Dieser Tage versucht die neue konservative Regierung in Schweden, ihr Schulsystem zu reformieren. Zum Hintergrund: in Schweden besuchen 98% der Schüler die Oberstufe, die eine Hochschulreife bietet, die soziale Gerechtigkeit ist am weitesten fortentwickelt und die Studierendenquote hoch. Deshalb wird Schweden in Deutschland als eines der großen Vorbilder gehandelt und ist auch einer der großen PISA-Gewinner.
Ausgerechnet an Deutschland wollen sich die Konservativen, die nach über 40 Jahren Regierungsdominanz der Sozialdemokraten, die diese Erfolge erst ermöglicht haben, die Regierung an sich reißen konnten, nun orientieren. Die Zahl der Hochschulreifen sei zu hoch, wird gemeckert, zu viele Schüler bekämen erst gar keine oder schafften es nicht in der Regelzeit, das Lernen ohne Zensuren bis zur 8. Klasse sei auch doof - dabei beweist jede Studie und die gesammelte Fachwelt des Auslands, dass das schwedische Schulsystem gerade DESWEGEN ja überragend ist - es ermöglicht Anpassungen an die einzelnen Schüler, fördert und integriert. Dass das den Konservativen ein Dorn im Auge sein muss ist ebenso verständlich wie empörend. Wenn die Reformen in Schweden tatsächlich durchgezogen werden, steht es schlecht um das Land.
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