Endlich erklärt mal jemand, wozu ein Hedge-Fonds eigentlich da ist, wenn er keine skrupellose und volkswirtschaftlich schädliche Geldförderungsmaschine sein soll: die
Berliner Zeitung. Und sie findet tatsächlich auch ein (!) Argument:
Durch ihre Aktivitäten decken Hedge-Fonds auch schonungslos Manager-Schwächen auf: So hinkte ABN Amro seit Jahren bei den Gewinnen und der Rendite anderen europäischen Großbanken hinterher. Entsprechend dümpelte lange Zeit auch der Aktienkurs der Bank vor sich hin - bis die ersten Übernahmegerüchte um das Institut auftauchten. Zumindest aus Sicht der anderen Aktionäre können Hedge-Fonds also durchaus nützliche Zeitgenossen sein.
Wir brauchen mehr Hedge-Fonds! Besonders, wenn man eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellt:
Es ist unbestritten: Finanzinvestoren wie TCI setzen sich rücksichtslos für ihre eigenen Interessen ein. Und diese Interessen sind sehr einseitig: Das langfristige Wohl eines Unternehmens, in dem sie sich engagieren, spielt für sie keine Rolle. Das einzige, das für sie zählt, ist die Rendite, die sie mit ihrem eingesetzten Kapital in möglichst kurzer Zeit erzielen können. Um ihr Ziel zu erreichen, schrecken sie nicht davor zurück, wichtige strategische Entscheidungen des Vorstands zu torpedieren. Fügen sich die Manager nicht ihrem Willen, werden sie von den Hedge-Fonds mitunter aus dem Unternehmen gemobbt - so wie im Fall von TCI und der Deutschen Börse geschehen.
Her mit dem Zeug! Entschuldigt, wenn ich etwas polemisch wirke, aber das kann doch unmöglich der Ernst dieser Medienleute sein, oder? Für die Aktionäre wird offensichtlich, ob der Manager nichts taugt, wenn die Firma, in die sie angelegt haben, von einem Hedge-Fonds gekauft und zerstückelt wird und hunderte Arbeitslos werden. Meine Güte, das ist natürlich echt ein Punkt auf der Haben-Seite.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.