Derzeit diskutiert Schavan, ob eine Bafögerhöhung möglich und sinnvoll ist, nachdem sie dies noch am Jahresanfang kategorisch ausgeschlossen hatte.
Dabei ist das Bafög seit 2001 nicht mehr angepasst, sondern im Gegenteil sogar gesenkt worden. Immer weniger Studenten kommen in den Genuss der Förderung, obwohl diese seit ihrer Einführung 1971 mehr als vier Millionen Studenten das Studium überhaupt erst ermöglicht hat - Studenten, die die Volkswirtschaft dringender braucht denn je.
Aber die CDU sieht Bafög ohnehin als Auslaufmodell. Das hat System. Wenn jetzt wieder über eine Erhöhung debattiert wird, so ist das ein Feigenblatt, hinter dem die wahren Absichten versteckt werden sollen. Eigentlich macht die CDU kein Geheimnis daraus, dass sie das Bafög als "Auslaufmodell" abschaffen und durch eine private Kreditvergabe (hier fällt das Zauberwort "individuelle" Kredite) ersetzen will. Das bedeutet dreierlei: drastisch weniger Geld für die Studenten, drastisch höhere Schulden für die Studenten und drastisch erhöhte Gewinne für die Banken. Denn die Zinsen, die sich zwischen 6 und 9 Prozent bewegen, sorgen innerhalb weniger Semester für erkleckliche Schuldenberge - und normalerweise kann man ja nicht direkt nach Ende des Studiums mit dem Abzahlen beginnen, so dass erklecklich mehr als das erhaltene Geld zurückgezahlt werden dürfte. Dadurch wird die soziale Segregation weiter vorangetrieben - ganz im Sinne der CDU.
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