Freitag, 6. April 2007

Unter der Brücke - mit behördlicher Genehmigung

In Miami/Florida, einem der US-Bundesstaaten mit den härtesten Gesetzen gegen Sexualstraftäter überhaupt, bekommen diese nach Verbüßen ihrer Haft oftmals keine Unterkunftmöglichkeit mehr. Unter einer Brücke leben dort derzeit mit behördlicher Genehmigung drei ehemalige Sexualstraftäter, die jeden Tag zweimal von Behörden kontrolliert wird. Dieser Zustand hält bereits seit sechs Wochen an.
Die Asyl- und Obdachenlosenheime nehmen die drei nicht, weil sie ehemalige Sexualstraftäter sind. Eine Wohnung zu bekommen ist nicht möglich, weil zu teuer, und ohne Wohnung kein Job. Einen Job könnten sie aber auch so kaum erreichen - weil sie ehemalige Sexualstraftäter sind. Seit sechs Wochen also hausen sie zwischen Ratten. Ihre persönliche Habe ist in Plastiktüten verstaut; als Luxus besitzen sie kleine Öfen. Der Verkehrslärm ist unter der Brücke so hoch, dass nicht einmal Unterhaltungen möglich sind - von vernünftigem Schlaf ganz zu schweigen.
Diese Situation empfinden die Männer zurecht als pervers - sie haben ihre Strafe schließlich abgesessen und halten sich an das Näherungsverbot über 700 Meter zu Orten, an dennen sich Kinder aufhalten. Einen besonderen Geschmack erhält das Ganze durch die Tatsache, dass sie von den Boulevardblättern kaum so heroisiert werden wie weibliche Straftäter - deren Hausen unter einer Brücke vermutlich auch einen Sturm der Entrüstung auslösen würde.

7 Kommentare:

  1. Mich würde ja schon interessieren, was genau jetzt die angebliche Heroisierung weiblicher Sexualstraftäter mit Feminismus zu tun hat? *g*

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  2. Na, so angeblich ist die nicht - mal die BILD gelesen? Damit zu tun hat sie insofern, als dass zumindest der "Schwanz-ab-Feminismus" sowohl Begründer als auch aktiver Partizipant bei so was ist.

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  3. wegen eines Typos neu gepostet, soll ja alles seine Richtigkeit haben


    Ach so, Du nutzt Feminismus als Synonym für Männerhass. Das muss doch gesagt werden, soll ja Leute geben, die darunter was anderes verstehen. (Soziologen zum Beispiel... ;))

    Die Bild ist natürlich keine ernstzunehmende Quelle, insofern bleibt's bei mir bei "angeblich" - erst Recht, weil ich von denen noch nie ein "Hurrah für weibliche Sexualstraftäter" gelesen habe. Du kannst mir aber gerne entsprechende Artikel verlinken - wäre ja ein starkes Stück, wenn die Bild sich das getraut hätte. Die Heroisierung von Sexualsträftätern jeglicher Art ist imho selbst für die Bild eine "Nummer zu gross".

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  4. Es ist keine Verherrlichung - das ist in meinen Augen der falsche Ausdruck.
    Es ist Verniedlichung und Verharmlosung - und nicht nur in der BLÖD-Zeitung, sondern in so gut wie allen Medien.
    Vergreifen sich Frauen an Jungs werden für die Vergewaltigerin Attribute wie 'gutaussehend', 'sexy' oder 'liebeshungrig' verwendet. Die männlichen Äquivalente wären 'brutal', 'sexbesessen', Monster' etc.
    Wobei noch zu beachten ist, daß die Opfer meist noch nicht mal ernst genommen werden, nach dem Motto 'soll doch froh sein, daß ihm eine reife Frau die Liebe geteigt hat' (was in meinen Augen mit das Schlimmste ist).
    Naja, wo ich's jetzt nochmal näher betrachte - arg weit weg von der Verherrlichung dieser Vergewaltigerinnen ist es wirklich nicht.

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  5. Ich wiederhole mich, ich weiss, aber bei ernstzunehmenden Medien habe ich derlei Wortwahl noch nicht erlebt, weswegen die Polemik im Anfangspost imho fehl am Platze war.

    (Und ich möchte noch einmal betonen, dass die Verherrlichung/ Verniedlichung/ Verharmlosung von Gewalttaten die von Frauen begangen werden, rein gar nichts mit Feminismus zu tun hat und dass ich es äusserst bedenklich finde, derlei Thematik unter diesem Begriff abzuhandeln. :))

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  6. Zum einen ist die BILD kein ernstzunehmendes, aber ein vielgelesenes Medium und hat insofern Meinungshoheit. Sie auf die leichte Schulter zu nehmen ist ein Fehler. Zum anderen hat es nur beschränkt mit Feminismus zu tun, das ist schon wahr. Ich nehm das Tag raus, in Ordnung?

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  7. Das wäre dann doch schon mal ein Etappensieg... wobei ich lieber nicht in jedem Feminismus-getaggten Post nochmal von vorne anfangen sollte, glaube ich. Ich schätze, Du achtest ion Zukunft ein wenig mehr drauf, wo Du "Feminismus" dranschreibst. :D

    Wir können uns ja vielleicht darauf einigen, dass die Bild zwar hierzulande vielgelesen ist, aber in Amerika kaum jemand das Schmierblatt liest und sie deswegen das falsche Beispiel war, da es ja um Amerikaner ging? *schmunzel*

    Wie dem auch sei: Frohe Ostern!

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