Mittwoch, 17. Januar 2007

Jauch lehnt Christiansen-Nachfolge ab - Posten zu demokratisch verwaltet

Millionen seufzten glücklich auf, als bekannt wurde, dass Jauch nicht die Nachfolge von Christians Polittalkshow übernimmt, in der gelangweilte Politiker belanglos-harmlose Fragen beantworten und dabei den meist ebenfalls anwesenden Lobbyisten nach dem Maul reden. Jauch als geübter aalglatter Moderator, der niemandem zu sehr wehtut und durch so viele Werbeverträge gebunden ist, dass er sicherlich niemals auch nur ein kritisches Wort verlieren würde wäre damit natürlich die Idealbesetzung gewesen.
Interessant ist jedoch, welche Gründe Jauch letztlich zur Ablehnung bewogen haben. Der hatte nämlich etwas gegen die demokratische Kontrolle, der er beim ARD ausgesetzt gewesen wäre. Und, was wahrscheinlich genauso wichtig war: er hätte seine ganzen Werbeverträge kündigen müssen. Denn so heruntergekommen die Öffentlich-Rechtlichen auch in programmtechnischer Hinsicht sind, sie wissen immerhin noch grob, was Unabhängigkeit bzw. Befangenheit bedeuten. Dass Jauch das strikt ablehnte, spricht nicht gerade für ihn, genausowenig die Bereitschaft, eine demokratische Kontrolle durch die offiziell "demokratiekonstituierenden" Medien zu akzeptieren.
Diese Faktoren lassen aufatmen und hoffen, dass nach der medientechnischen Verwahrlosung durch eine Sabine Christiansen vielleicht doch eine Figur folgt, die so etwas wie interessanten Polittalk ermöglicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.