Johann Wolfgang von Goethe, einer unserer großen Liberalen, hat den entscheidenden Punkt bereits 1808 im Gespräch mit dem Historiker Heinrich Luden formuliert. Er nannte Raucher "ungesellig", untauglich für Gesellschaft, und er benannte die grundlegende Asymmetrie, dass der Nichtraucher nicht zurückrauchen kann: "Aber es liegt auch in dem Rauchen eine arge Unhöflichkeit, eine impertinente Ungeselligkeit. Die Raucher verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honetten Menschen, der nicht zu seiner Verteidigung zu rauchen vermag. Wer ist denn imstande, in das Zimmer eines Rauchers zu treten, ohne Übelkeit zu empfinden? Wer kann darin verweilen, ohne umzukommen?"
Zurecht bemerkt Goethes Gesprächspartner Luden an dieser Stelle, das Schnupfen von Tabak sei dagegen ganz unbedenklich - denn das muss der andere ja nicht mitmachen.
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Dienstag, 20. März 2007
Hervorragende Argumentation
In der SZ findet sich ein grandioser Artikel für das Rauchverbot. Kurz zusammengefasst: das derzeit beliebte Freiheitsargument ist unsinnig. Belegt wird das beispielsweise mit Selbstmord und Masturbation: beides ist nicht verboten, aber Mord und Vergewaltigung schon, weil da Zweiten geschadet wird. Und genauso ist es auch mit Rauchen. Hier ergeht eine klare Absage an all die wackelnden Ministerpräsidenten, die der Artikel als "Blitzmerker" abqualifiziert, wenn sie jetzt mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung ankommen: die haben wir nämlich bereits, und sie funktioniert nicht. Geschlossen wird mit Goethe:
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