Ein Buch mit diesem bezeichnenden Titel hat Henryk M. Broder verfasst, in dem er nach Herzenslust der Islamophobie frönt und die angebliche "neue Lust am Einknicken" verdammt. Und tatsächlich: wegen der religiösen Gefühle einzelner Eltern werden ganze Lehrpläne geändert. Nur nicht ganz so, wie Broder sich das in seinen Kriegsphantasien ausmalt.
Im Kepler-Gymnasium Chemnitz wurde Harry Potter vom Lehrplan einer fünften Klasse gestrichen. Der Grund: zwei Eltern hatten sich über die Verletzung ihrer religiösen christlichen Gefühle beschwert, weil in dem Buch ja so viel Magie vorkomme. Der Rektor ist auch brav eingeknickt und hat das Buch vom Lehrplan genommen. Warum habe ich nur das Gefühl, dass das kein Thema für das HB-Männchen und die Achse des Guten wird?
Zuviel Magie bei Harry Potter? Dann darf man den Schülern auch nix erzählen vom Neoliberalismus. Wobei der allwissende Markt ist ja eigentlich schon Gott einer eigenen Religion, als Christ müßte man also gegen Neoliberalismus sein...
AntwortenLöschen..alleine das Harry Potter in der Schule gelesen wird, ist schlimm genug.
AntwortenLöschenNichts gegen Harry, aber der hat nichts in der 5ten zu suchen.
Über die literarische Qualität eines "Harry Potter" möchte ich an dieser Stelle nicht sprechen, ebensowenig über die verschiedenen Punkte, die für oder gegen eine Eignung als Schullektüre sprechen.
AntwortenLöschenProblematisch finde ich allerdings in der Tat, dass den Eltern eine Mitsprache an der Unterrichtsgestaltung eingeräumt wird. Klingt undemokratisch, ist aber notwendig. Betrachten wir uns den vorliegenden Fall, stellen wir fest, dass es um den Einsatz dieses Buches eine "Diskussion" gegeben hat. Im Einzelfall klingt das toll, wir haben uns alle lieb, Kuschelknuddel, brave Demokraten, Zuckerle und aus die Maus. Was aber, wenn Eltern ihre persönlichen Gefühle von Integralen verletzt sehen? Was, wenn If-Clauses, das elterliche, philosophische Weltbild ins Wanken bringen? Was tun wir, wenn Rechtschreibung, Blutkreislauf und... sagen wir... Ablative das freiheitlich-demokratische Denken der Eltern religiös beeinträchtigen? Diskutieren wir dann auch - natürlich mit der Möglichkeit, all das aus dem Unterricht zu streichen? Ich weiß, dass meine Beispiele absurd sind, aber sie sind das Kreuz, dass auf diesem Berg steht. Und wir werden es erreichen, wenn wir einmal in dieser Richtung losmarschieren. Es steht den Eltern selbstverständlich frei, mit ihren Kindern in eine kritische Diskussion über die Unterrichtsinhalte einzutreten und so zu ihrer Entwicklung hin zu mündigen Erwachsenen beizutragen. Aber vielleicht ist das gar nicht intendiert?
Solche Probleme bestehen natürlich auch. Ich möchte nur auf den Streit in den USA bezüglich Kreationusmus vs. Evolution hinweisen.
AntwortenLöschenDas Beispiel ist goldrichtig - denn es rangiert auf der gleichen Ebene. Wollen wir hoffen, dass solches Verhalten nicht zur Regel wird...
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