Sonntag, 7. Januar 2007

Plastikphrase: Auf Augenhöhe

Seit so ca. einem Jahr hört man aus der Politik (bzw. der über die Politik berichtenden Presse) eine neue dämliche Redewendung, die sich verbreitet wie Pest und Cholera. Plötzlich muß alles “auf Augenhöhe” stattfinden, egal ob man mit Jugendlichen, politischen Gegnern, Terroristen oder sonstwas zu kommunizieren gedenkt, alles muß neuerdings “auf Augenhöhe” passieren, um anzudeuten, daß man gleich stark ist.

Terroristen muß man auf Augenhöhe entgegentreten, das heißt, daß zum Ausgleich für ihre Bomben wir dann mit Big-Brother-Überwachung herumhantieren. Um mit Terroristen auf Augenhöhe zu kommen. Oder daß wir uns absichtlich ein bischen blöd stellen und herablassen, damit die Jugend das Gefühl bekommt, daß wir mit ihr auf Augenhöhe reden. Wäre da nicht die Ohrenhöhe besser? Oder vielleicht auch bei unterschiedlicher Größe mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben? [...]

Mittlerweile findet man schon völlig unpolitische Zeitschriftenartikel, in denen Eltern mit ihrem Nachwuchs auf “Augenhöhe” sein wollen.


Mit freundlicher Genehmigung von Hadmut Danisch (Danisch.de)

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