Dienstag, 3. April 2007

Ein dicker Hundt

Arbeitgeberpräsident Hundt packt mal wieder die Polemik Marke "Untere Schublade" aus. Nachdem 2006 die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung bereits von über 6% auf knapp 4% gesenkt wurden, fordert er nun eine weitere Beitragssenkung, da die BA Überschüsse von 2,2 Milliarden mache.
Diese Überschüsse aber entstehen wegen der illegalen und räuberischen Praktik der BA, an allem zu streichen außer an den eigenen Bezügen - drastisch gesagt lässt man lieber Kinder verhundern, um noch ein paar Cent zu sparen. Die Arbeitlosen werden inzwischen nur noch verwaltet, da Weiterbildungskurse zusammengestrichen wurden - kein Wunder, dass da ein Überschuss entsteht. Auf die Spitze treibt es Hundts Aussage:
Der Überschuss im BA-Haushalt "ist zu viel gezahltes Geld der Beitragszahler. Es gehört Arbeitnehmern und Arbeitgebern und muss ihnen zurückgegeben werden."
Die Millionen der Topmanager sind, das nebenbei, auch zu viel gezahltes Geld der Kunden. Es sollte den Arbeitnehmern und Kunden zurückgegeben werden. Das geschieht aber nicht.
Zurück zur Aussage. Das Geld gehört den Beitragszahlern nicht. Es ist ein Solidarbeitrag für jene, die nicht arbeiten - und dazu könnten die Beitragszahler eines Tages auch gehören. Deswegen ist es auch eine Versicherung. Das Gerede Hundts verschleiert lediglich, dass die Unternehmen noch mehr unverdientes Geld in ihre gierigen Rachen stopfen wollen.
Verzeihung für den polemischen Ton, ich rede mich gerade in Rage.

5 Kommentare:

  1. Man müßte das Ganze einfach mal in Frageform umdrehen: Würde Herr Hundt auch fordern, dass sich die BA potentielle Defizite bei den Gewinnen der Arbeitgeber abholen soll? Immerhin sind die Arbeitgeber ja ihrer Aufgabe zur Schaffung von Arbeitsplätzen nicht nachgekommen. Ach ja, ein neues Lieblingswort von mir: Hundtefering, als Bezeichnung für Müntefering, der inzwischen jede neoliberale und arbeitnehmerfeindliche Kröte schluckt, solange der eigene Hintern auf Ledersesseln am Koalitionstisch ruht und im A8 herumchauffiert wird.

    Gruß

    Alex

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  2. Eine sehr gute Fragestellung! Muss ich mir merken :)

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  3. Ist eigentlich ganz einfach Mathe: Vorzeichen umkehren und Frage anpassen. Vielen Brabblern fällt dann meist die Maske ganz schnell runter.

    Gruß

    Alex

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  4. Dieses "Vorzeichen umkehren" funktioniert aber nicht - denn es würde Konzepte wie "ausgeichende Gerechtigkeit", "Soziale Verantwortung" und "Staatscourage" erfordern. Die sind aber heuer etwas aus der Mode gekommen...

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  5. Mode kommt und geht und so manche vergangene Mode erlebt häufiger ein Revival. Warum nicht auch soziale Gerechtigkeit und Verantwortung?

    Gruß

    Alex

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