Montag, 22. Januar 2007

Quo vadis, Venezuela?

Konnte ich vor kurzem noch moralisch mit dem Vorbild Venezuela argumentieren, indem Recht und Gesetz, Meinungsfreiheit und Bürgerrechte, Verfassungstreue und Solidarität noch zu Hause sind, so erscheint mit der nun eingeschlagene Weg von Hugo Chàvez umso unverständlicher. Er redet davon, Venzuela zum wahrhaften Sozialismus zu führen. Klar, das haben schon viele, mit bekannten Folgen. Aber die hatten alle nicht die prosperierende Wirtschaft Venezuelas, nicht die Zustimmung eines Chàvez. Doch dieser baut nun das Wahlrecht um, regiert mit Dekreten, verstaatlicht und verstaatlicht. Die kurze Blüte der Demokratie, sie wird grausam wieder ausgerissen. So sehr sein Engagement gegen Neoliberalismus auch zu begrüßen war - wenn Chàvez ernst macht mit seinem Weg in den Sozialismus, ist er für mich gestorben. Denn das Privateigentum muss geachtet werden, und Verstaatlichungen sind keine Lösung per se. Schlüsselindustrien ja - aber wohin die Planwirtschaft führt, das hat der Ostblock 40 düstere Jahre lang vorexerziert.

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