager-Magazin interessante Einblicke in die Gefährdung der Weltsicherheit durch die Hedge-Fonds. Gleichzeitig wird, zu Recht, dem Betreiben Peer Steinbrücks eine Abfuhr erteilt, durch Gesetze den Fonds Riegel vorschieben zu wollen. Da Hedge-Fonds ohnehin keine Werte schaffen, sondern lediglich Geld transferieren und Volkswirtschaften zerstören können, ist eine Verlegung des Firmensitzes in ein Land ohne entsprechende Gesetze vollkommen problemlos. Ob ein Verhaltenskodex die Probleme löst, wie GB und die USA vorschlagen, ist dabei aber genauso zweifelhaft. Es war ein entscheidender Fehler unter vielen von rot-grün, die Hedge-Fonds in Deutschland zugelassen zu haben, die zur volkswirtschaftlichen Entwicklung nichts, aber auch gar nichts beitragen, diese aber im Gegenzug massiv gefährden.

1 Kommentar:

  1. boah... neben dem Hinweis, dass du keine Ahnung von Wirtschaft hast muß ich feststellen, dass du einiges durcheinander mischt.
    1. Bitte definiere Hedge-Fonds wie du es verstanden hast.
    2. Private-Equity Fonds (PE-Fonds) Was ist das deiner Meinung nach?
    3. Ob eine Beimischung von 20% Hedgefonds in ein Portfolio Sinn macht, ist eine Frage der Anlagementalität. Doch 20% scheinen mir eindeutig überzogen.

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