In Dänemark ist, pünktlich zum Jahrestag des Beginns des Irakkriegs, ein Skandal in Punkto Pressefreiheit bekannt geworden. Die Regierung, konservative Unterstützer des Irakkriegs, hätten demnach Druck auf die Öffentlich-Rechtlichen Sender gemacht, in ihrem Sinne Nachrichten zu senden.
Im Gegensatz zu den Privaten, die "ausgewogen" berichteten, verbreiteten die Öffentlich-Rechtlichen die bis dato bekannten Problemstellungen: keine Beweise für Massenvernichtungswaffen (was die Regierung leugnete) und vor allem einen Beweis dafür: ein Bericht des dänischen Geheimdienstes, nachdem man nichts von Massenvernichtungswaffen wisse. Anhängige Prozesse gegen die an dieser Aufdeckung beteiligten Journalisten und Geheimdienstler endeten erst jetzt mit Freispruch - und Sieg für die Pressefreiheit.
Die Drohung war klar: wenn die Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen nicht "ausgewogener" werde, wolle man sie privatisieren. Die Drohung als solche ist bereits entlarvend: ausgerechnet die Privatisierung bringt den gewünschten propagandistischen Effekt! Nach kurzem Nachdenken offenbart sich auf der Grund für diese Schlussfolgerung: während bei den Öffentlich-Rechtlichen zahlreiche Kontrollgremien und andere Kontrollmechanismen eine rein propagandistische Ausrichtung verhindern, gibt es bei den Privaten eine klare Hierarchie und kaum Kontrolle.
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