Seit "Rache für Pearl Harbor" hat es in der US-amerikanischen Außenpolitik eigentlich kein so gutes Schlagwort mehr gegeben wie den "Global war on terror", kurz GWOT. Das schöne an so einem globalen Krieg ist nämlich, dass man auch global zuschlagen kann - ohne so lästige Dinge wie Kongresse und Senate einbeziehen zu müssen, die für Kriegserklärungen eigentlich zuständig sind, dummerweise aber ein Bündel Gesetze unterschrieben hat, unter denen der dubiose "Patriot Act" nur das Bekannteste ist.
Nun aber haben die Demokraten den Kongress und den Senat im Sturmangriff genommen und besetzt (um im Jargon zu bleiben) und belagern die Bush-Junta. Nicht nur die Forderung nach Truppenabzug wird gestellt, sondern nun auch die, den GWOT offiziell zu beenden - zugunsten einer differenzierteren Sprachregelung.
Was zuerst nach Korinthenkackerei klingt, ist in Wahrheit von großer Bedeutung. Nicht mehr Kampf gegen den Terrorismus, wenn im Irak mal wieder eine Offensive gestartet wird - nein, dann wird eine Offensive im Irakkrieg gestartet und auch entsprechend bewertet werden. Keine Bomben im Krieg gegen den Terror auf irgendwelche afrikanischen Länder, sondern Bomben auf afrikanische Länder, in denen gerade für die USA (und meist die örtliche Bevölkerung) unschöne Entwicklungen ablaufen. Nicht, dass das die Lage für die Betroffenen kurzfristig verbessern würde - langfristig jedoch setzten die Demokraten, so ihr Vorhaben Erfolg hat, eine deutlich höhere Hürde für Kampfeinsätze und Krieg an als bisher.
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