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Sonntag, 14. Januar 2007
Somalia scheitert erneut
Wieder einmal scheitert eine Stabilisierung des seit 15 Jahren von Bürgerkrieg zerrissenen Landes. Nachdem 2005 die elf islamischen Gerichtshöfe sich konstitutierten und erfolgreich die Warlords vertrieben, haben die USA und Äthiopien mit militärischer Gewalt eingegriffen. Nun wird die kurzzeitige Ordnung der Schariah wieder durch die Gewalt des Bürgerkriegs ersetzt. Waren von den elf Gerichtshöfen nur zwei radikalfundamentalistisch, sind es nun alle bestehenden, und sie haben den heiligen Krieg ausgerufen. Der "Übergangspräsident", der mit seiner Regierung atemberaubende 20% der Hauptstadt Mogadishu kontrolliert, ruft bereits scheinheilig nach einer UNO-Friedenstruppe - zu seinen Gunsten, versteht sich. Dabei ist die letzte UNO-Truppe bereits 1993 in einem Getöse aus Blut und Chaos gescheitert. Was sie nun in einem islamistisch geprägten Somalia besser machen will als in einem von "konventionellem" Bürgerkrieg geprägten, das weiß Gott allein.
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Wir erleben hier etwas, das man als "Die frühe Neuzeit des schwarzen Kontinentes" bezeichnen könnte". Nur mit dem winzige Unterschied, dass sich aus den verschiedensten Gründen immer irgendjemand einmischen möchte. Im Grunde ist die Sache ganz einfach: Was dort stattfindet, wird in der Frühneuzeitforschung gerne als "Staatenbildungskrieg" beschrieben. Man wird sich schlagen, man wird die Grenzen neu ziehen, am Ende werden weite Teile der Bevölkerung tot sein und der übriggebliebene Rest wird sich in kleinen und kleinsten Konflikten in der Folgezeit zu einem stabilen und in sich gesicherten Staatengebilde entwickeln. Das einzige, was diesen Prozess seid Jahrzehnten erfolgreich verhindert sind, man muss es so sagen, dumme Weiße, die in ihrer tief sitzenden Arroganz oder in falsch verstandener Menschlichkeit (was wo zutrifft, überlasse ich anderen zur Beurteilung) diesen Prozess behindern oder sogar aktiv stören - manchmal bewusst und dann in der Regel aus einem ökonomischen Interesse heraus, manchmal und, wie ich befürchte, weitaus häufiger, völlig unbewusst unter der Fahne von "Friedenssicherung", "humanitärer Hilfe" und "Demokratisierung". Wenn wir nicht die vorweihnachtliche "Bitte Spenden Sie"-Industrie damit zum Tode verurteilen würden, könnte man glatt empfehlen, die Menschen in den betroffenen Regionen einfach mal eine Weile völlig in Ruhe zu lassen. Viele Unannehmlichkeiten würden sich dann wohl sehr schnell (historisch gedacht)von alleine lösen. Aber so...
AntwortenLöschenMeine Meinung. Allerdings befürchte ich, dass die mutwilligen Zerstörer deutlich in der Überzahl sind. IWF, Weltbank, WTO, EU, NAFTA...dazu nationale Staaten...
AntwortenLöschenUnd "humanitäre Interventionen" gibt es nicht, das ist nur ein schönerer Name für Krieg.