Es ist einer der üblichen Sprüche der neoliberalen Elite-Vordenker: "Leistung muss sich wieder lohnen." Es ist ein schöner Spruch, schön ob seiner propagandistisch uneingeschränkten Werbewirksamkeit. Man kann ihn zu so vielen Zwecken verwenden: um die eigenen Bezüge zu erhöhen. Um Löhne zu senken. Um Arbeitslose zu diffamieren. Um den Sozialstaat abzubauen. Um Menschen verhungern zu lassen.
Zumindest in letzterem Fall bietet sich der zweite Dauerbrenner der Asozial&Co KG Gmbh an: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."
Aber eigentlich soll es hier gar nicht um diese Einträge im Lexikon der Entmenschlichung gehen, sondern um einen ganz konkreten Fall, der das Totalversagen des Neoliberalismus wieder einmal deutlich vor Augen führt: die amerikanische Baumarktkette Home Depot nimmt in den USA denselben Rang ein wie hierzulande, sagen wir Toom oder Obi. Nun hat diese Kette bedauerlicherweise einige Probleme, um genau zu sein: seit Jahren läuft es mies im Laden. Verantwortlich ist nach überwältigender Mehrheitsmeinung Manager Nardelli, der im Endeffekt nichts auf die Reihe bekommt. Dafür wurde er nun, endlich, gefeuert. Da er aber ein Manager ist und nicht eine x-beliebige Knallcharge aus den unteren Rängen, kann so etwas natürlich nicht wie üblich laufen: "Müller, kommen Sie mit ins Büro. - Dieser nette Herr wird Sie jetzt begleiten, bis Sie Ihren Arbeitsplatz geleert haben und zum Tor bringen. Wir danken Ihnen für die Zeit, die Sie bei uns waren." Nein, hier läuft das ganz anders. Zum einen ist ein teurer Rechtsstreit notwendig, zum anderen die geballte Macht vieler Anleger und zuletzt das handefeste Interesse und der viel handfestere große Geldbeutel diverser Investoren. Nun aber zum Schluss der Clou an der Geschichte:
Nardelli wird für sein Versagen, die größte Baumarktkette der USA heruntergewirtschaftet zu haben nicht etwa mit einem Fußtritt herausgeworfen, mit einem miesen Arbeitszeugnis und der Garantie für das Leben unter der Brücke, wie es Otto Normalmalocher bevorstehen würde, nein, als Mitglied der parasitären Managerelite bekommt er die bis dato höchste Abfindung aller Zeiten: lächerliche 210 Millionen. Und jede Wette, dass er bald wieder ganz oben bei irgendeinem anderen Konzern zu finden ist. Es ist einfach schön zu sehen, dass das System funktioniert.
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