Die SPD braucht ein neues Thema, das ist so klar wie nichts sonst. Der Raketenschild ist eine durch amerikanische Cowboy-Arroganz gegebene Steilvorlage. Der Wahlsieg von 2002 klingelt der SPD noch immer in den Ohren.
Dabei gibt es eigentlich kaum Gründe für Begeisterung. Die SPD hat seit 2002 keinen Beifall mehr für ihre Politik erlebt - und damals auch nur wegen der "Himmelsgeschenke" Irakkrieg und Oderflut. Nun soll der Raketenschild als neues Profilierungsthema herhalten, um möglichst schnell wieder mit der CDU gleichzuziehen. Aber wie die Zeit so richtig anmerkt, sollte die SPD weniger an 2002 als an 1983 denken, vo Vogel ebenfalls mit "Keine Raketen!" auf den Lippen in den Wahlkampf zog und bitter unterging.
Die SPD hat kaum mehr Chancen, sich tatsächlich irgendwie zu profilieren. Ihre 20%+x entstammen nur noch den unermüdlichen Gewohnheitswählern und einigen wenigen tatsächlichen Anhängern der neuen Linie. Sozialdemokratische Politik machen Linkspartei und CDU inzwischen deutlich glaubwürdiger. Friedenspolitik findet sich ohnehin allenfalls bei der Linkspartei und, je nach Windrichtung, bei der FDP. Die Themen der SPD sind besetzt, die Rückeroberungsversuche illusorisch. Es ist möglich, dass die SPD nun wieder auf dem Rücken dieser populistischen Initative einige Stimmanteile dauerhaft zurückgewinnt - allzu wahrscheinlich ist es jedoch nicht.
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