Aufrüttelnde Erkenntnisse: 89% der Arbeitnehmer in Deutschland fühlen keine enge Verbundenheit mit dem Arbeitgeber, die über den Gehaltszettel hinausgeht, und ein guter Anteil hat die "innere Kündigung" bereits vollzogen.
Die Folgen: Dienst wird allenfalls nach Vorschrift abgeleistet; Innovationen oder ähnliches sind kaum zu erwarten, besonderes Engagement für die Firma auch nicht. Das muss nicht sonderlich verwundern: wer den Arbeitern ständig klar macht, dass sie nur zu teuere Kostenfaktoren sind, die bei der ersten sich bietenden Gelegenheit gekickt werden, der darf sich nicht über eine entsprechende Einstellung bei den Arbeitern wundern. Wer sich ständig fürchten muss, kann nicht effizient arbeiten.
Die Kosten, die der Wirtschaft wie der Gesellschaft dadurch anfallen, lassen sich kaum genau beziffern: auf der einen Seite sind es Millionen Euros, die den Unternehmen durch die Lappen gehen, auf der anderen Seite die noch schwieriger zu quantifizierenden psychischen Schädigungen, die sich tief in das Bewusstsein von ganzen Generationen eingraben. Das System ist innerlich krank und porös, und ohne eine Reformierung kann es niemals zum angestrebten Ziel führen, sondern allenfalls zu Unfreiheit und Elend.
Abgesehen davon habe ich als Arbeitnehmer ja auch eigentlich nie was davon, wenn ich gute Arbeit leiste. Dem Unternehmen geht es besser? Super! Endlich ist das Geld da für das Outsourcing meines Arbeitsplatzes nach Timbuktu da. Die Firmengewinne steigen? Na Gott sei Dank! Endlich muss der Managerstab nicht länger auf die gehaltserhöhung warten. Und von dem, was der durchschnittliche Arbeitnehmer verdient, kassiert Vater Staat über drei Ecken und Winkel inzwischen dermaßen viel ein, dass man sich eigentlich schon doof vorkommt, wenn man für den mickerigen Rest, der dann noch bleibt, auch noch so richtig ranklotzt. Ich arbeite, ein anderer wird dafür bezahlt - so oder ähnlich dürfte das frustrierte Arbeitsverständnis der meisten Arbeitnehmer inzwischen aussehen. Da muss sich allerdings was ändern und das zügig!
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