Montag, 22. Januar 2007

Ein echtes Stück Regierungsarbeit

Die CDU versinkt mitnichten in der neoliberalen Beliebigkeit. Ein prägendes Beispiel glänzenden Konservatismus bietet derzeit Berlin, wo sich Linke (LiPa, Grüne und taz) mit Rechten (CDU, SPD und die Springerpresse) eine gewaltige Schlammschlacht um die Benennung einer Straße liefern. Es geht dabei um die Umbenennung eines Teils der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße. Bedenkt man, dass es auch eine Umbenennung in eine Axel-Springer-Straße gab ein durchaus gerechtfertigtes Unterfangen, was eigentlich keine Erwähnung wert wäre, ginge es um irgendeine unbekannte Persönlichkeit, die irgendwo was tolles gemacht hat. Aber Rudi Dutschke! Der Antichrist der Bürgerlichen! Sofort machte das eingespielte Team aus CDU und Springer mobil. Man schaffte es, zum Bürgerentscheid zu trommeln und genug Unterschriften zu sammeln. Selbstverständlich konnten Grüne und Linkspartei auch nicht hinten anstehen vom bourgeoisen Establishment die Butter vom Brot nehmen lassen. Während auf der einen Seite die Demokratie in Gefahr war, beschwor die andere den wirtschaftlichen Untergang Berlins durch die Änderung von Visitenkarten und Personalausweisen. "Ihre Straße könnte die nächste sein!" warnte die CDU mit Grabesstimme, als ob die Vogonenraumschiffe in Position wären. Und so kam es, dass mehrere Parteien und Zeitungen einen Riesenknatsch mit richtig viel Geldeinsatz um die Umbennenung eines Straßenabschnitts starteten.

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