Donnerstag, 28. Juni 2007

Stauffenberg-Film

Zwischen Verteidigungsminister Jung und Tom Cruise gibt es Streit wegen einer Drehgenehmigung; mit Bryan Singer will dieser ab 18. Juli das Widerstandsdrama "Valkyrie" angehen. Auf den Streit, der wegen der Mitgliedschaft Cruises in Scientology ausgebrochen und natürlich sofort mit Antisemitismusvorwürfen aufgeladen wird, will ich hierbei nicht näher eingehen.
Wichtiger ist: Hollywood verfilmt also die Geschichte eines deutschen Widerstands. Strahlemann Cruise in der Hauptrolle sorgt dabei für Quote, und Bryan Singer steht auch eher für Qualität. Trotz allem habe ich Magenschmerzen bei dem Gedanken an das Projekt, denn als Widerstandsgruppe haben sich die Jungs aus Hollywood natürlich ausgerechnet Stauffenberg ausgesucht.
Das ist per se nicht falsch; Stauffenberg entlastet immerhin einen Gesamtvorwurf für die deutsche Armee und hatte durchaus edle Motive. Weniger edel waren seine Absichten und Ablehnung der Demokratie und demokratischer Freiheiten; nach gelungenem Attentat hätte er eine Militärdiktatur in Deutschland installieren wollen. Es kann bezweifelt werden, dass dieser Aspekt im Hollywood-Weichspüler noch auftauchen wird. Ich befürchte eher, dass wir für "die Freiheit" kämpfende, moralisch integre Soldaten sehen werden.

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