Dienstag, 24. April 2007

Zum Ausstieg Max Buskohls aus DSDS

Dass DSDS nur Teil eines tumben Unterschichtenfernsehens zur Unterhaltung des Nachwuchses eben jener Zielgruppe war, ist eigentlich für keinen klar denkenden Menschen eine große Überraschung. Ebenso logisch erschließt sich aus dem reinen Konsum der Sendung, dass es hier mitnichten um Talentsuche geht, sondern vielmehr die Ausbeutung junger Menschen.
Ungewöhnlich harsche Worte fand das Ausscheiden von Max Buskohl aufgrund eines Streits mit RTL aus der Show die Süddeutsche Zeitung. Es ist schon auffällig, dass die gesamten Kandidaten der späteren Runden Profis sind - von Talentsuche keine Spur; alle haben einschlägige Erfahrung, viele verdienen ihr Geld bereits mit dem Singen. Die Aufrechterhaltung der Illusion der gleichberechtigten Talentsuche kann eigentlich nur mit einer ausgesprochen anspruchslosen geistigen Grundhaltung der Konsumenten begründet werden. Zudem knebelt RTL die Kandidaten in seinen Verträgen stark, so dass drei Partikularinteressen sichtbar werden: die Musikindustrie erhält eine Maxi-CD, deren Verkauf durch das "Verglühen im Popkosmos" (SZ) der Kandidaten befeuert wird, RTL Sendequoten und damit Werbeeinnahmen (die, wie Monitor berichtet, auch durchaus moralisch anrüchig sind) und eine Riesen-ABM wird für den eigentlich seit Jahrzehnten abgehalfterten Dieter Bohlen geschaffen, der immer noch nicht den Aus-Schalter seiner Sonnenbank oder eine gute Kinderstube gefunden hat.

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